Aus verschiedenen Gründen begann die Gemeinde Elgg letzte Woche mit dem Rückbau des Reservoirs Geretswil und den dazugehörigen Brunnenstuben. Vor allem wies das 90-jährige Objekt grosse bauliche Mängel auf und für die Wasserversorgung spiele es keine Rolle ...
Aus verschiedenen Gründen begann die Gemeinde Elgg letzte Woche mit dem Rückbau des Reservoirs Geretswil und den dazugehörigen Brunnenstuben. Vor allem wies das 90-jährige Objekt grosse bauliche Mängel auf und für die Wasserversorgung spiele es keine Rolle mehr.
In Zeiten, in denen Trinkwasser immer mal wieder zum raren Gut wird, kann man sich schon fragen, ob es gescheit ist, ein Reservoir samt Brunnenstuben abzubrechen. So geschehen letzte Woche in Geretswil. Für den Abbruch stellte die Gemeinde Elgg 60’000 Franken ins laufende Budget ein und die entsprechende Ausschreibung für den Rückbau erfolgte am 9. Februar in dieser Zeitung. Unter Berücksichtigung des Sicherheitsaspekts ist hingegen das Vorgehen besser verständlich, was der Bericht des ehemaligen Bereichsleiters Infrastruktur, Michael Schroff, vom 23. Januar aufzeigt. Das Reservoir Geretswil wurde 1933 für die Wasserversorgung des Weilers erstellt. In der Vergangenheit wurde es durch auf dem Nordhang des Schauenbergs verlegte Sickerleitungen gespiesen. Laut Bericht seien die Fassungen aber immer wieder komplett versiegt. Zudem sei das Wasser durch die rege genutzten Viehweiden regelmässig bakteriologisch derart mit Fäkalkeimen belastet gewesen, sodass das Reservoir und die Wasserfassungen stillgelegt und nicht mehr zum Zweck der Trinkwassergewinnung und -speicherung genutzt wurden.
Es hätte Massnahmen für die Sicherheit gebraucht
Der Weiler Geretswil ist seither an das Reservoir Hüttstall angeschlossen, welches sowohl Brauch- als auch Löschwasser liefert. Allerdings muss hierbei angemerkt werden, dass Wasser dafür über eine Leitung von Turbenthal über Seelmatten in den Huggenberg nach Hüttstall hochgepumpt werden muss, wofür natürlich Strom gebraucht wird. Und dieser wird ja ebenfalls immer mehr zum raren Gut. Zurück zum Thema Sicherheit: Wie der Bericht weiter beschreibt, weist das 90-jährige Reservoir Geretswil grosse bauliche Mängel auf. Die Armierungen der Decke würden blankliegen und seien stark korrodiert. Es bräuchte also kostspielige Sicherheitsmassnahmen.
Unter Berücksichtigung der erwähnten Aspekte und weil in jüngster Zeit vom Schauenberg her kein Wasser mehr ins Reservoir floss und es auch künftig nicht mehr für die Wasserversorgung genutzt werde, wurde der Rückbau veranlasst. Danach werde das Gelände laut Michael Schroffs Bericht mit dem vorhandenen Material wieder so modelliert, wie es sich vorher beidseitig des Reservoirs zeigte. Da für den Rückbau – das Objekt liegt komplett im Wald – einige Bäume gefällt werden mussten, werde die Parzelle danach wieder aufgeforstet. Weil die Gemeinde diese nicht mehr benötigt, soll sie aufgehoben und mit der umliegenden Waldparzelle vereinigt werden, um eine sinnvolle Waldnutzung zu ermöglichen.
RENÉ FISCHER