Die Organisatoren von «Kreativität im Alter» sehen für eine weitere Auflage keine Zukunft mehr. Der Entscheid, auf diese Inspirationsquelle zu verzichten, ist sehr bedauerlich, jedoch nachvollziehbar.
Während der vergangenen 25 Jahre bot die ...
Die Organisatoren von «Kreativität im Alter» sehen für eine weitere Auflage keine Zukunft mehr. Der Entscheid, auf diese Inspirationsquelle zu verzichten, ist sehr bedauerlich, jedoch nachvollziehbar.
Während der vergangenen 25 Jahre bot die Ausstellung «Kreativität im Alter» älteren Menschen eine willkommene Plattform, ihr kreatives Schaffen der Öffentlichkeit zu präsentieren. Die zahlreich erschienenen Besucherinnen und Besucher im Aadorfer Gemeindezentrum waren immer wieder überrascht, welch schöpferische Gestaltungskraft hinter den vielseitigen Betätigungsfeldern älterer Menschen steckt.
Eine beidseitige Inspirationsquelle
Der Einblick in das Schaffen älterer Semester bestätigte die Tatsache, dass mit der Pensionierung kein Stillstand eintreten muss. Schliesslich bleibt Frauen und Männern dank der stetig steigenden Lebenserwartung noch genügend Zeit, sich auf irgendeine Weise zu beschäftigen – sei es kreativ mit Materialien wie Holz, Papier, Metall, Stoff, Pflanzen oder geistig mit dem Verfassen von Texten und Gedichten.
Die Arbeiten nicht im stillen Kämmerlein aufzubewahren, sondern der Allgemeinheit sichtbar zu machen, erfüllte die Ausstellenden mit Genugtuung und Stolz und die Betrachter mit Freude und Bewunderung. Dass sich jedoch nach 25 Jahren mit insgesamt acht Ausstellungen ein Ende abzeichnete, war voraussehbar, liegt dies doch in der Natur der Sache. Wiederholungen kündigten sich an, zumal neue Hobbykünstler für eine Ausstellung nur schwer zu finden und zu begeistern waren.
Erfolgreiche Vergangenheit
Deshalb hat das fünfköpfige Organisationskomitee schweren Herzens den wegweisenden Entscheid gefällt. Bruno Gerig und Hans Rusch sagen dazu: «Seit 1999 hat die Ausstellung im Gemeindezentrum mit einer Ausnahme alle drei Jahre stattgefunden. Walter Lerch, Maya Tarnutzer, Jürg Noser und Ton Kooreman bildeten damals die erste Arbeitsgruppe. 18 Ausstellerinnen und Aussteller hatten sich an der damaligen Zurschaustellung beteiligt. Retrospektiv betrachtet war das durch die Uno ausgerufene ‹Jahr der älteren Menschen› Auslöser für die initiierte Ausstellung.»
Inzwischen haben sich die Zeiten verändert. Hinzu kam, dass es immer schwieriger wurde, mindestens 20 Ausstellende mit schlummernden kreativen Fähigkeiten zu finden. Obschon die dreitägige Veranstaltung nicht gewinnorientiert war, verbleiben noch einige hundert Franken in der Kasse. Diese kommen einer gemeinnützigen Institution zugute.
Der Entscheid, auf weitere Ausstellungen zu verzichten, fiel einstimmig und wurde auch von den übrigen Mitgliedern des Organisationskomitees, Hildegard Falk, Maya Tarnutzer und Leo Wirz, mitgetragen. An erlahmendem Einsatz und Durchhaltewillen der Ausstellungsmacherinnen und -macher hat es bestimmt nicht gefehlt.
KURT LICHTENSTEIGER