«Zu vermieten» ist zu lesen an der Guntershauser Hauptstrasse. «Schon wieder», denken sich die erstaunten Passanten. Erst vor knapp einem Jahr gab es hier einen Wirte- und Namenswechsel. Was ist passiert?
Zufrieden registrierten die Guntershauser, dass ...
«Zu vermieten» ist zu lesen an der Guntershauser Hauptstrasse. «Schon wieder», denken sich die erstaunten Passanten. Erst vor knapp einem Jahr gab es hier einen Wirte- und Namenswechsel. Was ist passiert?
Zufrieden registrierten die Guntershauser, dass ihr einziges Dorfrestaurant nach einem längeren Unterbruch wieder öffnete. Sandra Maria da Silva Pereira hiess die Mieterin der inliegenden Fünfzimmerwohnung und des Gastlokals. Vom «Scheidweg» in Fischingen und dem «Parkcafé» in Dussnang eilte der 42-Jährigen ein guter Ruf voraus. Diesen bestätigte die Portugiesin mit feiner Küche, fairen Preisen und viel Engagement.
Die Guntershauser liessen sich die Gastfreundschaft im Restaurant oder Aussenbereich gerne gefallen, kehrten recht fleissig ein und lobten die Gastlichkeit. Umso überraschender die eingangs der Wirtschaft aufgestellte Aufschrift «zu vermieten», die verheisst, dass wieder ein Wechsel bevorsteht. Zwar wurde im Dorf kolportiert, dass sich eine Änderung abzeichne, doch Konkretes war nicht auszumachen. Die Nachfrage bei der Wirtin ergab, dass noch keine Kündigung ausgesprochen worden sei. Ein Wegzug ins Heimatland Portugal zu ihrem Vater, sei aber sicher ein Thema. In den nächsten Tagen würde man Näheres erfahren. Doch dies geschah nicht.
Noch nicht schriftlich
Meinrad Weber, Mitinhaber der Gaststätte zusammen mit Bruder Stephan – die Brüder Markus und Emil wurden ausbezahlt – präzisierte die Sachlage: «eine schriftliche Kündigung ist auch bei mir noch hängig. Laut mündlicher Abmachung sind gemäss der Wirtin noch Abklärungen mit ihrem Buchhalter im Gange. Mündliche Aussagen deuten jedoch darauf hin, dass die Mieterin mit ihrem Sohn, der im August die Lehre abschliesst, wieder in ihr Heimatland umziehen wird. Um schnellstmöglich eine Nachfolge zu regeln, haben wir Hausbesitzer die Tafel aufgestellt.»
Wie auch immer: Die Guntershauser müssen sich damit abfinden, dass ihre Einkehrmöglichkeit im Dorf erneut wegfallen könnte. Zumindest während einer gewissen Zeit. «Dabei hat es die Gastgeberin gut gemacht. Die Leute waren zufrieden und können es nicht verstehen», sagte Meinrad Weber.
KURT LICHTENSTEIGER