Ein Abschlusskonzert, das unter die Haut ging
05.12.2024 AadorfMit der Irish- und Scottish-Folk-Band Táin lud der Kulturveranstalter Gong am vergangenen Freitagabend bereits zum dritten Mal zu einer Irish-Night ein.
«Táin» bedeutet auf Gälisch «Überfall» – an diesem wundervollen Abend ...
Mit der Irish- und Scottish-Folk-Band Táin lud der Kulturveranstalter Gong am vergangenen Freitagabend bereits zum dritten Mal zu einer Irish-Night ein.
«Táin» bedeutet auf Gälisch «Überfall» – an diesem wundervollen Abend wurde das Publikum im positiven Fall musikalisch überfallen von vier Vollblutmusikern aus Bern, die mit Lebensfreude, Herzblut und ihrer spürbaren Liebe für die irisch-schottische Folk-Musik begeisterten. Stilgerecht umrahmt mit Rogers Cigaro-Lounge, wo edle Whiskeys angeboten wurden, sowie mit irischem Bier wie Guinness und Killarney an der Gong-Bar. So versprach der Abend im voll besetzten Kleinkunstsaal nicht nur ein Genuss für die Ohren zu werden.
Vor dem Konzert dankte das Gong-Team den Helferinnen und Helfern des diesjährigen Jubiläumsfests «50 Jahre Gong» mit einem Apéro riche, danach wurden alle zum Konzert eingeladen. Eine sehr schöne Geste und grosse Wertschätzung des Veranstalters.
Das am 5. Dezember geplante Konzert musste leider abgesagt werden, da der Gitarrist die Hand gebrochen hat, informierte Gong-Programmleiter Pascal Mettler bei seiner Begrüssung.
Mal sehnsüchtig, melancholisch oder stürmisch, lüpfig
Nach kurzem Einstimmen begannen die Musiker gemächlich zu spielen, steigerten dann das Tempo und zogen die Zuhörerschaft sogleich in ihren Bann. Zwischendurch erzählte der Gitarrist immer wieder Anekdoten über die einzelnen Stücke oder informierte, wie die Lieder über Seefahrer, gebrochene Herzen oder unerfüllte Liebe entstanden sind.
Mal klangen die Melodien sehnsüchtig oder melancholisch, dann wieder voller Lebenslust und stürmisch, dies erzeugte eine sehr spezielle Stimmung und sicher bei einigen Sehnsucht nach den Highlands und ihrer wilden Natur. Doch die meisten Stücke klangen leicht, fröhlich und lüpfig. Thom meinte dazu, es sei durchaus erlaubt zu tanzen, was auch einige befolgten. Die meisten Zuhörenden klatschten und bewegten sich im Takt der Musik, die anderen hörten und schauten fasziniert den Musikern zu. Vor allem wie sie ihre Instrumente mit wechselnder Geschwindigkeit spielten war faszinierend, ja sogar bombastisch.
Larsen Genovese, ein Meister auf seiner Violine, und Silas Bitterli, welcher seine Gitarre virtuos und kraftvoll spielte und mit seiner einmaligen Stimme die Lieder sang. Unterstützt mit gefühlvoller oder feuriger Perkussion von Mirjam Gosteli an der irischen Rahmentrommel Bodhrán und am Cajon sowie der vielseitige Thom Freiburghaus, welcher verschiedene Flöten und Dudelsäcke spielte, letztere wurden, bis auf einen, mit einem Blasbalg unter seinem Arm mit Luft gefüllt, da die Pipes sehr auf Feuchtigkeit empfindlich sind.
Magische Musik zum Träumen
Seit vielen Generationen wurden diese zum Teil magischen Melodien überliefert und von den Musikern originell mit neuen Einlagen bereichert. Es war faszinierend den Protagonisten zuzuhören, welche sich in der Musik verloren und teilweise wie abgehoben mit geschlossenen Augen spielten und das Publikum zum Träumen verleiteten. Dieses liess sich aber auch zum Mitklatschen verführen und, aufgefordert von Silas, sogar zum Mitzusingen. Zur Freude aller Beteiligten wurde das sehr gut gemeistert und kein Einsatz verpasst.
Interessant waren auch die Erklärungen von Thom zu seinen verschiedenen Dudelsäcken. Die schnellen Wechsel, die er mit seinen Instrumenten jedes Mal bravourös meisterte, faszinierten das Publikum immer wieder aufs Neue.
Tosender Applaus und Standing Ovations
Mit ihrer Begeisterung und Leidenschaft für irischen und schottischen Folk, ihrer enormen Spielfreude, Virtuosität und im Takt stampfenden Füssen eroberten sie die Herzen des Publikums und überzeugten alle mit ihrer spürbaren Liebe für die Folk-Musik. Beim letzten Stück gaben die Musiker nochmals so richtig Gas, begleitet vom rhythmischen Klatschen des Publikums.
Nur zu schnell war dieser schöne Abend vorbei, und die Musiker wurden mit einem tosenden, nicht enden wollenden Applaus und teilweiser Standing Ovations verabschiedet. Eine Wohltat an diesem kalten Abend, begleitet mit dieser erwärmenden Musik im Herzen auf den Heimweg zu gehen.
IRÈNE BASLER
Dankbare Gewinner
Für das Táin-Konzert durfte die «Elgger/Aadorfer Zeitung» gesponsort vom Veranstalter GONG zwei mal zwei Tickets vergeben. Verlosungsglück hatte ein Paar aus Elgg und eine Gewinnerin aus Ettenhausen. Ersteres schrieb uns am Sonntag: «Vielen Dank für die Tickets. Das Konzert war super, wir haben es genossen.» Und wir freuen uns, vier Musikliebhabern eine Freude bereitet zu haben.