Der Mann für die herausfordernden Transporte
03.12.2022 EttenhausenNach 32 herausfordernden, aber auch spannenden Dienstjahren bei der örtlichen Kifa AG startete Martin Baumgartner mit der Pensionierung in einen neuen Lebensabschnitt. Langweilig wird es dem lebensfrohen Ettenhausener jedoch bestimmt nicht.
Letzthin lud der ...
Nach 32 herausfordernden, aber auch spannenden Dienstjahren bei der örtlichen Kifa AG startete Martin Baumgartner mit der Pensionierung in einen neuen Lebensabschnitt. Langweilig wird es dem lebensfrohen Ettenhausener jedoch bestimmt nicht.
Letzthin lud der frischgebackene Pensionär seine langjährigen Kifa-Weggefährten, und alle, die ihm während seiner 32 Arbeitsjahre nahestanden, zu einem kleinen Apéro in die alte Arbeitsstätte ein. «Die Verbindungen waren zu stark, als dass ich mich einfach davonschleichen wollte», schmunzelt Martin Baumgartner. Däumchen drehen sei für ihn auch nach der Pensionierung keine Option. So ist der optimistisch denkende Hinterthurgauer seit kurzem an anderthalb Tagen in der Woche im Sammelhof Kägi AG als zuverlässiger Mitarbeiter anzutreffen. Eine Arbeit, die ihm Spass und viel Abwechslung bringe, sagt er. Daneben freut er sich über die frei verfügbare Zeit mit der Familie, zu welcher seit anderthalb Jahren auch die kleine Enkelin Elisa gehört.
Dass er jetzt mit seiner Frau Karin, die teilweise noch im Arbeitsprozess steht, ungezwungen und spontan Ferien machen könne, sei ein weiterer Vorteil des dritten Lebensabschnitts, betont er. Das Südtirol ist für die beiden ein bevorzugtes und beliebtes Reiseziel. Auch auf seine oft zwei- bis dreistündigen Sonntagswanderungen möchte der naturverbundene Pensionär nicht verzichten. Oft mit seiner Gattin oder Freunden, aber auch im Alleingang, wie er berichtet. Sein Lebensmotto, im Hier und Jetzt zu leben, bekommt in der dritten Lebensphase noch mehr Gewicht. Und Ideen dazu habe er noch viele, lacht er.
Höhen und Tiefen des Unternehmens miterlebt
Martin Baumgartner erinnert sich noch gut, wie 1990 die erste Anstellung in der Kifa AG zustande kam. Eine Anfrage via Ruedi Heim Junior führte zu dessen Vater, der als Patron des Familienunternehmens sein Interesse am jungen Martin bekundete und ihm rasch eine Anstellung als Kifa-Chauffeur anbot. Gerade einmal drei Monate führte er diesen Job aus, bevor er in die Spedition wechseln durfte. Als Leiter oblag Baumgartner die gesamte Abwicklung in der Spedition – vom fachgerechten Verlad bis hin zum oft anspruchsvollen Transportweg. So erlebte der pflichtbewusste Speditionsleiter die ganze Entwicklung der ehemaligen Kistenfabrik hautnah mit, durchlief mit dem heute international tätigen Familienunternehmen Höhen und Tiefen.
30 Jahre lang kümmerte er sich pflichtbewusst und verantwortungsvoll um oft herausfordernde Transporte in der ganzen Schweiz. Im Elementbau ging es bis 2019 um die anspruchsvolle organisation von Spezialtransporten. «Hier galt es natürlich, die Risiken möglichst gering zu halten. Alle Besonderheiten auf dem Transportweg mussten berücksichtigt werden», erzählt Baumgartner. Das betraf sowohl die Lieferungen der ersten Containeranlagen fürs Asylantenheim in Adliswil wie auch schweizweite Lieferungen von Mobilfunkanlagen für Swisscom und Orange.
Der ehemalige Speditionsleiter kommt immer noch leicht ins Schwärmen, wenn er von einem seiner interessantesten Transporte berichtet: «Dieser führte auf kurvenreicher Passstrasse via Julier und Bernina ins Puschlav. Bei Nacht und Nebel transportierten wir eine Natelkabine an den Marmorera-Stausee. Am nächsten Tag ging diese dann per Helikopter weiter an den endgültigen Bestimmungsort.» Da sei Adrenalin pur im Spiel gewesen. Er habe immer auf zuverlässige Partner im Transportwesen zählen können, das habe sich im Laufe der Jahre bestens eingespielt. Gerade bei überbreiten Dimensionen der Lkws sei er immer froh gewesen, wenn alles gut über die Bühne gegangen sei, betont der rüstige Fachmann. Dem sei ab und zu auch eine schlaflose Nacht vorausgegangen.
