Das Bevölkerungswachstum setzt sich fort

  22.03.2022 Aadorf

Die Thurgauer Bevölkerung ist im Jahr 2021 mit 1,1 Prozent etwas weniger gewachsen als im Vorjahr. In der Gemeinde Aadorf beträgt das Wachstum 1,6 Prozent gegenüber 2020.

Ende 2021 wohnten im Kanton Thurgau 285‘212 Menschen. Gegenüber dem Vorjahr ist dies eine Zunahme um über 3100 Personen oder 1,1 Prozent. Seit Jahren nimmt die Einwohnerzahl im Thurgau kräftiger zu als in der Gesamtschweiz. Für das letzte Jahr liegen noch keine gesamtschweizerischen Angaben vor; in den Vorjahren 2018 bis 2020 hatte das schweizweite Bevölkerungswachstum bei deutlich moderateren 0,7 Prozent gelegen.
Der Bezirk Kreuzlingen hat am meisten neue Einwohnerinnen und Einwohner gewonnen (+1,4%). Mittlerweile wohnen dort über 50‘000 Personen. In den Bezirken Arbon, Münchwilen und Weinfelden lag das Wachstum im kantonalen Schnitt (je +1,1%). Etwas moderater fiel das Plus im Bezirk Frauenfeld aus (+0,9%).
Mehr als der kantonale Durchschnitt, nämlich um 1,6 Prozent oder 145 Menschen, wuchs die Gemeinde Aadorf auf insgesamt 9343 Einwohnerinnen per 31. Dezember. Ein Jahr zuvor betrug hier die Zunahme 1,9 Prozent.

16,3 Prozent Ausländer in Aadorf

Das Wachstumstempo wird im Wesentlichen von der Zuwanderung aus dem Ausland bestimmt. Im Jahr 2021 nahm die ausländische Bevölkerung um 2,1 Prozent oder rund 1500 Personen zu. In den beiden Vorjahren betrug das Plus 2,6 (2020) und 2,5 Prozent (2019). Ende vergangenen Jahres wohnten gut 72’700 ausländische Staatsangehörige im Thurgau. Jeder vierte Thurgauer hat einen ausländischen Pass.
In der Gemeinde Aadorf lebten per 31. Dezember letzten Jahres 1535 Ausländer, was 16,3 Prozent der Gesamtbevölkerung entspricht. Das bedeutet gegenüber dem Vorjahr eine Zunahme von 45 Personen. Der prozentuale Anteil der ausländischen Wohnbevölkerung lag hier vor fünf Jahren noch bei 15,7 Prozent. Insofern wuchs sie in der gleichen Zeit etwas stärker als die inländische, wobei bei deren Wachstum Einbürgerungen eine gewichtige Rolle spielen.

Mehr Seniorinnen und Senioren

Die Zahl der älteren Menschen im Kanton Thurgau nimmt deutlich zu. Seit über zehn Jahren steigt die Zahl der über 65-Jährigen Jahr für Jahr um drei Prozent. Dies war auch 2021 der Fall (+3,1%). Die Zahl der Menschen im erwerbsfähigen Alter (20- bis 64-Jährige) nahm wesentlich langsamer zu (+0,4%); das Wachstum dieser Bevölkerungsgruppe wurde unter anderem durch die Abnahme der jungen Personen im Erwerbsalter (20- bis 30-Jährige) gebremst (-2,2%). Die Zahl der unter 20-Jährigen ist hingegen dank Geburten und Zuzügen weiter gestiegen (+1,5%). Vor zehn Jahren hatte die Zahl der Kinder und Jugendlichen noch abgenommen. Ende 2021 waren 20 Prozent der Thurgauer Bevölkerung unter 20 Jahre und deren 19 über 65 Jahre alt. In der Gemeinde Aadorf lebten am 31. Dezember vergangenen Jahres 1898 Menschen über 65 Jahre, was einer Zunahme von 63 Personen gegenüber dem Vorjahr oder einem Plus von rund 3,4 Prozent entspricht. Bei den 20- bis 64-Jährigen nahm die Bevölkerung hingegen nur um 0,6 Prozent zu – von 5477 auf 5511. Auch an unter 20-Jährigen verzeichnete Aadorf 2021 eine grössere Anzahl – nämlich 1934, oder rund 2,5 Prozent mehr als im Jahr zuvor.

Landeskirchen verlieren Mitglieder

Seit Jahren sind die Mitgliederzahlen der beiden Landeskirchen rückläufig. Ende 2021 betrug der Rückgang 2700 Personen, davon waren 1600 evangelisch und 1100 katholisch. Per 31. Dezember waren 30 Prozent der Thurgauer Bevölkerung evangelisch und deren 29 katholisch. Im Jahr 2015 waren noch 35 Prozent evangelisch und 32 katholisch. Der Anteil von Personen (über 15 Jahren) ohne Religionszugehörigkeit nimmt hingegen zu und betrug im Jahr 2020 (aktuellste verfügbare Zahlen) rund ein Viertel. Sechs Prozent der Einwohnerinnen gehören im Thurgau einer islamischen Glaubensgemeinschaft an, weitere sechs einer anderen christlichen Gemeinschaft ausserhalb der Landeskirchen. Diese beiden Anteile sind über die Zeit stabil geblieben.
Der Anteil an der evangelischen Bevölkerung in der Gemeinde Aadorf betrug Ende letztes Jahr 31,1 Prozent, was 2904 Menschen oder 229 weniger als vor fünf Jahren sind. Auch bei den Katholiken nahm die Anzahl Mitglieder innert derselben Zeit um 165 auf aktuell 2773 oder 29,7 Prozent der Gesamtbevölkerung ab.

RENÉ FISCHER


Image Title

1/10

Möchten Sie weiterlesen?

Ja. Ich bin Abonnent.

Haben Sie noch kein Konto? Registrieren Sie sich hier

Ja. Ich benötige ein Abo.

Abo Angebote