Die Artischocke ist eine distelartige Pflanze aus der Familie der Korbblütler, die als Blütengemüse verzehrt wird. In der Schweiz ist die Artischockenproduktion eine kleine Nische. Saison haben die hiesigen von Juli bis Oktober.
Der Ursprung der ...
Die Artischocke ist eine distelartige Pflanze aus der Familie der Korbblütler, die als Blütengemüse verzehrt wird. In der Schweiz ist die Artischockenproduktion eine kleine Nische. Saison haben die hiesigen von Juli bis Oktober.
Der Ursprung der frostempfindlichen Artischocke liegt im Mittelmeerraum und bis heute wird das Blütengemüse vor allem in mediterranen Gebieten angebaut. Hauptproduzenten sind Italien, Spanien, Ägypten und Frankreich sowie die USA und Argentinien. In der Schweiz haben Artischocken zwischen Juli und Oktober Saison, sind hierzulande aber ein Nischengemüse. Dennoch setzen einige Bäuerinnen und Bauern darauf und bieten gar Selbstpflückfelder an. Letztes Jahr ernteten sie 1,9 Tonnen. Die Anbaufläche beträgt etwas über fünf Hektaren. Importiert wurden 1700 Tonnen des Gemüses.
Pro Kopf und Jahr werden in der Schweiz rund 200 Gramm Artischocken verspeist. Die Blätter sind reich an Mineralien, Vitaminen und Antioxidantien. Schon im römischen Reich und antiken Griechenland war ausserdem die medizinische Wirkung der Artischocke bekannt und im Mittelalter war sie eines der teuersten Heilmittel.
Gaumenfreude mit Herz
Gegessen werden nur die Blütenköpfe der Artischocke – der essbare Anteil beträgt so höchstens ein Drittel. Die Köpfe werden geerntet, wenn sie noch geschlossen sind und die äussersten Schuppen oder Blätter leicht abstehen. Verpasst man den Erntezeitpunkt, öffnet sich das Gemüse und blüht violett. Es hat einen zartbitteren, leicht nussigen und manchmal sogar süsslichen Geschmack. Den Genuss der zarten Blätter und vor allem des Bodens – auch Artischockenherz genannt – muss verdient sein.
Eine Artischocke zuzubereiten ist nicht einfach und braucht viel Fingerspitzengefühl mit dem messer: Die äusseren Blätter der Knospe sind etwas zäh und das Innere, das auch als Heu bezeichnet wird, faserig. Gutes Rüsten ist deshalb das A und O. Danach ist die Artischocke allerdings eines der vielseitigsten Gemüse. Dünn aufgeschnitten mit frischen Kräutern und Käse schmeckt sie als Salat. Sie mundet aber ebenso mit einem Dip oder einer Vinaigrette, gekocht, gegrillt, gefüllt oder überbacken. Als Belag für die Pizza sowie zu Pasta eignen sich vor allem die Artischockenherzen. Diese lassen sich auch gut einlegen.
Auch in Sommerdrinks landen sie gerne: Sie dienen zur Herstellung des italienischen Likörs Cynar (Artischocke auf Latein: Cynara scolymus).
(LID)