Wer der Meinung ist, für eine zünftige Après-Ski-Bar wären Piste, Schnee und eine Alphütte unabdingbar, wurde in Aadorf eines Besseren belehrt. In der Tiefgarage des Gemeindezentrums liess es die Interessengemeinschaft Winterbar zum Saisonabschluss zur Freude der ...
Wer der Meinung ist, für eine zünftige Après-Ski-Bar wären Piste, Schnee und eine Alphütte unabdingbar, wurde in Aadorf eines Besseren belehrt. In der Tiefgarage des Gemeindezentrums liess es die Interessengemeinschaft Winterbar zum Saisonabschluss zur Freude der zahlreichen Gäste ordentlich krachen.
Die Bar in der Tiefgarage markiert das Saisonende der Winterbar auf dem Gemeindeplatz. Dass sie im Untergeschoss stattfindet, ist eher aus der Not heraus entstanden. Bei ihrer ersten Ausführung letztes Jahr war das Wetter derart schlecht, dass in aller Eile ein Zelt organisiert werden musste, dem der starke Wind jedoch arg zusetzte. Nebst der Location wurde heuer auch der Name angepasst – hiess sie letztes Jahr noch Schneebar wurde sie nun in Après-Ski-Bar umgetauft, eine Bezeichnung, die beim herrschenden Schneemangel etwas mehr Spielraum zulässt. Mit dem Entscheid, die Bar im wettergeschützten Untergrund aufzubauen, überliessen die Veranstalter nichts mehr dem Zufall.
Urchige Bretter an der Wand, Tische aus Paletten, eine lange Bar und viel Platz zum Stehen oder Tanzen liessen vergessen, dass draussen weder Schnee lag noch ein Pistenbully an der Arbeit war. Allerdings hätte Letzteres fast vermutet werden können, als ein Gast mit Skiausrüstung und geschulterten Brettern eintrat – gut, war das Urteilsvermögen zu diesem Zeitpunkt noch ungetrübt und das Wissen, wo man sich tatsächlich befand, noch klar.
Bereits am früheren Abend gruppierten sich um die Abstellflächen grössere oder kleinere Gruppen gut gelaunter Gäste. Viele von ihnen liessen die Woche mit ihren Arbeitskollegen gemütlich ausklingen, manch einer in angeschriebener Firmenkleidung. Die lokalen Unternehmen seien es unter anderem denn auch gewesen, die der Winterbar auf dem Gemeindeplatz zwischen dem 18. November und dem 17. Dezember trotz des schlechten Wetters zu einer erfolgreichen Saison verholfen hätten, wie von Peter Ronner von der IG Winterbar zu erfahren war. «Wir hatten wirklich gute Abende und Events. Auch der Gewerbeverein hat seinen Apéro in der Winterbar durchgeführt. Viele Firmen kauften bei uns Gutscheine, die sie an ihre Mitarbeitenden verschenkten.»
Je später der Abend, umso zahlreicher die Gäste
Den Höhepunkt des Gästeaufkommens erwarteten Peter Ronner und seine Bar-Crew, bestehend unter anderen aus Sandra Kleindl und Mirella Baumgartner, zwischen 22 Uhr und Mitternacht, aber «es kann durchaus 3 oder 4 Uhr morgens werden, bis wir Schluss machen. Solange wir Gäste haben, machen wir weiter.» Einen grossen Anteil am Gelingen hatte – wie an jedem Anlass dieser Art – die gespielte Musik. Und da liess DJ Tom nichts anbrennen; ein Gute-Laune-Lied folgte auf das nächste, wie es sich für eine ordentliche Après-Ski-Bar gehört. Bis die letzten Gäste die Tiefgarage verliessen, war es schliesslich 2.30 Uhr am Samstagmorgen. Die IG Winterbar konnte etwa 300 Personen begrüssen und blickt damit auf einen erfolgreichen Abend zurück.
Wie bereits letztes Jahr werden die diesjährigen Saisoneinnahmen einem guten Zweck zugeführt. Rotkreuzfahrdienst, der Vogelschutzverein und die «Helpies» des Samaritervereins hatten 2022 profitiert, wer in diesem Jahr zum Zuge kommt, ist noch nicht bekannt. «Zwingend aber Projekte oder Organisationen aus Aadorf», wie Ronner betont.
Ein gelungener Anlass und eine schöne Idee der acht IG-Winterbar-Mitglieder, die nun wohl erstmal ein paar Monate Pause machen, bevor die Vorbereitungen für die nächste Saison anlaufen.
MARIANNE BURGENER