Die Frauen des Claro-Teams Elgg haben einen kleinen Museumsausflug ins Zürcher Oberland unternommen. Dort warteten über 600 Nähmaschinen und viel Industriegeschichte auf sie.
Es ist bekannt, dass unser Team vom Claro-Laden reisefreudig ist. Und so erstaunt ...
Die Frauen des Claro-Teams Elgg haben einen kleinen Museumsausflug ins Zürcher Oberland unternommen. Dort warteten über 600 Nähmaschinen und viel Industriegeschichte auf sie.
Es ist bekannt, dass unser Team vom Claro-Laden reisefreudig ist. Und so erstaunt nicht, dass wir noch vor unserer geplanten September-Reise ins Weisstannental dem Museums-Vorschlag von Colette Altweg folgten. Sie entführte uns ins Zürcher Oberland nach Dürnten, ins Nähmaschinen-Museum mit 600 teils über 150 Jahre alten Objekten.
Die beiden Betreiber Roni Schmied und Tino Jaun führen das Museum seit 2013, sammeln aber nicht nur technische Maschinen seit ihrer Kindheit, sondern vermitteln ihr grosses Wissen über Industriegeschichte, soziale und kulturelle Zusammenhänge sowie Materialkunde, verpackt in spannende Geschichten.
Die meisten Nähmaschinen sind immer noch funktionstüchtig. Früher schufen geschickte Frauenhände damit Kleider und ermöglichten so Heimarbeit in schwierigen Zeiten.
Elegante Edelnähmaschinen
Neben den einfachen funktionalen Apparaten, faszinieren auch die wunderschön verarbeiteten Edelmaschinen. Als Statussymbol und Hingucker wurden sie in die gute Stube gestellt, mit Perlmutt, Holzeinlagen und Ornamenten verziert und mit Firmen Logos versehen. Solche Luxusmodelle zu besitzen, faszinierte auch Männerherzen. Peugeot und Opel bauten nämlich tatsächlich erst Nähmaschinen, bevor sie Fahrzeuge produzierten. Wenn der Absatz von Nähmaschinen harzte, wich man auf andere Produkte aus. Nicht allen Fabrikanten gelang dies, und so verschwanden viele Marken wieder.
Über Visionen und Zukunftsglauben, Zwänge, Scheitern, die Suche nach günstigeren Produktionsmethoden, Erfolg und Wertschöpfung wurde uns zwölf Claro-Frauen viel erzählt. Dass so viele innovative Tüftler zuerst für jede textile Handarbeit eine maschinelle Hilfe zu bauen und zu vermarkten versuchten, war für mich neu.
Roni Schmied hat uns mit der Führung versiert in seine Welt entführt und wird auch andere Gruppen mit seinem Thema zu begeistern wissen – ein Ferientipp für verregnete Samstage.
Danach ging es noch als Überraschung nach Wald. Das Claro-Team möchte Jürg und Colette Altherr für die Gastfreundschaft in ihrem zweiten Heim in Wald herzlich danken.
ELSBETH TANNER
www.naehmaschinen-museum.ch