Ob Bilder in Acryl und Mischtechniken oder Holzdeko-Kunst mit Motorkettensägen geschaffen – an der Ausstellung der beiden Naturfrauen Anna Staub und Therese Albrecht können Sie in «Erholungswelten» abtauchen sowie Hagenbucher Kunsthandwerk bestaunen und kaufen.

Stress kennt eigentlich jeder Mensch im Alltag oder Beruf. Es dürfte kaum jemanden geben – ob Jung oder Alt – der oder die noch niemals im Leben welchen hatte. Er gehört einfach zum Leben dazu. Umso wichtiger ist es, Stress wieder abzubauen, denn zu viel davon macht krank. Es ist essenziell, manchmal in eine Welt der Erholung abzutauchen, die Seele baumeln zu lassen und Kraft in der Ruhe zu tanken. Diese Möglichkeit gibt es in der Ausstellung «Erholungswelten» der beiden Hagenbucherinnen Anna Staub und Therese Albrecht. Die beiden wollen was fürs Dorf bieten, das erscheine in ihren Augen «nach» Corona als sehr wichtig. Auch für Verpflegung und Getränke sei gesorgt.

Natur, Holz und Wasser

Seit über einem Vierteljahrhundert stellt Anna Staub ihre Bilder in Acryl und Mischtechniken aus und verschaffte sich damit einen Namen über das dorf im Grünen hinaus. Für sie, die in ihrer Malerei selbst Ruhe und Frieden findet, in eine andere Welt abtaucht, sei das Malen ein Prozess, der beginne, entstehe und auch wieder vergehe. In diversen Kursen bei Kunstmaler Daniel Steinemann in Uzwil oder Elisabeth Jacob in Baar erlernte die Hagenbucherin das Grundhandwerk. Viel wichtiger aber sei ihr das Gespür. «Ich muss spüren, um entstehen zu lassen, was entstehen will und muss», erklärt sie, «und was Eindruck macht, braucht Ausdruck.» So erlange die Mutter dreier erwachsener Kinder, die übrigens auch Kunstkarten verkauft und eine Vorliebe für Natur und Wasser hat, die nötige Inspiration. Auffallend an Staubs Werken sind die fehlenden Bildernamen, die sie gerne dem Betrachter oder der Käuferin überlasse.
In der Natur holt sich auch Therese Albrecht ihre Impulse. Das lässt sich an ihrem Kunsthandwerk, oft mit Sujets aus der Tierwelt, leicht erkennen. «Ich bin ein Waldmensch», sagt sie von sich. Seit zehn Jahren verwirklicht sie ihren Lebenstraum mit Deko-Kunst und greift dafür zur Motorkettensäge. Nun stellt sie zum ersten Mal Werke von sich an einer Kunstausstellung aus und fühlt sich entsprechend geehrt. Die vierfache Mutter sehe ihre Tätigkeit zwar als Hobby, aber kostentragend müsse es schon sein. «Ich sammle nicht, sondern verkaufe», so die Oberschneiterin. Und wie kommt sie an das viele Holz? Die Bäuerin antwortet: «Mein Ehemann holzt für die Gemeinde und wir sind zudem Waldbesitzer.» Sie nehme auch Aufträge an, «aber nicht jeden», wie sie sagt. Das Holz müsse stimmen und das gewünschte Sujet umsetzbar sein. Aber für sie sei mit der Deko-Kunst ein Lebenstraum in Erfüllung gegangen.

RENÉ FISCHER

Ausstellung

Die Doppelausstellung «Erholungswelten» findet jeweils an den Samstagen vom 12. und 19. (16-20 Uhr) sowie den Sonntagen des 13. und 20. Novembers (11-18 Uhr) im Kunstatelier Anna an der Dorfstrasse 14 in Hagenbuch statt.
Herzlich willkommen!