Der Duft hat einen bestimmten Zweck
01.06.2024 AadorfDass viele Blüten duften, ist allgemein bekannt. Es gibt wohl kaum jemanden, der noch nie an einer Rosenblüte gerochen hat. Bei den Kräutern sind es interessanterweise nicht die Blüten, die den Duft verströmen, sondern vor allem die Blätter.
...Dass viele Blüten duften, ist allgemein bekannt. Es gibt wohl kaum jemanden, der noch nie an einer Rosenblüte gerochen hat. Bei den Kräutern sind es interessanterweise nicht die Blüten, die den Duft verströmen, sondern vor allem die Blätter.
Schon seit vielen Jahrtausenden werden Kräuter wegen ihres aromatischen Geruchs verwendet. Für den Duft sind Drüsen in den Blättern verantwortlich. Mit blossem Auge sind diese nicht zu erkennen, aber wenn man an den Blättern reibt, platzen sie auf und die Duftmoleküle werden frei.
Die Natur macht nichts umsonst. Und so hat auch der Duft einen ganz bestimmten Zweck. Ist es bei den Blüten meist das Anlocken bestäubender Insekten, ziehen Kräuter mit ihrem Duft Tiere an, welche die Feinde ihrer Fressfeinde sind. Gewisse Düfte wirken aber auch direkt auf solche abstossend, sodass die Pflanze vor ihnen geschützt ist. Von jeher werden duftenden Küchenkräutern auch besondere Wirkungen auf den Menschen zugeschrieben – so sollen Rosmarin und Majoran fröhlich machen und Minze den Geist erfrischen. Hier noch einige Ideen, wie man sich mit Duftkräutern verwöhnen kann: Duftsträusse verströmen ihren Duft in der Wohnung. Hier sind sowohl frische als auch getrocknete Kräuter möglich. Oder wie wäre es mit einem bunten Meer aus Kräuterblumen und Blättern in der Badewanne? Aber auch Duftkissen und Potpourris lassen sich aus getrockneten Duftkräutern ganz einfach herstellen. In Schränken oder im Zimmer verströmen sie so einen Duft.
Die Top-Kräuter
Unverwechselbar ist das würzig-aromatische Aroma des Rosmarins (Rosmarinus officinalis). Wie alle mediterranen Kräuter liebt auch er viel Sonne und einen guten Wasserabzug. Der Schnittlauch (Allium schoenoprasum) ist ein Klassiker: Sein feiner Lauchgeschmack verzaubert viele Speisen. Der Salbei (Salvia officinalis) wird schon seit der Antike als Gewürz- und Heilkraut eingesetzt. Auch er braucht einen möglichst sonnigen Platz mit gutem Wasserabzug. Das Bohnenkraut (Satureja montana) ist eine herrlich unkomplizierte Gewürz- und duftpflanze, die zur Blütezeit mit kleinen, weissen oder zartrosa Lippenblüten übersät ist, heiss begehrt auch bei Bienen. Der Oregano (Origanum vulgare) ist eines der wichtigsten Kräuter in der italienischen Küche. Egal ob für Pizza oder Pasta – auf ihn kann kaum verzichtet werden. Das vermeintlich «typisch italienische» Kraut wächst problemlos bei uns – und auch Bienen und Schmetterlinge lieben es. Die Zitronenmelisse (Melissa officinalis) bringt erfrischenden Zitronengeschmack in heisse und kalte Getränke. Und natürlich sind die frischgrünen Blätter eine hübsche Dekoration auf Desserts.
Es stecken viele herrliche Aromen und Wirkstoffe im Thymian (Thymus vulgaris). Die zahlreichen kleinen, zartrosa Blüten im Sommer sind ein Fest Für die Bienen. Thymian sollte einen möglichst sonnigen Standort ohne Staunässe bekommen. Das Currykraut (Helichrysum italicum) macht seinem deutschen Namen alle Ehre, denn es duftet herrlich nach mildem Curry. Zusätzlich bietet es auch als Zierpflanze einen attraktiven Blickfang – zum Beispiel in Kombination mit Sommerblumen. Die Pfefferminze (Mentha x piperita) eignet sich nicht nur für Tee oder Eistee, sondern ist auch als anregend duftende Zierpflanze ein Blickfang. Ihr Wurzelballen sollte immer feucht gehalten werden. Der Lavendel (Lavandula angustifolia) ist eine verführerische Duftpflanze, die seit dem Altertum in der Heilkunde verwendet und für kosmetische Zwecke genutzt wird. Er braucht einen möglichst sonnigen Platz, das Wasser sollte immer gut abfliessen können.
Spalier- und Kletterpflanzen
Wer hat nicht eine Wand, die er gerne begrünen möchte? Wieso nicht das Nützliche mit dem Angenehmen verbinden und die Wand mit einer Pflanze verschönern, die Früchte hervorbringt? Hier einige Vorschläge: Um eine Wand, aber auch eine Mauer oder einen (hohen) Zaun zu begrünen, gibt es grundsätzlich zwei Möglichkeiten: Kletterpflanzen, die an einem Rankgerüst vor der Wand emporwachsen, oder Obstspaliere, deren Äste so geschnitten und festgebunden werden, dass sich der Obstbaum nur in die Breite und Höhe, nicht aber in die Tiefe entwickelt. Ob Kletterpflanze oder Obstspalier, für beide ist ein gutes Substrat die Grundlage für gesundes Wachstum. Besondere Beachtung sollten Sie deshalb dem Boden an Hauswänden schenken. Je nach Auffüllmaterial beim Bau ist er ungeeignet und muss vor der Pflanzung verbessert oder ausgewechselt werden. Wichtig ist ein humusreiches, strukturstabiles Substrat. Das Gleiche gilt für Pflanzen in Gefässen. Für die wuchsstarken kommen allerdings nur grosse infrage. Die Spalier- und Kletterpflanzen werden jährlich im Frühjahr mit einem Beeren- und Obstdünger versorgt. Möglich ist auch der Einsatz von Kompost. Die Verwendung robuster Sorten sorgt dafür, dass die Pflanzen ohne Pflanzenschutzmittel gesund bleiben. Sollten vor allem die kletternden zu gross werden, können sie zurückgeschnitten werden.
Vielseitige Beerenpflanzen
Beerensträucher sind vielseitige Früchte mit einem herrlichen Aroma und gehören zu den Lieblingen von Gross und Klein. Schon für unsere Vorfahren waren Wildbeeren eine begehrte und gesunde Abwechslung auf dem Speiseplan. Im Vergleich zu den Wildfrüchten bilden die Gartensorten grössere Früchte und sind optimal an unser Klima angepasst. Sie gedeihen auch sehr gut in Kübeln auf Balkon und Terrasse. Erd-, Him-, Stachel-, Heidel- oder Johannesbeeren versüssen uns den Sommer, Wildfrüchte sind gesund sowie vitaminreich und erfreuen auch unsere Biodiversität. Im Frühjahr bilden sie Blüten, die nicht nur den Gaumen, sondern auch das Auge erfreuen. Beerenpflanzen sind eine echte Bereicherung für unsere Balkone und Gärten.
Bei Künzli Garten und Floristik sind verschiedene Grössen, Arten und Sorten erhältlich. Mit diesen wichtigen Tipps der Fachberater kann der Sommer im Garten beginnen.
ALEX KÜNZLI