Die Würfel sind gefallen

  16.07.2022 Elgg

Drei Ressorts gab es im Gemeinderat Elgg neu zu besetzen. Eines davon, nämlich «Präsidiales», stand natürlich nicht zur Debatte. Wer aber übernahm nun «Planung und Bau» und wer «Forst, Freizeit und Natur»? Und wie gehen die sieben Rätinnen und Räte an die «neuen» Aufgaben heran?

Die neue Legislatur im teils veränderten Gemeinderat wurde am Mittwoch an seiner ersten Sitzung in Angriff genommen. Bereits zwei Wochen zuvor konstituierte sich das Gemeinderatsgremium neu. Überraschungen blieben dabei zwar aus, aber dennoch sind drei der sieben Ressorts mit neuen Kräften am Werk. Zudem wurde der Tiefbau neu dem Werkvorsteher unterstellt, das Ressort Bevölkerung dem Sicherheitsvorstand und die Gesellschaft ins Soziale integriert. Allgemein verbreitete sich am Mittwoch im Gemeindehaus gute Stimmung und Zuversicht. Die neue Legislatur kann kommen! Ruth Büchi-Vögeli scheint zufrieden mit der neuen Konstellation in der politischen Gemeinde. Doch was darf die Bevölkerung vom neuen Gemeinderat erwarten? Dazu die neue Präsidentin: «Mir ist es wichtig, dass wir die Anliegen der Bürger und Bürgerinnen ernst nehmen und sie mit solchen auch auf uns zukommen. Wir werden daraus das Beste tun.» Als Vizepräsident zeichnet sich Finanzvorsteher Andreas Kron, der alles an eine weitere gute Entwicklung der Gemeindefinanzen setzen wird. Man sei überzeugt, den Steuerfuss halten, respektive ganz sicher nicht erhöhen zu wollen. Eine Aussage an der er und die anderen gemessen werden dürften. Es gebe aber laut Kron eine weitere grosse Herausforderung: «Daniel Gillmann von der Rechnungsprüfungskommission sagte deutlich, dass wir unsere Ausgaben in den Griff bekommen sollten, damit diese Kurve nicht ständig nach oben zeigt. Das werden wir mit dem Budget 2023 erstmals versuchen.» Es sollen nur noch Mehrausgaben getätigt werden, die begründet seien.

Die zwei Neuen zeigen sich zufrieden

Eine der Neuen im Gremium ist Stephanie Hugentobler, die das Ressort Forst, Freizeit und Natur als neue Vorsteherin übernahm. Wie es dazu kam und ob sie damit ihr Wunschressort erhielt, erzählte sie am Mittwoch im grossen Sitzungszimmer des Gemeindehauses: «Ruth Büchi, Mirjam Lehmann und ich trafen uns vorgängig zu einer Besprechung. Von den zwei zur Debatte stehenden Ressorts habe ich das gewünschte erhalten.» Da sie bei der Wahl mehr Stimmen erhielt als die zweite Neue, hätte die neue SP-Vertreterin im Gremium quasi auslesen dürfen. Es habe für Hugentobler keinen Grund gegeben, den Bau zu übernehmen, da sie dafür keine Vorkenntnisse mitbringe. Neue Bauvorsteherin ist also Mirjam Lehmann-Schwager und als solche übernahm sie sicherlich kein einfaches Ressort. Sie wird sich aber akribisch in dieses einarbeiten und sagt selbst, dass sie sich riesig auf die Aufgabe freue. «Mit dem guten Team und dessen grossem Fachwissen im Rücken bin ich sehr zuversichtlich. Das kommt gut», sagte sie freudestrahlend, bevor es mit dem Gesamtgemeinderat zum Fotoshooting ging.

Weiterhin viel zu tun für die Bisherigen

Daniel Hungerbühler begann seine zweite Legislatur als sicherheitsvorsteher. Den Tiefbau gab er ab, dafür übernahm er neu das Aufgabengebiet Bevölkerung. In den ersten vier Jahren gab es viel zu tun für ihn und die Arbeit wird nicht weniger. «Es gibt für mich viel Neues kennenzulernen», sagte er, «vor allem, wenn es um die Unterflurcontainer oder Umrüstung auf behindertengerechte Bushaltestellen geht. Da kommt einiges auf uns zu.»
Aufwand wird auch Roger Gerber, dem alten und neuen Sozialvorsteher, bei dem nun auch das Thema Gesellschaft angesiedelt wurde, nicht abhandenkommen. Normalerweise arbeiten Sozialvorstände eher im Hintergrund, was sich aber seit Ausbruch des Ukraine-Kriegs schlagartig änderte. Ist die Flüchtlingssituation in Elgg unter Kontrolle und wie könnte sie sich weiterentwickeln? Dazu Gerber: «Probleme erwarte ich nicht gross. Wir werden mit der Wohnungssituation sicher weiterhin gefordert sein.» Er könne auf gute Mitarbeitende zählen, obwohl es da einen Wechsel zu verzeichnen gebe, der doch eine kleine Herausforderung darstelle. In das zweite, neue Aufgabengebiet müsse er sich erst einarbeiten, freue sich aber darauf.
Für Werkvorsteher Hansruedi Miethlich ist das grosse Projekt der vergangenen Legislatur, das neue Grundwasserpumpwerk, abgeschlossen. Es stehen nun neue Aufgaben an. Als Hauptfokus gehe es jetzt laut ihm einen Schritt weiter in die Höhe – zur Sanierung der Reservoirs Fürst und Rumisberg. «Das wird ein grosser Happen», sagte er kurz vor der ersten Legislatursitzung. Und dann sei da noch die Sanierung, respektive Erweiterung mit einem «zweiten Standbein». Es dürfe zudem nicht vergessen gehen, dass es die Gemeinde momentan beschäftige, wie die Wasserversorgung und Werke bei einem Stromausfall in Betrieb gehalten werden könnten.
Es liegt viel Arbeit vor dem ganzen neuen Gemeinderatsgremium und es wird spannend zu verfolgen sein, wie es diese meistert.

RENÉ FISCHER


Ressortzuteilung

• Gemeindepräsidentin; Ressort Präsidiales: Ruth Büchi-Vögelin (Stellvertretung: Andreas Kron)
• Finanzvorsteher; Finanzen und Steuern: Andreas Kron (Ruth Büchi-Vögeli)
• Bauvorsteherin; Planung und Bau: Mirjam Lehmann-Schwager (Hansruedi Miethlich)
• Werkvorsteher; Werke und Tiefbau: Hansruedi Miethlich (Daniel Hungerbühler)
• Freizeit- und Naturvorsteherin; Forst, Freizeit und Natur: Stephanie Hugentobler (Roger Gerber)
• Sicherheitsvorsteher; Bevölkerung und Sicherheit: Daniel Hungerbühler (Stephanie Hugentobler)
• Sozialvorsteher; Soziales und Gesellschaft: Roger Gerber (Mirjam Lehmann-Schwager)


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