Die Asiatische Hornisse wurde in Elgg gesichtet
20.09.2025 ElggIn Elgg wurde vor kurzem erstmals die Asiatische Hornisse gesichtet. Imkerin Dominique Ruckstuhl erklärt, wie wichtig es ist, das Nest zu finden, und wie man dabei vorgeht. Die Bevölkerung wird gebeten, mitzuhelfen und Locktöpfe aufzustellen. Gemäss bisheriger Erkenntnis ...
In Elgg wurde vor kurzem erstmals die Asiatische Hornisse gesichtet. Imkerin Dominique Ruckstuhl erklärt, wie wichtig es ist, das Nest zu finden, und wie man dabei vorgeht. Die Bevölkerung wird gebeten, mitzuhelfen und Locktöpfe aufzustellen. Gemäss bisheriger Erkenntnis befindet es sich in Neuelgg.
Dominique Ruckstuhl ist engagierte Imkerin in Elgg und Mitglied des Bienenzüchtervereins. Ihr Kollege Cédric Straumann habe vor kurzem in Elgg die Asiatische Hornisse gesichtet, welche eine Gefahr für Bienen darstellt. «Zum ersten Mal in Elgg», sagt sie. Derzeit habe man in der Gegend noch Chancen, die invasive Art zurückzudrängen, indem man das Nest aufspüre. «Werden es zu viele, gelingt das nicht mehr», so Ruckstuhl.
Daher seien die Imker nun am Triangulieren, das heisst, sie versuchen über die einzelnen Hornissen, das Nest aufzuspüren. «Es ist wichtig, dass dies so schnell wie möglich geschieht, denn aus einem einzigen Nest können über 1000 Königinnen entstehen, welche sich über den Winter verkriechen und im Frühling neue Nester bauen. Wenn nur ein Prozent davon ein neues Nest gründet, sind es bereits zu viele, um ihnen Herr zu werden», erklärt die Imkerin.
Bevölkerung ist aufgerufen, mitzuhelfen
Um die Asiatische Hornisse zu ausfindig zu machen, werden Locktöpfe aufgestellt. Die Bevölkerung könne ohne grossen Aufwand mithelfen, deren Nest in der Region so schnell wie möglich zu finden. Aufgrund von einigen Locktopfen, in denen sich bereits Hornissen befinden, könne man den Ort des Nestes bereits eingrenzen. «Es befindet sich in Neuelgg, in etwa 400 Metern Entfernung von der «Katzenvilla» entfernt, erklärte Ruckstuhl am vergangenen Dienstag.
Der Locktopf, ein Glas mit Deckel mit einem Loch, einem Lappen und dem Lockstoff kann gemäss Ruckstuhl ganz einfach selbst hergestellt werden. Der Lockstoff beinhalte einen Drittel Wein, einen Drittel Bier, einen Drittel Sirup und einen Schuss Essig. «Dieses Gemisch dient den Hornissen als Nahrung. Wenn sie das Futter einmal entdeckt haben, kommen sie immer wieder.» An der Futterstelle könne man die Hornisse dann leicht markieren. Danach könne man anhand des Weges, den sie zurücklegen und der Richtung, in der sie fliegen, das Nest aufspüren. Die Nester seien zu dieser Jahreszeit meist in grosser Höhe zu finden (bis zu 40 Meter hoch) Wenn das Nest gefunden sei, werde es von Profis entfernt. Dies selbst zu tun, sei zu gefährlich, so die Imkerin.
Asiatische Hornisse
Vor rund zwanzig Jahren gelangte die Asiatische Hornisse (Vespa velutina) mit einer Schiffsladung nach Frankreich und hat sich seither exponentiell vermehrt. Auch in der Schweiz hat sie sich ausgebreitet – mit Folgen für die Imkerei und Biodiversität. Sie bedroht die heimische Insektenwelt. Besonders Honigbienen, aber auch Wildbienen und andere Insekten fallen ihr zum Opfer.
Ein Nest der Asiatischen Hornisse braucht pro Saison im Durchschnitt geschätzte elf Kilo Insekten, ein grosses Nest deutlich mehr. Sie ist etwas kleiner als die heimische Europäische Hornisse (Vespa crabro). Ihr Körper zeigt sich dunkelbraun bis schwarz mit einer markanten gelben Binde am Hinterleib und gelben Beinspitzen.
Der ungebetene Gast beeinflusst auch die Landwirtschaft. Da sie Bestäuber frisst, wird die Bestäubung von Nutzpflanzen erschwert, was Erträge mindern kann. Zudem findet man die Hornissen im Spätsommer häufig am reifen Obst wie Weintrauben.
Wer eine Asiatische Hornisse entdeckt, sollte diese auf der Plattform www.asiatischehornisse.chmelden.Dies wird dann an die Verantwortlichen des Kantons weitergeleitet. Im Optimalfall beginnt dann die Nestsuche.
BETTINA STICHER
Weitere Informationen man unter: www.bienenschweiz.ch