Budgets beider Schulgemeinden im Eiltempo bewilligt
09.12.2025 ElggIm Schnellzugstempo haben etwas über 20 Stimmberechtigte die Budgets 2026 für Sekundar- und Primarschule jeweils einstimmig genehmigt. Dabei standen neben den finanziellen Eckpunkten auch Schülerzahlen, Infrastrukturprojekte und die organisatorische Umstellung der Tagesbetreuung im ...
Im Schnellzugstempo haben etwas über 20 Stimmberechtigte die Budgets 2026 für Sekundar- und Primarschule jeweils einstimmig genehmigt. Dabei standen neben den finanziellen Eckpunkten auch Schülerzahlen, Infrastrukturprojekte und die organisatorische Umstellung der Tagesbetreuung im Mittelpunkt.
Die Gemeindeversammlung von Sekundar- und Primarschule fand in fast familiärem Rahmen statt, eine beschauliche Veranstaltung im kleinen Kreis bestehend mehrheitlich aus Behördenmitgliedern. Auf der Agenda standen die Budgets der beiden Schulgemeinden. Bettina Brennwald, Präsidentin der Sekundarschulpflege, begrüsste die Gäste und übergab das Wort Hanna Rubin zur Präsentation des Budgets 2026. «Die Sekundarschule Elgg steht finanziell sehr gut da. Bei der Budgetierung mit einem unveränderten Steuerfuss von 24 Prozent hätte ein Ertragsüberschuss von rund einer halben Million Franken resultiert. Da es nicht das Ziel ist, Geld anzuhäufen, empfehlen wir, den Steuerfuss um zwei Prozent zu senken.»
Auf der Aufwandseite seien Ausgaben von rund 6,1 Millionen Franken geplant – ein leichtes Minus zum Vorjahr. Auf der Ertragsseite dürfe trotz tieferem Steuersatz mit Einnahmen von 6,3 Millionen gerechnet werden. In erster Linie seien die hohen Erträge auf den erhöhten Ressourcenausgleich (plus 300’000, fast 40% der Einnahmen) zurückzuführen, der jeweils um zwei Jahre verzögert zum Tragen kommt. Der Ertragsüberschuss wird mit 220’000 Franken prognostiziert.
Für Investitionen sind 65’000 eingesetzt; der grösste Posten stellt die Beschaffung von Laptops neu eintretende Schülerinnen und Schüler für 40’000 dar. Auf der Aufwandseite wird das meiste Geld für Löhne, Schneesportlager, Lehrmittel und weiteres aufgewendet. Mehraufwand generieren die gestiegenen Anforderungen an IT-Sicherheit und Datenschutz.
Nach einer Viertelstunde war das Budget durch
Die Schülerzahlen nehmen zu. Die Schulleitung rechnet mit der Einrichtung einer zusätzlichen Sek-Klasse, was wiederum Ressourcen bindet und das Ergebnis beeinflussen wird, wie Rubin erklärte: «Das Budget wird jeweils anhand der effektiven Zahlen erstellt – alles andere wäre Kristallkugel-Lesen.»
Nach weiteren Details zu Schülerzahlen sowie zu Kindern, die Sonderbeschulung oder Sportschulen besuchen, bat sie Daniel Gillmann von der Rechnungsprüfungskommission (RPK) um eine Stellungnahme. Er empfahl den Stimmberechtigten, das Budget sowie die Senkung des Steuerfusses zu genehmigen. Dem Antrag wurde einstimmig entsprochen, womit das Budget der Sekundarschule nach nur 15 Minuten beschlossen war.
Auch die Primarschule steht auf soliden Füssen
Als nächstes standen das Budget der Primarschule und eine Anfrage aus der Bevölkerung auf der Traktandenliste. Der Präsident der Schulpflege, Armin Bähler, begrüsste die Versammlung und forderte Tina Soltermann Würmli auf, das Budget 2026 zu erläutern. Wie zuvor die Sekundarschule steht auch die Primarschule Elgg auf soliden Füssen. Gerechnet wird für das kommende Jahr mit einem Gesamtaufwand von etwas über 11 Millionen. «Was bei einem unveränderten Steuerfuss von 50 Prozent zu einem Ertragsüberschuss von 212’000 Franken führt.» Der Selbstfinanzierungsgrad liege mit 116 Prozent zwar etwas tiefer als jener der Sek, dürfe aber immer noch sehr positiv betrachtet werden.
Die markantesten veranschlagten Abweichungen in der Erfolgsrechnung begründete Würmli mit dem Entscheid, dass ab dem nächsten Schuljahr die begleitende Tagesstruktur durch die Primarschule intern organisiert wird: «Wir nehmen den Hort künftig unter unseren Hut.» Ein weiterer grosser Posten machten – wie bei der Sek – die gestiegenen IT- und Digitalisierungskosten aus. Für die vielen Teilzeitarbeitenden wurde auf Anfang diesen Jahres die Eintrittsschwelle für Pensionskassenbeiträge gesenkt, was höhere Beitragskosten zur Folge hat. Hohe Kosten generieren die Kinder, die auf externe Sonderbeschulung angewiesen sind. Für die Schülerbetreuung sind zudem vermehrte Klassenassistenzen vorgesehen.
Investitionen und Infrastrukturprojekte
Die Primarschule rechnet mit Investitionen von 815’000 Franken. Davon sollen insgesamt 550’000 Franken in verschiedene Renovations- und Erweiterungsmassnahmen im See, 50’000 in die Instandsetzung der Turnhalle Hofstetten und 30’000 Franken in den Kindergarten Dickbuch fliessen. «Das Schwimmbad ist ein Fass ohne Boden, es muss ständig irgendwo saniert werden.»
Geplant ist zudem die Einführung einer Verwaltungssoftware sowie neuer Hardware für die Schulleitung und die Klassen im See und Hofstetten. Zusätzlich sollen Lehrmittel und sogenannte «Lernwaben» angeschafft werden, die den Kindern ungestörtes Arbeiten in kleinen Gruppen oder allein ermöglichen. Als letztes erwähnte sie die nötige Schalldämmung für den Hort und das neue Betriebsfahrzeug für den Hauswartsdienst.
Übernahme des Horts kann kurzfristig mehr kosten
Daniel Gillmann empfahl auch dieses Budget inklusive dem bisherigen Steuerfuss von 50 Prozent zur Annahme, was ohne Gegenstimmen befolgt wurde.
Zum Schluss verlas Armin Bähler eine Anfrage aus der Bevölkerung. Darin wurde um eine Stellungnahme zu allfälligen steigenden Kosten aufgrund der Übernahme der Tagesbetreuung durch die Primarschulgemeinde gebeten. «Wir setzen alles daran, die bestehenden Kosten auf dem bisherigen Niveau zu halten. Der Betreiberwechsel könnte zu kurzfristigen Anpassungen führen. Langfristig ist es unser Ziel, durch eine optimale Organisation und Führung keine finanziellen Belastungen zu generieren.» Die zweite Frage derselben Person bezog sich auf weitere mögliche geplante oder ungeplante Ausgaben im Zusammenhang mit der Übernahme auf Ebene der Primarschuloder der Politischen Gemeinde. Armin Bähler: «Im Zuge dieser Umstrukturierung wurde eine Hortkommission ins Leben gerufen. Diese könnte zu Mehrkosten – die sich aber gut begründen lassen – führen.» Die Investitionen seien für eine qualitativ hochwertige und langfristige Betreuung notwendig.
Die Fragestellerin zeigte sich mit den Ausführungen zufrieden, womit die Gemeindeversammlung geschlossen werden konnte.
MARIANNE BURGENER

