Auf die Zielgerade abgebogen

  21.05.2022 Hagenbuch

An seiner letzten Gemeindeversammlung präsentierte der Gesamtgemeinderat Hagenbuch ein gutes Jahresergebnis 2021. Anstelle eines Aufwandüberschusses gab es einen Gewinn in den Büchern zu verzeichnen. Darauf kann ab dem 1. Juli das Nachfolgegremium aufbauen.

Therese Schläpfer begrüsste am Mittwoch 49 Stimmberechtigte: «Es ist die letzte Versammlung des Gesamtgemeinderats und das endlich wieder im Gemeindesaal mit anschliessendem Apéro.» Die Amtsdauer des aktuellen Gremiums läuft nämlich Ende Juni aus, sodann ein komplett erneuerter Gemeinderat das Ruder übernehmen wird. Das gibt es auch nicht alle Tage. Im Beisein der aktuellen Gemeinderäte Bernhard Peter, Claudio Angehrn, Marcel Michel, Rafael Seeh und Horst Steinmann (Schulpräsident) bedankte sich die (Noch-)Gemeindepräsidentin für das Vertrauen all die Jahre und zeigte sich zuversichtlich, dass es auch mit dem neuen Gemeinderat gut kommen mag.
Aber auch in der Verwaltung gab und gibt es grosse Rochaden zu verzeichnen. Gemeindeschreiber Stefan Rüegg ist weg, wurde ad interim durch Brigitte Felix vertreten, bevor die Nachfolgerin Melanie Thomann übernimmt. Sie kennt die Hagenbucher Verwaltung bereits, hat sie doch ihre Lehre hier absolviert. Sie kommt also quasi «Back to the Roots». Dann ist auch Rüeggs Stellvertreterin und langjährige Bausekretärin Martina Möckli nicht mehr da. Nachdem sie ihre Ausbildung abgeschlossen hat, nahm sie vor Kurzem eine Stelle als Gemeindeschreiberin in Kleinandelfingen an. Das Bausekretariat, welches kurzzeitig an die Ingesa ausgelagert wurde, übernimmt ab 1. Juni Elisabeth Fontes aus Wängi.

Steuerfusssenkung in Aussicht gestellt

Traktandiert, wie üblich um diese Jahreszeit, war am Mittwochabend die Abnahme der vorjährigen Jahresrechnung. Und es gab erfreuliche Zahlen zu vermelden: Die Gemeinde Hagenbuch erzielt ein Ertragsüberschuss von 328'831 Franken (budgetiert war ein Minus von 482'767), wodurch sich das Eigenkapital auf 7,7 Millionen erhöht. Somit befindet sich die Gemeinde weiterhin in einer gesunden und komfortablen Lage. Therese Schläpfer liess an der Versammlung durchblicken, dass zum Abbau des Eigenkapitals im nächsten Budget eine Steuerfusssenkung in Betracht gezogen werden könnte. Wegen den Coronaunsicherheiten konnte dies bisher noch nicht in Erwägung gezogen werden.
Die anwesenden Gemeinderäte zeigten die Gründe für das doch stark vom Budget abweichende Jahresergebnis auf. Unter anderem wurden höhere Einnahmen bei den Gemeinde- und Grundstückgewinnsteuern erzielt – etwas, das in den letzten Jahren in den wohl meisten Gemeinderechnungen Usus geworden ist. Zudem konnte das Projekt Heizungsersatz im Schulhaus Fürstengarten nicht begonnen werden, da es durch Covid-19 zu Lieferverzögerungen kam. Aus demselben Grund konnten auch die Renovationsarbeiten am Gemeindehaus per Ende Jahr nicht abgeschlossen werden. Für das Projekt ARA-Unterschneit mit Anschluss an Elsau war im Budget kein Betrag vorgesehen. Da die Arbeiten per Ende 2020 nicht beendet werden konnten, kamen im vergangenen Rechnungsjahr nichtbudgetierte Ausgaben hinzu. Seit dem Frühjahr 2021 ist der Betrieb der Kläranlage eingestellt und das Abwasser wird nach Elsau geführt. Doch auch per Ende Jahr konnten nicht alle Arbeiten abschlossen werden, sodass im laufenden Jahr wieder nichtbudgetierte Kosten anfallen werden.
Nachdem nebst dem Gemeinderat auch Pascal Bocion von der Rechnungsprüfungskommission – notabene ebenfalls an seiner letzten Versammlung – die Jahresrechnung zur Annahme empfahl, folgte ihm diese ohne Gegenstimme. Der in knapp sechs Wochen abtretende Gesamtgemeinderat bog nach nur 45 Minuten Versammlungsdauer auf die Zielgerade ein. Den angekündigten Apéro liessen sich die Anwesenden gerne gefallen. Sie alle harren nun der «neuen Dinge», die da kommen mögen.

RENÉ FISCHER


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