Begeisternde Profisolisten in der Klosterkirche
04.11.2023 TänikonViele begeisterte Zuhörerstimmen bestätigten dem Veranstalter die gute Auswahl des Herbstkonzertes in der Klosterkirche Tänikon. Die drei Künstler mit viel Bühnenerfahrung überzeugten mit Perfektion und tollen Stimmen.
Bald zur Tradition ist ...
Viele begeisterte Zuhörerstimmen bestätigten dem Veranstalter die gute Auswahl des Herbstkonzertes in der Klosterkirche Tänikon. Die drei Künstler mit viel Bühnenerfahrung überzeugten mit Perfektion und tollen Stimmen.
Bald zur Tradition ist es geworden, dass der Verein Freunde der Klosterkirche Tänikon jährlich für seine Mitglieder aus nah und fern und die breite Öffentlichkeit ein Konzert initiiert. Am letzten Sonntag fand eine grosse Anzahl an Musikfreunden den Weg nach Tänikon zum Herbstkonzert. Die über 600 Jahre alte Kirche ergab einen ehrwürdigen Rahmen für die beiden Solisten und die Pianistin, welche alle in Georgien ihre Musikausbildung genossen und nun in der Schweiz beheimatet sind.
Zu Beginn begrüsste Vereinspräsident Gallus Müller die Gästeschar und dankte für das zahlreiche Erscheinen. Danach führte die Schreibende durch das festliche Programm, das mit dem «Ave Maria» von Franz Schubert sehr feierlich begann. Die Sopranistin Maria Kublashvili verzauberte mit ihrer reinen, glockenklaren Stimme die Zuhörerinnen und Zuhörer von allem Anfang an. Im folgenden Duett «Lippen schweigen» aus «Die lustige Witwe» von Franz Lehár vereinte sich ihr Gesang mit dem des Bassbaritons Mamuka Tepnadze zu einer wohlklingenden Melodie. Die bekannte Operette ist übrigens zu Lehárs Lebzeiten bereits 300‘000-mal weltweit aufgeführt und mehrfach verfilmt worden.
Auch Mozart gehört zum Repertoire der beiden Solisten. Kublashvili sang in der letzten Wintersaison am Theater St. Gallen die «Königin der Nacht» aus der «Zauberflöte». Hier in Tänikon sang sie die Pamina im Duett mit Papageno. Darauf folgte ein weiterer Leckerbissen, das Duett «La ci darem la mano» aus «Don Giovanni», mit dem beide Solisten ihr gesangliches Talent als auch das Mienenspiel bühnenreif darboten.
Vielfältiges Liederpotpourri
Die nächsten zwei Stücke waren Glanzstücke für einen Baritonsänger, nämlich «Torna a Sorrento» von Ernesto de Curtis und «O sole mio» von Eduardo di Capua. Die Sprecherin trug dabei die stimmungsvollen Zeilen des ersten Liedes in der deutschen Fassung vor. Die gewaltige Stimmbreite Mamuka Tepnadzes machte dann die beiden Ohrwürmer, die schon viele bekannte Sänger vor ihm sangen, zu einem tollen Hörerlebnis. Das Sopransolo, Adeles zweite Arie aus «Die Fledermaus» mit etwas witzigem Text, versetzte das Publikum in die Zeit von Johann Strauss, nämlich ins 19. Jahrhundert zurück.
Beim Libretto «La vergine degli angeli» aus «La forza del Destino» von Giuseppe Verdi füllte die getragene himmlische Stimme Maria Kublashvilis die ganze Klosterkirche. Das nächste Lied war der «Abendsegen» aus «Hänsel und Gretel» von Engelbert Humperdinck. Die Ansagerin kann den Lesern verraten, dass sie das Stück für sich wünschte, da sie der Text mit den 14 Engeln, die über einem wachen, als Kind schon begeisterte. Die beiden Solostimmen erinnerten sie und vielleicht auch einige Zuhörerinnen wirklich an früher. Zum Abschluss nahmen die musikalische Leiterin und Pianistin Sofia Goshadze sowie die Schreibende das «Wie gross bist Du» ins Programm auf, sodass das Publikum den Refrain gerne mitsingen durfte.
Nach dem überwältigenden Applaus dankte Gallus Müller den Ausführenden für das wunderbare Konzert, den Gästen für das Kommen und den warmen Beifall. Dass die Zuhörer ebenfalls begeistert waren, konnte man daran erkennen, dass es bei allen Liedvorträgen stets mucksmäuschenstill war. Zum Dank ertönte von Leonard Cohen als Zugabe das bekannte «Hallelujah» als Duett, was das Publikum nochmals begeisterte.
GERTRUD ULLRICH