Ehemaliger Entscheid war wegweisend
17.06.2023 AadorfInformativ, zügig und unterhaltend ging am letzten Samstagabend die 125. Generalversammlung der Aagena über die Bühne. 212 gutgelaunte Genossenschafterinnen und -schafter liessen sich diese spezielle Jubiläumsversammlung nicht entgehen.
Dass die ...
Informativ, zügig und unterhaltend ging am letzten Samstagabend die 125. Generalversammlung der Aagena über die Bühne. 212 gutgelaunte Genossenschafterinnen und -schafter liessen sich diese spezielle Jubiläumsversammlung nicht entgehen.
Dass die ordentliche Generalversammlung (GV) der Genossenschaft Aagena nebst vielen Informationen auch immer wieder mit einem feinschmeckenden Abendessen und exklusiven Rahmenprogramm von sich reden lässt, ist treuen Genossenschaftern wohl bestens bekannt. So verwundert es nicht, dass der grosse Saal im Gemeinde- und Kulturzentrum anlässlich der 125. Jubiläums-GV fast aus allen Nähten platzte. Der guten Stimmung tat dies jedoch keinen Abbruch, auch nicht, dass der vorgängige Apéro etwas früher als geplant auf dem Gemeindeplatz stattfand. Ebenso gutgelaunt wie seine Gäste zeigte sich Genossenschaftspräsident Peter Baumgartner und das Verwaltungsteam.
Diverse Krisen wurden überstanden
In der heutigen Zeit sei das 125-Jahr-Jubiläum der Aagena keine Selbstverständlichkeit, betonte der Präsident zu Beginn seiner ebenso informativen wie von Humor gespickten Rede. Vieles habe sich im Laufe der Zeit verändert, so auch der Wechsel vom Lebensmittel- in den Gesundheitsbereich, betonte er. «Der damalige Entscheid war wegweisend für den heutigen Erfolg der Genossenschaft. Dafür sind wir unseren Vorgängern, welche die Basis in der jüngeren Vergangenheit legten, sehr dankbar. Namentlich sind das Alfred Eggerschwiler, Jakob Rotach, Ignaz Zehnder und Sabina Peter Köstli. Sie alle erbrachten gute Arbeit und viel Engagement zum Wohle der Aagena. So gelang es der Genossenschaft über die Jahre hinweg, diverse Krisen zu überstehen. Mit 372 Einzel- und 247 Familien- sowie fünf Firmenmitgliedern ist der Bestand per Ende letzten Jahres mit total 624 leicht rückgängig. Dass wir dennoch beständige Mitgliederzahlen aufweisen können, ist ein weiterer positiver Aspekt dieser Zeit», meinte Baumgartner.
Wie es in Zukunft weitergehen werde, wisse man nicht. Man bleibe aber bestrebt, die Unabhängigkeit zu bewahren. Die Voraussetzungen, dass die Aagena auch die nächsten Jahrzehnte überstehen werde, seien gegeben, betonte der souverän auftretende Präsident zuversichtlich. Die Genossenschaft starte mit einem Unternehmenserfolg von insgesamt 112‘359 Franken hoffnungsvoll in die Zukunft, informierte der kompetente Finanzchef Marco Della Rosa. Sachliche Erläuterungen gab es zum letztjährigen Betriebserfolg der Apotheke. «Aufgrund der Abgrenzungsdifferenzen wurde dieser zu hoch ausgewiesen. Dies begründet die Abweichungen im kurzfristigen Fremdkapital und Nettoertrag.» Es sei jedoch kein steuerlicher und finanzieller Schaden entstanden, entschuldigten sich die Finanzverantwortlichen.