Ein Mann für alle Fälle
So könnte man den bescheiden, gradlinig und meistens gut gelaunt auftretenden Martin Baumgartner durchaus bezeichnen. Er habe aber zwei Gesichter, lacht er: eines für den geschäftlichen Bereich und ein anderes für das Private. Als Angestellter habe er immer am gleichen Strick wie seine Vorgesetzten gezogen. Das gegenseitige Vertrauen zwischen ihm und der Kifa-Geschäftsleitung habe dahin geführt, dass er seine Arbeitszeit in Eigenverantwortung selbst einteilen konnte. Dadurch hätten sich jedoch keine kürzeren Arbeitstage ergeben, einfach anders disponiert, schmunzelt er.
Im Privatleben ist Baumgartner ein genuss- und gesellschaftsfreudiger Zeitgenosse, einfach ein Mensch, mit dem man sich gerne trifft und oft auch etwas zu feiern hat. Auf seine Pensionierung angesprochen, meint er, die Verantwortung der Heizungs-, Brandmeldeanlage und die Alarmierung, welche ihn oft mitten in der Nacht wie auch am Wochenende aus dem Bett rief, habe er am 22. Oktober gerne abgegeben. Gerade wenn man nicht mehr so gut und tief schlafe, sei der Kopf immer irgendwie in Alarmbereitschaft.
Vor zwei Jahren wechselte der Ettenhausener in die Immobilienabteilung der Kifa. Auf der Baustelle Wasserfurri etwa sei er der Mann fürs Gröbere gewesen. Er habe hier für Ordnung gesorgt, sagt er. «Nach 30 Jahren Speditionsarbeit war die enge Zusammenarbeit mit Urs Heim ein willkommener und fliessender Übergangsprozess in die Pensionszeit», betont der heutige Pensionär. Er sei zufrieden, wie sich aktuell alles gestalte und freue sich nun auf seinen neuen Lebensabschnitt. Und sein langjähriger Arbeitgeber darf immer noch ab und zu auf einen Spezialdienst seines langjährigen Mitarbeiters zählen.
Das Hier und Jetzt geniessen
Eines seiner grössten Hobbys, das Pferdekutschenfahren für besondere Anlässe, gab Martin Baumgartner nach 35 Jahren anno 2017 auf. Umso mehr bekommt jetzt der eigene Garten die Aufmerksamkeit des motivierten Hobbygärtners zu spüren. «Den neu angelegten Gemüsegarten pflege und hege ich selbst. Werken und dann Ernten ist jetzt meine neue Leidenschaft», erzählt er begeistert. Da er sich gerne in der freien Natur aufhält, macht er Aufräumarbeiten in einem Waldstück, wo er dann auch das anfallende Holz für sein holzbeheiztes Haus mitnehmen darf. Er plane nicht zu weit in die Zukunft, sondern geniesse jetzt nach dem langen Arbeitsprozess einfach das Hier und Jetzt in all seinen Facetten.
CHRISTINA AVANZINI
Dank der Geschäftsleitung
Urs Heim, Geschäftsleitung Kifa AG, über Martin Baumgartner: «Martin war immer zur Stelle, wenn man ihn brauchte, zuverlässig und verantwortungsbewusst. Auch wenn man sich aus ‹Rösselerkreisen› gut kannte, begegneten wir uns gegenseitig immer mit viel Respekt und Anstand. Jeder kannte die Gepflogenheiten des anderen. Schön, wenn man mehr als drei Jahrzehnte lang auf einen so wertvollen Mitarbeiter zählen darf. Martin Baumgartner genoss aufgrund seines unkomplizierten Wesens und seiner hohen Fachkompetenz auch bei seinen Mitarbeitern grosse Sympathie und viel Respekt. Er war immer hautnah bei der Sache, fuhr er doch bei besonders anspruchsvollen Transporten meistens selbst mit. So baute er sich gleichzeitig auch sein eindrückliches Know-how auf. Wir bedanken uns bei Martin herzlich für die langjährige Treue zu unserem Unternehmen und wünschen ihm und seiner Familie alles erdenklich Gute und Schöne für die weitere Zukunft.»