Arbeitslosenquote steigt – Entwicklung bleibt aber stabil
18.01.2025 RegionIm vergangenen Jahr ist die Arbeitslosigkeit sowohl in der Schweiz als auch in den Kantonen Thurgau und Zürich leicht gestiegen. Grund dafür war laut Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) die «Verlangsamung der konjunkturellen Entwicklung».
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Im vergangenen Jahr ist die Arbeitslosigkeit sowohl in der Schweiz als auch in den Kantonen Thurgau und Zürich leicht gestiegen. Grund dafür war laut Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO) die «Verlangsamung der konjunkturellen Entwicklung».
Vor dem konjunkturellen Hintergrund stieg die saisonbereinigte Arbeitslosenquote, ausgehend von einem sehr tiefen Niveau von 2,2 Prozent Anfang 2024, sukzessive leicht an und lag im Dezember bei 2,6 Prozent, resümiert das SECO das vergangene Jahr. Für das Berichtsjahr 2024 resultierte eine durchschnittliche Arbeitslosenquote von 2,4 Prozent, was einer Zunahme um 0,4 Prozentpunkte gegenüber 2023 entspricht. Gleichzeitig verzeichnete die Arbeitslosenversicherung einen Einnahmenüberschuss von 1,55 Milliarden Franken.
In der Industrie, insbesondere in der MEM- und Uhrenindustrie, seien im Jahresverlauf zudem vermehrt Anträge auf Kurzarbeitsentschädigung gestellt worden, berichtet das SECO weiter. Im Dezember waren insgesamt 23’400 Arbeitnehmende betroffen – 10’000 mehr als ein Jahr zuvor.
Für das neue Jahr rechnet die Expertengruppe Konjunkturprognosen des Bundes mit einem «langsameren und allmählich auslaufenden Anstieg der Arbeitslosigkeit». Im Jahresdurchschnitt würde sie gemäss Prognose bei 2,7 Prozent liegen – und damit weiterhin «leicht unter ihrem langjährigen Durchschnitt». Die aktuelle Lage und die Aussichten für den Arbeitsmarkt bezeichnet das SECO als «weiterhin gut und ausgeglichen».
Zürich: «Von Normalisierung geprägt»
Auch im Kanton Zürich ist die Arbeitslosenquote bis Ende Dezember leicht gestiegen und lag zum Jahresende bei 2,5 Prozent, schreibt die Volkswirtschaftsdirektion und kommentiert: «Die leichte Zunahme der Arbeitslosigkeit im Laufe des Jahres entspricht einer Normalisierung nach einer Periode mit historisch tiefen Arbeitslosenzahlen. Die Zürcher Wirtschaft zeigt sich im Jahresrückblick robust, ein Grossteil der Unternehmen bewertet die aktuelle Geschäftslage weiterhin als gut.»
Konkret waren Ende Dezember 21’815 Personen bei den Regionalen Arbeitsvermittlungszentren (RAV) des Kantons Zürich als arbeitslos gemeldet, 1310 mehr als im Vormonat. Die Arbeitslosenquote erhöhte sich dadurch um 0,1 Prozentpunkte. Diese Zunahme sei hauptsächlich saisonal bedingt und in den Wintermonaten üblich, heisst es in der Medienmitteilung. Saisonbereinigt habe sich die Zahl der Arbeitslosen nur um 157 Personen erhöht.
Der leichte Anstieg der Arbeitslosenquote wird von der Volkswirtschaftsdirektion, wie schon im Vormonat, primär auf die saisonalen Entwicklungen im Baugewerbe zurückgeführt. Im Vergleich zum Vormonat hat die Zahl der Arbeitslosen in dieser Branche um 264 Personen zugenommen.
Die Anzahl der bei den RAV gemeldeten offenen Stellen nahm im Dezember hingegen weiter ab (-732) und liegt bei 4235 Stellen. Der Rückgang zeigt sich insbesondere bei Bau- und Ausbaufachkräften (-242) sowie bei anderen handwerklichen Berufen.
Thurgau: Mehr Arbeitslose in allen Alterskategorien
Das Thurgauer Amt für Wirtschaft und Arbeit teilt mit, dass in den drei RAV des Kantons per 31. Dezember 3723 arbeitslose Personen registriert waren. Damit stieg die Zahl der Arbeitslosen gegenüber dem Vormonat um 302 Personen, und die Arbeitslosenquote erhöhte sich um 0,2 Prozentpunkte auf 2,4 Prozent. Auch die Zahl der Stellensuchenden stieg im Dezember um 236 auf aktuell 6916 Personen. Die Quote der Stellensuchenden wuchs entsprechend um 0,2 Prozentpunkte auf 4,5 Prozent.
Ein Jahr zuvor lag die Quote der Stellensuchenden noch bei 3,8 Prozent, wie das Amt für Wirtschaft und Arbeit mitteilt. Das entspricht einer Zunahme von 1020 Stellensuchenden im Jahresverlauf. Die Quote der Arbeitslosen erhöhte sich im Vorjahresvergleich von 2,1 Prozent um 0,3 Prozentpunkte. Die Zahl der arbeitslos gemeldeten Personen stieg von 3184 auf 3723 Personen. Betroffen von der Steigerung sind alle Alterskategorien. Die Gruppe der 25bis 49-Jährigen verzeichnete den deutlichsten Zuwachs.
Per Jahresende waren bei den Thurgauer RAV 1304 offene Stellen registriert – ein Minus von 118 gegenüber dem Vormonat.
PD/REDAKTION