«Bilden sie sich weiter – übernehmen sie Verantwortung»
08.07.2025 ThurgauVier angehende Schreinerinnen und 28 Schreiner bereiteten sich in einem eintägigen Seminar im Gebäude und auf dem Gelände der Verkehrssicherheit Thurgau AG unter dem Motto «Der Schritt zum Mitarbeiter» auf ihren Einstieg ins Berufsleben vor. Heinz Fehlmann, Präsident ...
Vier angehende Schreinerinnen und 28 Schreiner bereiteten sich in einem eintägigen Seminar im Gebäude und auf dem Gelände der Verkehrssicherheit Thurgau AG unter dem Motto «Der Schritt zum Mitarbeiter» auf ihren Einstieg ins Berufsleben vor. Heinz Fehlmann, Präsident des Verbandes Schreiner Thurgau, vermittelte wertvolle Ratschläge mit Blick auf das zukünftige Berufsleben.
Eine wertvolle Ergänzung erfuhr das Seminar im Rahmen von Informationen über den richtigen Umgang mit Geld, Finanzanlagen und das korrekte Bewerben, welche mit Fun beim Autound Anhängefahren und dem Beantworten von Fragen über das Verhalten im Alltagsverkehr ergänzt wurden. Heinz Fehlmann, Präsident des Verband Schreiner Thurgau, legte das Schwergewicht seiner Ausführungen einmal mehr auf die Situation im Betrieb, den Schreiner-Gesamtarbeitsvertrag und die Dienstleistungen des Verband Schreiner Thurgau VSSM. «Heute ist ein Tag, von dem sie etwas für das Arbeitsleben und für ihre persönliche Zukunft mitnehmen können», begrüsste er die angehenden Berufsleute. Er riet ihnen: «Sie sind Schreiner, ihre Stärken sind ihr Potential und jeder von ihnen muss seine Stärken kennen und das tun, was er am besten kann.»
Als Mitglied eines Teams erwarte man von einem Arbeitnehmer Offenheit, Toleranz, Hilfsbereitschaft und eine Vorbildfunktion gegenüber den Lernenden, so der Präsident. Er machte die jungen Berufsleute darauf aufmerksam, dass sie nun ein Mehrfaches des bisherigen Lehrlingslohns erhalten, nämlich im Minimum 4510 Franken als Schreiner EFZ und 3793 als Schreiner EBA. Gemäss Fehlmann werden diese Löhne nach vier Jahren Berufserfahrung auf 5447 Franken, respektive 4447 Franken ansteigen. Er fordert die jungen Berufsleute auf: «Erscheinen sie gesund, ausgeruht und pünktlich zur Arbeit und verhalten sie sich offen und ehrlich bei Fehlern». Ferner riet er, sich für die berufliche Zukunft Ziele zu setzen.
Neues Aus- und Weiterbildungssytem
Gemäss Gesamtarbeitsvertrag liegt die wöchentliche Arbeitszeit bei 41,5 Stunden fest und es gelten 23 Tage Ferien jährlich. Der Präsident warnte vor Schwarzarbeit und wies darauf hin, dass die Entlöhnung bei Überzeit einen Zuschlag von 25 Prozent zur Folge hat und auch ein 13. Monatslohn ausbezahlt werden muss. Fehlmann riet den zukünftigen Schreinern: «Bilden sie sich weiter, denn die Schreiner haben einen Mangel an Führungspersonen und ihr Marktwert steigt mit jeder Weiterbildung.» Zudem wies er darauf hin, dass neu keine Bedingung mehr besteht, die eine Ausbildung zum Fertigungsspezialist erfordert, um die Projektleiter-Ausbildung zu absolvieren. Diese kann im Anschluss an die Lehre erlangt werden. «Dem Avor-Spezialisten steht der Umstieg ins Büro offen und ab Herbst beginnt diese Ausbildung», sagt Fehlmann und weist hin auf die Höhere Berufsbildung nach der Berufsmittelschule, eine drei Jahre berufsbegleitende Ausbildung, welche im Rahmen ihrer neuen Ausbildung mehr Wert auf die Digitalisierung und die künstliche Intelligenz legt. Generalagent Martin Eschenbacher von der Vaudois nannte vier Versicherungen wichtig als ständiger Begleiter im Leben: Privat-, Hausrat-, Auto-, Unfall- und Krankenversicherung
Rund um die Geldbildung
Im Rahmen von drei Workshops bot sich den Teilnehmenden die Möglichkeit, sich mit verschiedenen wichtigen Themen für das Berufsleben zu befassen. Personalberater Stefan Frei wies darauf hin, wie man sich hinsichtlich des Auftretens und der Kommunikation verhalten muss und wie eine Bewerbung gestaltet werden sollte. Über die Strategie eines Vermögensaufbaus mit einem kleinen Budget informierte Stefan Gut. Seine wertvollen Tipps vermittelten einen Überblick darüber, wie man die finanziellen Ziele erreicht und immer genügend Geld hat. Fragen rund um den Persönlichkeitsschutz und die Wirkung eines Menschen nach aussen erläuterte Stella Seefried vom Gewerblichen Bildungszentrum Weinfelden.
Geschicklichkeit mit Auto und Veloanhänger
Auf dem Gelände des Verkehrssicherheitszentrums stellten die Lehrlinge unter der Leitung von Alexandra und Flavio Giordano, unterstützt von Jacqueline Köhler, Leiterin Administration, ihre Geschicklichkeit und ihr Wissen im Zusammenhang mit dem Autofahren unter Beweis. Viel Spass und Plausch bildeten dabei das Fahren mit einem Veloanhänger, einem Löffel im Mund, das Rückwärtsfahren und das Platzieren eines Senkels auf einer Zielscheibe. Bei einem abschliessenden Wettbewerb mit einem Dutzend Fragen rund um das Verhalten im Verkehr konnten die Teilnehmenden ihr Wissen unter Beweis stellen und einen der attraktiven Preise in Form von Gutscheinen gewinnen.
WERNER LENZIN