Zum Artikel von Bernhard Egg in der Elgger/Aadorfer Zeitung vom 14. September: Ja, lieber Bernhard Egg. Auch mich quälten seinerzeit ähnliche Gedanken, als meine Eltern, beide über 90 Jahre alt im Heim lebten. Beiden war das Leben verleidet und sie äusserten sich immer wieder ...
Zum Artikel von Bernhard Egg in der Elgger/Aadorfer Zeitung vom 14. September: Ja, lieber Bernhard Egg. Auch mich quälten seinerzeit ähnliche Gedanken, als meine Eltern, beide über 90 Jahre alt im Heim lebten. Beiden war das Leben verleidet und sie äusserten sich immer wieder dahingehend, dass «es jetzt genug sei mit dem Leben». Ist das jetzt der Fortschritt der Medizin, dass wir so alt werden, dass uns das Leben verleidet? Und dass man als Tochter sich im Geheimen und mit schlechtem Gewissen ein baldiges friedliches Ende für die betagten Eltern wünscht? Ist es verwerflich sich das zu wünschen? Sie, meine Eltern, entschieden sich, einfach nicht mehr zu essen und zu trinken, zuerst meine Mutter, Jahre später mein Vater. Der Verlust der Eltern ist schmerzlich, in meinem Fall war es aber auch eine Erlösung.
Auch in meinem Umfeld müssen wir mit dem Todesfall eines viel jüngeren, in Elgg sehr bekannten und beliebten Menschen klarkommen: Sandro Baumgartner, langjähriger Badmeister/Kioskleiter des Schwümmbis Elgg (es müssen so 25 Jahre gewesen sein) ist im fernen Alaska gestorben, ein paar Tage vor seiner Heimreise nach Kroatien, wo er nach seiner Schwimmbad-Karriere eine neue Heimat gefunden hatte. Viele seiner Verwandten, Freundinnen und Freunde haben ihn dort immer wieder besucht, nicht zuletzt seine Rover-Kollegen. Sie, wir alle aus seinem Umfeld, verloren einen aussergewöhnlichen Menschen, der «der da Oben» ruhig noch viele weitere Jahre hätte wirken lassen können.
SUSIE SCHERRER, ELGG