Der TCS gibt Tipps zum Reifenwechsel
15.04.2025 AadorfDie Faustregel «O bis O» besagt, dass zwischen Oktober und Ostern Winterreifen die sichere Wahl sind. Es ist also Zeit für Sommerreifen. Der TCS gibt dazu Tipps.
Sommer- und Winterreifen unterscheiden sich sowohl in der Profilgestaltung als auch in der ...
Die Faustregel «O bis O» besagt, dass zwischen Oktober und Ostern Winterreifen die sichere Wahl sind. Es ist also Zeit für Sommerreifen. Der TCS gibt dazu Tipps.
Sommer- und Winterreifen unterscheiden sich sowohl in der Profilgestaltung als auch in der Gummimischung voneinander. Deshalb rät der TCS dringend davon ab, Winterreifen im Frühling noch auszufahren.
In der Schweiz ist der Reifenwechsel nicht gesetzlich vorgeschrieben, es gilt nur die Mindestprofiltiefe von 1,6 mm. Für Sommerreifen empfiehlt der TCS jedoch eine Mindestprofiltiefe von 3 mm. Diese lässt sich einfach ermitteln, indem man ein Ein-Franken-Stück ins Reifenprofil steckt. Wenn man den Sockel der Helvetia noch nicht sieht, haben die Reifen für die Sommersaison noch genügend Profil.
Andere Haftung, anderes Laufverhalten
Stefan Mühlemann, Gemeinderat in Aadorf (Verkehr und Sicherheit) und Sektionspräsident des TCS Thurgau erklärt, warum der Termin um Ostern Sinn macht, obwohl das Wetter tagsüber oft schon früher recht warm ist. «Es geht bei den Winterreifen nicht nur um Schnee und Eis.» In der Nacht seien die Temperaturen in dieser Jahreszeit immer noch häufig um 0 Grad. Die Winterreifen bestünden aus einer anderen Gummimischung und hätten daher bei tiefen Temperaturen des Asphalts auf diesem eine bessere Haftung, was sich zum Beispiel beim Bremsen auswirke. Erst kürzlich habe er selbst einen Bremsmanöver-Kurs absolviert. In den Übungen habe man deutlich den Unterschied zwischen Sommer- und Winterreifen gemerkt. Nebst dem Brems- seien auch das Laufverhalten und der Treibstoffverbrauch bei den Sommerreifen anders, so Mühlemann. Daher empfehle es sich, die Reifen auf die Sommersaison hin zu wechseln.
Ob man diese Arbeit nun selbst erledigt oder eine Garage damit beauftragt, sei die Entscheidung jedes einzelnen. Privat bringe er sein Auto in die Garage und lasse dann auch gleich einen Kombiservice machen. Für diejenigen, die den Reifenwechsel selber an die Hand nehmen, hat der TCS-Tipps zum Ablauf und den Arbeitsschritten bereit.
Zu beachten beim Radwechsel
Vor dem Radwechsel müssen bereits benutzte Sommerreifen auf Schäden überprüft werden. Auch Felgen, Radschrauben und -muttern sollten keine Schäden aufweisen. Ebenfalls geprüft werden sollte, ob die Reifen eine vorgeschriebene Laufrichtung haben. Ob und in welcher Laufrichtung die Reifen montiert werden müssen, ist an der Reifenflanke ersichtlich. Üblich sind die Bezeichnungen Rotation, Direction oder Drehrichtung plus Pfeil in die vorgesehene Abroll-Richtung. Zu beachten sind die Angaben des Fahrzeugherstellers bezüglich Reifenwechsel.
Der Radwechsel: Zuerst muss die Handbremse angezogen und der erste Gang eingelegt werden (bzw. Stellung P bei Automaten). Dann kann man die Radkappe (sofern vorhanden) abziehen. Weiter werden die Radmuttern oder -bolzen zunächst nur etwa um eine Viertel-Umdrehung gelöst. Daraufhin wird der Wagenheber an der vorgesehenen Stelle des Unterbodens angesetzt und das Fahrzeug bis zur Montagehöhe angehoben. Nun kann man die Radmuttern abschrauben und die Gewinde prüfen. Sind sie verschmutzt oder verrostet, kann man diese mit einer Drahtbürste reinigen, die Gewinde nicht schmieren.
Nun wird empfohlen, die Radauflageflächen vor dem Aufstecken des neuen Rades zu reinigen einen Kontrollblick auf Bremsscheiben und Bremsbeläge zu werfen. Um das fahrzeugspezifische Abriebbild auszugleichen, können Vorder- und Hinterräder getauscht werden. Die Räder sollten aber immer auf der gleichen Fahrzeugseite montiert werden wie in der Vorsaison. Nun kann man alle Radmuttern mit dem Radkreuz zunächst nur leicht anschrauben. Das Auto wird jetzt so weit heruntergelassen, dass der Reifen am Boden aufsteht. Nun werden die Radmuttern über Kreuz mit dem vorgeschriebenen Drehmoment angezogen.
Nach dem Radwechsel: Falls die demontierten Räder nochmals verwendet werden können, sollte auf deren Lauffläche die bisherige Position notiert werden. Wichtig ist die korrekte Einlagerung, beispielsweise mit Felgenbaum oder Wandregal. Schliesslich muss der Luftdruck der montierten Reifen geprüft werden. Zu geringer Reifendruck ist gefährlich, wirkt sich auf das Fahrverhalten, den Treibstoffverbrauch und den Materialverschleiss aus. Nachdem man mit den neu montierten Reifen etwa 50 Kilometer gefahren ist, sollten man überprüfen, ob ein Nachziehen erforderlich ist.
BETTINA STICHER/(MITG)