LANDWIRTSCHAFT
Die Baumwollkapseleule (Noctuidae), ein tropischer Wanderfalter, hat sich durch den Klimawandel bis nach Nordeuropa ausgebreitet. In der Schweiz richtet sie zunehmend Schäden an. Ihre Raupen, auch Eulenraupen genannt, besitzen ein breites Wirtspflanzenspektrum und ...
LANDWIRTSCHAFT
Die Baumwollkapseleule (Noctuidae), ein tropischer Wanderfalter, hat sich durch den Klimawandel bis nach Nordeuropa ausgebreitet. In der Schweiz richtet sie zunehmend Schäden an. Ihre Raupen, auch Eulenraupen genannt, besitzen ein breites Wirtspflanzenspektrum und gefährden zahlreiche Kulturen. Im Freiland werden Bohnen, Erbsen, Kichererbsen, Zucker- und Saatmais stark befallen, daneben auch Blattgemüse wie Salat und Mangold. Im Gewächshaus leiden vor allem Tomaten, aber auch Paprika und Auberginen. Die Raupen fressen nicht nur an Blättern, sondern dringen schnell in Hülsen und Früchte ein. Besonders älteren Larvenstadien verursachen erhebliche Schäden.
Aktuelle Lage
In der zweiten Julihälfte 2025 kam es in vielen Regionen zu einem verstärkten Zuflug, während einige Gebiete des Mittellandes bislang geringe Fangzahlen aufwiesen. Erste Schäden im Freiland wurden dokumentiert.
Prävention und Bekämpfung
Entscheidend sind Monitoring mit Pheromonfallen sowie Feldhygiene, etwa durch das Zerkleinern und Einarbeiten von Ernterückständen. Als Bekämpfungsmittel stehen biologische Präparate wie Bacillus thuringiensis, Virenpräparate und Spinosad zur Verfügung, teils mit zeitlich begrenzter Notfallzulassung. Einige dieser Mittel schonen Nützlinge, insbesondere Schlupfwespen, die die Raupen parasitieren.
Forschung
Erste Versuche mit Trichogramma-Schlupfwespen zeigen, dass biologische Verfahren künftig eine wichtige Rolle bei der Regulierung des Schädlings spielen könnten.
(PD)
Erfolgreiches Monitoring eines Gemüseschädlings
Die Baumwollkapseleule ist ein invasiver Schädling in Gemüsekulturen. 2024 startete Agroscope zusammen mit Partnern ein nationales Monitoring, um das Auftreten frühzeitig zu erfassen, den Insektizideinsatz zu optimieren und höhere Ertragsausfälle zu vermeiden.
Weitere Informationen unter: www.agroscope.ch