Unermüdlicher Einsatz der Teams
Man hätte sich gewünscht, dass man im letzten Jahr zur Normalität zurückkehren könne, meinte Peter Baumgartner. Das sei aber nicht so gewesen. «Corona hat das Immunsystem weiterhin beeinflusst. Der massive Anstieg klassischer Erkrankungen war auffällig. So bewegten sich Kundenfrequenzen und Arbeitsbelastung auf hohem Niveau. Eine weitere Herausforderung für die Aadorf Apotheke Drogerie waren die nicht lieferbaren Medikamente. Eine schwierige Situation, die bis heute andauert», berichtete der Präsident. Im Namen der Verwaltung sprach er dem hervorragend und unermüdlich arbeitenden Apothekenteam unter der Leitung Markus Schurrs einen herzlichen Dank aus. Trotz hoher Belastung und vielen Widrigkeiten sei es dem motivierten Team wieder gelungen, einen Betriebserfolg von 32‘061 Franken zu erzielen. «Der Umsatz überschritt im vergangenen Jahr erstmals die Fünf-Millionen-Grenze», freute sich auch der zufriedene Marco Della Rosa. Einen herzlichen Dank für die gute Arbeit im letzten Jahr richtete Peter Baumgartner alsdann an das engagierte Ludotheken-Team, welches auch im vergangenen Jahr sehr präsent und erfolgreich unterwegs war.
Dem Rahmenkredit von einer Million zugestimmt
Sehr aufschlussreich und interessant informierte der für die Liegenschaften verantwortliche Adrian Frank über den Stand der abgeschlossenen Bauarbeiten an der Bahnhofstrasse sowie die zukünftigen Umbauarbeiten bei der Schützenstrasse 1. «Die Liegenschaft ist in die Jahre gekommen. Abgesehen von kleinen Unterhaltsarbeiten sind bisher keine Renovationen erfolgt. Es ist wichtig, attraktiven Wohnraum zu günstigen Konditionen anbieten zu können. Im Sinne der Nachhaltigkeit muss jetzt das Gebäude inklusive dessen Technik auf einen aktuellen Stand gebracht werden. Während des Umbaus, der sich über drei bis vier Jahre erstrecken könnte, dürfen die Mieter in ihren Wohnungen bleiben. Eine Renovation über die Jahre verteilt ist auch aus finanzieller Sicht von Vorteil», erläuterte der engagierte wie motivierte Liegenschaftsverantwortliche. Souverän und verständlich ging Adrian Frank auf einige Besucherfragen ein – unter anderem bezüglich der künftigen Beheizung des Gebäudes. Die Genossenschafter stimmten dem von der Verwaltung beantragten Rahmenkredit von einer Million Franken mit je einer Gegenstimme und Enthaltung zu.
Aktuelle Verwaltung in globo wiedergewählt
Alle vier Jahre stehen Gesamterneuerungswahlen an. Die aktuelle Verwaltung mit Peter Baumgartner, Andreas Marti, Marco Della Rosa, Adrian Frank und Emanuela Manzari, welche sich in globo zur Wahl stellten, wurde ohne Gegenstimmen souverän wiedergewählt. Aufgrund des Rücktritts Thomas Kellers präsentiert sich die Kontrollstelle mit Paul Rupper, Reto Kindhauser und Marion Würthele (neu). Einstimmig sprach die Versammlung auch ihnen das Vertrauen aus. Drei Mitarbeiterinnen aus der Apotheke (Fabienne Germann, Rahel Höhner und Daniela Eitzinger) wurden für je fünf Dienstjahre und Yvonne Kindhauser (Ludothek) für zehn geehrt. Fünf Jahre ist auch Revisor Kindhauser erfolgreich dabei.
Im Anschluss an die an spannenden Informationen kaum zu übertreffende GV, ging es mit einem auserlesenen Abendessen aus dem Restaurant Heidelberg weiter. Mit A-cappella aus dem Thurgau begeisterte die Gruppe Maul-Wurf. Mit Rock’n‘Roll und unvergessenen Evergreens wussten die Ostschweizer restlos zu begeistern. Mit witzig-absurden Dialogen und Sketchen verstand es später das eineiige Comedyduo Die Zwillinge, die Lachmuskeln des heftig applaudierenden Publikums zu strapazieren.
Einen grossen Anteil am gelungenen GV-Abend hatte Emanuela Manzari für den organisatorischen Teil sowie der umtriebige Allrounder Andreas Marti, welcher motiviert und engagiert für den Unterhaltungsteil verantwortlich zeichnete. Dass die Besucherschar am Schluss gleich mit zwei Einkaufstüten (Pflegemittel aus der Apotheke sowie Lebensmittel vom Volg) beschenkt wurde, fand riesigen Anklang. Die Tatsache, dass 70 übrig gebliebene Volg-Säcke an die sozialen Dienste Aadorf weitergegeben werden durften, macht den exklusiven Jubiläumsabend noch etwas schöner und eindrücklicher.
CHRISTINA AVANZINI