Der erste Schultag für die Kleinen, aber auch Grossen

  25.08.2022 Elgg

Der Gang zur Schule nach den grossen Ferien mag den einen etwas leichter gefallen sein als anderen. Am Speziellsten dürfte dieser Tag allerdings für all jene sein, die sich mit dem Thek auf dem Rücken und an der Hand von Mutter oder Vater zum allerersten Mal in Richtung Primarschule gemacht haben.

Dieser erste Schultag ist zweifellos ein bedeutendes Erlebnis. Das wurde schon beim Betreten des Schulareals Im See ersichtlich: Ein Tisch als kleines Rednerpult, dekoriert mit Sonnenblumen und einer Lautsprecherbox davor zeugten von dieser Besonderheit. Regula Fraefel richtete nach der 11-Uhr-Pause ein paar Worte an die anwesenden Eltern, die sichtlich aufgeregten Erst- und etwas weniger nervösen Sechstklässler, denen jeweils ein Göttikind zugeteilt werden würde. Zuvor hatten die Neueintretenden mit ihren Eltern bereits einige Zeit im Schulzimmer verbracht, den Platz bezogen, ein Namensschildchen erhalten und die Lehrperson kennengelernt.
In ihrer kurzen Ansprache erklärte Schulleiterin Fraefel den Ablauf der nächsten Minuten, dirigierte die verschiedenen Gruppen von Kindern an den jeweils vorgesehenen Ort und hiess schliesslich alle herzlich willkommen in der Primarschule Elgg: «Es ist für alle ein spezieller Tag. Für alle Erstklässlerinnen und Erstklässler, die ihren ersten Schultag überhaupt erleben, aber auch für alle der 6. Klasse, die den ersten Tag ihres letzten Schuljahres bei uns verbringen. Und natürlich für alle Eltern, die ihr Kind heute begleitet haben.» Sie erklärte das Götti-Prinzip, bei dem jeweils ein grösseres Kind ein kleineres an der Hand nimmt, um es durch den neuen Alltag zu begleiten. Zur Begrüssung wurde den Kleinen ein selbstgemachtes verziertes Papierkleeblatt mit einem Bleistift von der neuen Patin übergeben. Eine ausführliche Gelegenheit für ein Kennenlernen würde sich bereits in den nächsten Tagen ergeben: Alljährlich ist eine Führung durch die einzelnen Räume geplant, wo die Sechst- den Erstklässlern alles zeigen sollen, was es auf dem Schulareal Wichtiges zu sehen und kennen gibt.
Mit diesem Vorgehen, das bereits seit einigen Jahren besteht, hätten sie nur gute Erfahrung gemacht, wie sowohl die Schulleiterin als auch der neue Schulpflegepräsident Armin Bähler bestätigten. Die kleinen Schüler hätten eine Bezugsperson auf dem Areal und bei den grösseren werde die Sozialkompetenz gefördert. Zum Schluss der Rede wurde das Schullied gesungen. Augenfällig, dass der Text «Hei, Hei, ob Sunne oder Schnee …» auch den neuen Schülern bekannt war; hatten sie diesen doch noch präsent aus der «Chindsgi»-Projektwoche im Juni, in deren Rahmen sie Schulhaus und Lied bereits kennengelernt hatten.

Weniger emotional als der erste «Chindsgitag»

Ein Blick in die Gesichter zeigte durchwegs positive und erwartungsvolle Emotionen. Ein Eindruck, den auch die Nachfrage bei einigen Eltern bestätigte: «Wir freuen uns für unser Kind, es ist ein wichtiger und schöner Tag.» Weiter war zu vernehmen, dass der Abschied in den Kindergarten weitaus emotionaler abgelaufen sei, da habe es auf beiden Seiten kleine Tränen gegeben. Natürlich wünschen sich alle Eltern, dass ihre Kinder in der Schule gut mitkommen, sie sich einbringen könnten und von den Mitschülern und Lehrpersonen akzeptiert würden.
Gefühle, die der neue Schulpflegepräsident teilt. Auch für ihn war Montag der erste «richtige» Schultag im Regelbetrieb. Er sei schon etwas nervös gewesen und hoffe, dass alles gut gehe. Aber: «Es war ja vorher schon alles gut. Ich kann auf ein tolles Team zählen, muss vielleicht hier und dort etwas nachjustieren, aber sicher nicht alles neu erfinden.»
Schluchzer und nasse Augen gab es dann doch noch zu beobachten. Ein Bub vergrub seinen Kopf bei der Mutter und wollte nicht mit den anderen ins Schulzimmer zurück. Dank Mamas gutem Zuspruch klappte es doch noch. Bestimmt wird auch er bald in die allgemeine laute Aufregung miteinstimmen und erwartungsvoll auf das Kommende blicken.

MARIANNE BURGENER

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