Der Einwohner-Verein Aadorf organisierte im Mai eine Führung in der traditionsreichen Nagelfabrik in Winterthur, die unter dem Namen «Nagli» bekannt ist. 24 Mitglieder des Vereins nahmen an diesem spannenden und lehrreichen Anlass teil.
Die Führung durch die ...
Der Einwohner-Verein Aadorf organisierte im Mai eine Führung in der traditionsreichen Nagelfabrik in Winterthur, die unter dem Namen «Nagli» bekannt ist. 24 Mitglieder des Vereins nahmen an diesem spannenden und lehrreichen Anlass teil.
Die Führung durch die historische Nagli in Winterthur übernahmen Bruno Künzli, selbst Mitglied des Einwohner-Vereins Aadorf, welcher die traditionsreiche Nagelfabrik kürzlich besuchte, sowie Ueli Flach. In ihrer Freizeit engagieren sie sich als Führer in der Nagli. Sie brachten den Teilnehmenden mit grosser Leidenschaft und Fachkenntnis die Geschichte, Technik und Bedeutung dieses einzigartigen Betriebs näher.
Die Nagli ist heute die letzte noch aktive Nagelfabrik in der Schweiz – ein beeindruckendes Stück lebendiger Industriegeschichte. Seit über 120 Jahren werden an diesem Standort Nägel verschiedenster Formen und Grössen produziert. Trotz der rasanten Entwicklung in der Technik und Industrie ist es der Nagli gelungen, ihre traditionelle Handwerkskunst zu bewahren. Das aktuelle Lagersortiment umfasst rund 200 verschiedene Nagelprodukte – ein eindrucksvoller Beweis für die Vielfalt und Spezialisierung, die sich im Laufe der Jahrzehnte entwickelt hat.
Beeindruckende historische Maschinen
Ein besonderes Highlight der Führung waren die historischen Maschinen, von denen fünf bereits über ein Jahrhundert alt sind – und dennoch noch heute funktionieren. Während des Rundgangs wurden einige dieser Maschinen in Betrieb genommen. Die Teilnehmenden konnten so hautnah miterleben, mit welcher Kraft, Präzision und – nicht zuletzt – mit welcher Lautstärke in früheren Zeiten gearbeitet wurde. Der Lärm der Maschinen war eindrücklich und zeugte von der enormen mechanischen Energie, die bei der Nagelproduktion erforderlich ist.
Die Führer wussten nicht nur technische Details anschaulich zu erklären, sondern verstanden es auch, die Geschichten hinter der Technik lebendig werden zu lassen. Sie berichteten über die Anfänge der Fabrik, über die Entwicklung des Unternehmens durch die Jahrzehnte hindurch und über die Herausforderungen, denen sich die Nagli heute stellen muss, um als traditionsreicher Betrieb in einer modernen Wirtschaftswelt zu bestehen.
Erhalt industriellen Kulturguts
Ein grosser Verdienst für den Erhalt dieses industriellen Kulturguts gebührt dem Verein inbahn, der sich um die Wartung und Präsentation der historischen Maschinen kümmert. Der Verein setzt sich dafür ein, dass das technische Erbe nicht in Vergessenheit gerät und auch kommenden Generationen zugänglich gemacht werden kann.
Der Ausflug war für alle Beteiligten ein bereicherndes Erlebnis. Er bot nicht nur spannende Einblicke in ein nahezu vergessenes Handwerk, sondern zeigte auch auf, wie wichtig das Engagement – wie das von Bruno Künzli sowie Ueli Flach und dem Verein inbahn – für den Erhalt kultureller und technischer Zeitzeugen ist.
Zum Abschluss des Ausflugs blieb bei einem gemütlichen Zusammensitzen noch Zeit für angeregte Gespräche und den Austausch von Eindrücken. Viele Teilnehmende zeigten sich beeindruckt vom Engagement der Beteiligten und der Bedeutung der Nagli als lebendiges Museum der Industriegeschichte.
Der Besuch in der Nagelfabrik war ein voller Erfolg und wird den Teilnehmenden noch lange in Erinnerung bleiben.
(MITG)