Die Sicherheit der (glücklichen) Badegäste als oberstes Ziel
15.05.2025 ElggDie Sommersaison im Schwümbi Elgg ist noch jung – erst seit einigen Tagen lockt das noch kühle Nass zum Bade. Für Sicherheit und Zufriedenheit sorgt das Bademeisterteam rund um Tanya Fiedler mit vollem Einsatz.
Das Wetter zur Schwümbi-Eröffnung wurde ...
Die Sommersaison im Schwümbi Elgg ist noch jung – erst seit einigen Tagen lockt das noch kühle Nass zum Bade. Für Sicherheit und Zufriedenheit sorgt das Bademeisterteam rund um Tanya Fiedler mit vollem Einsatz.
Das Wetter zur Schwümbi-Eröffnung wurde geliefert wie bestellt: Von bester Qualität und fristgerecht, einziger Minimangel waren die noch etwas verhaltenen Temperaturen. Trotz des grossen Festes im Flecken hätten doch erfreulich viele Besucher den Weg ins Schwimmbad gefunden, war zu erfahren. Vielleicht nicht so zahlreich, wie ohne Anlass gekommen wären, aber dafür seien vor allem am Sonntagnachmittag auffallend viele verschwitzte Buben aufgetaucht ... kein Wunder, bei den dicken Uniformen, die sie zuvor am Umzug getragen hatten.
Grosse Neuerungen erwarten dieses Jahr die Gäste zwar nicht – es wurden keine Umbauten gemacht – aber trotzdem ist nicht alles beim Alten geblieben. Teamleiterin Fiedler zählt auf: «Wir haben den Holzzaun erneuert und gestrichen, ebenso die Sitzroste auf der Terrasse – und im Planschbecken werden sich die Kleinen unter einem Sonnensegel vergnügen können.»
Eine Veränderung ist zwar auf den ersten Blick nicht sichtbar, dürfte für jüngere Wasserratten aber die einschneidendste Massnahme sein: «Kids unter zwölf Jahren, die ohne Begleitung Erwachsener ins Schwümbi wollen, müssen den Wasser-Sicherheits-Check (WSC) bestanden haben und sich entsprechend ausweisen.» Der Test ist schweizweit anerkannt und soll Kinder befähigen, sich in einem gewissen Mass selbst zu retten. In vielen Freibädern ist er bereits Voraussetzung, dass Kinder ohne Begleitung eines Erwachsenen baden dürfen. Wer ihn hat, bekommt einen Ausweis im Kreditkartenformat – durchgeführt wird er in der 3. Klasse. Wer den WSC nicht im Rahmen des schulischen Schwimmunterrichts gemacht hat, kann ihn sogar im Schwümbi direkt absolvieren, dort wird die Möglichkeit zweioder dreimal angeboten. «Wir wollen keine Achtjährigen ohne Begleitung mehr hier haben, wie das schon vorgekommen ist.»
Aufsichtspflicht trotz allem Sache der Erwachsenen
Gut für die Sicherheit sämtlicher Besucher: Alle Bademeisterinnen und Bademeister des Schwümbis führen den Titel «Pro Bademeister» – das bedeutet, dass sie alle die höchste Ausbildungsstufe als Rettungsschwimmer absolviert haben und die Badenden allein beaufsichtigen können. Keine leichte Aufgabe, sind doch auch auf der Liegewiese Pushnachrichten auf dem Handy oft wichtiger als das eigene Kind, das sich in diesem Moment unbeaufsichtigt am Beckenrand oder gar im Wasser aufhält, ... «Es ist wirklich nicht mehr so wie früher, als Eltern ihre Kinder immer im Blick hatten. Heute wird die Verantwortung nicht selten an andere abgeschoben». Davon kann das Team wahrlich ein Lied singen.
Trotzdem, den Job aufgeben würde keiner von ihnen. Fiedler sagt es kurz und knapp: «Ich liebe es; immer draussen zu sein, viel mit Menschen zu tun zu haben – einfach ein cooler Job.» Die anderen pflichten ihr bei. Ursula Ott ergänzt, dass es der perfekte Ausgleich zu ihrem anderen Job sei: «Ich geniesse es, da zu arbeiten, wo andere ihre Freizeit verbringen». Schwimmlehrerin Doris Tortelli fügt an, dass das Schwümbi Elgg ein wunderschöner Ort sei: «Darum arbeite ich ja da.» Sie seien Bademeisterinnen geworden, weil das Schwümbi den tollsten Arbeitsplatz biete. Dem haben auch die beiden Männer im Team, Esteban Rosasco und Adrian Keller, nichts anzufügen. Nur, dass Keller ursprünglich aufgrund des Ausfalls eines Kollegen zum Team gestossen ist, was er aber keinesfalls bedauert.
Die Wunschliste für die Saison ist gemacht
Für die gerade eben begonnene Saison wünschen sie sich zufriedene und glückliche Badegäste, keine Unfälle und natürlich schönes, warmes Sommerwetter. Für gut gelaunte Kunden wird fast alles gemacht, das möglich ist. Nicht nur im Badebetrieb – auch die Crew in Restaurant und Kiosk setzen alles daran, die Gäste zu verwöhnen. Das Bistro mit Terrasse ist auch dann geöffnet, wenn sich die Sonne nicht von ihrer strahlenden Seite zeigt – dann bringt die Küche erst recht Wärme auf den Teller und ins Apéroglas.
Trotz aller Mühe gebe es manchmal Leute, die grundlos etwas auszusetzen hätten – vielleicht einfach, weil sie plötzlich zu viel Zeit hätten. Auch der Eintrittspreis von fünf Franken sei gelegentlich ein Diskussionsthema, besonders kurz vor der Schliessung: Da gebe es immer wieder welche, die gratis oder günstiger reinwollen.
Dies komme aber selten vor – grundsätzlich seien die Leute freundlich, glücklich und zufrieden – so eben, wie es diesem idyllischen Ort am Waldrand gebührt.
MARIANNE BURGENER
WSC-Ausweis erforderlich
Kinder zwischen 10 und 12 Jahren, die allein ins Schwümbi möchten, müssen an der Kasse ihren WSC-Ausweis vorzeigen.
(Kinder bis 9 Jahre haben nur in Begleitung einer erwachsenen Person Zutritt.)