Jedes Jahr im Frühjahr beginnt ein faszinierendes Naturschauspiel: Millionen von Amphibien machen sich auf den gefährlichen Weg zu ihren Laichgewässern. Tierschützer und -schützerinnen springen als Froschtaxi ein.
Der Beginn der Amphibienwanderung ...
Jedes Jahr im Frühjahr beginnt ein faszinierendes Naturschauspiel: Millionen von Amphibien machen sich auf den gefährlichen Weg zu ihren Laichgewässern. Tierschützer und -schützerinnen springen als Froschtaxi ein.
Der Beginn der Amphibienwanderung lässt sich immer schwerer vorhersagen. Steigende Temperaturen und veränderte Wetterbedingungen verschieben den Start – ein Phänomen, das auch die Herausforderungen für den Schutz der Tiere verstärkt. Jedes Frühjahr machen sich unzählige Amphibien auf die Wanderung zu ihren Laichgebieten: Bei hoher Luftfeuchtigkeit und Temperaturen ab 5 Grad wandern Kröten und Frösche die ganze Nacht hindurch ihren Laichgewässern entgegen. Von circa 19 Uhr bis 7 Uhr morgens geht es jedes Jahr für rund 5 Millionen Amphibien los mit der Hochzeitsreise. Auf diesen Frühjahrswanderungen legen die Tiere zwischen mehreren hundert Metern bis zu einigen Kilometern zurück. Viele hunderttausend von ihnen müssen ihre grosse Reise allerdings mit dem Leben bezahlen: Die Tiere sind meist in grossen Gruppen unterwegs und werden dabei oft auch in Massen von Autos überrollt und getötet.
Jedes Jahr gilt es deshalb für viele Sust-Tierschutzhelfer, spätabends und frühmorgens an Amphibienzäunen Grasfrösche, Erdkröten und Molche einzusammeln und zu ihren Laichgewässern zu bringen. Trotz Sicherheitsmassnahmen geraten jedes Jahr viele Amphibien auf die Strassen und sind dort auf das Verhalten von Autofahrerinnen angewiesen. Jeder kann zur Zeit der Amphibienwanderungen nämlich ganz einfach Rücksicht nehmen und so ohne viel Aufwand unzählige Leben retten:
1. Achten Sie auf Hinweisschilder: In den Abendstunden und während der Nacht sollten Sie Strassen, die mit dem berühmten Frosch-Warndreieck gekennzeichnet sind, nach Möglichkeit nicht befahren.
2. Langsam fahren: Auch wenn die Tiere nicht direkt von den Rädern erfasst werden, erleiden sie bei einem Tempo über 40 Stundenkilometer aufgrund des Unterdrucks in der Regel trotzdem tödliche Verletzungen. Ist also kein Umfahrungsweg möglich, passieren Sie die betroffene Strasse mit stark reduziertem Tempo.
3. Werden Sie aktiv: Nehmen Sie Kontakt mit der zuständigen Gemeinde auf, wenn Sie eine vor dem Verkehr noch nicht geschützte Wanderroute und zahlreiche überfahrene Tiere beobachtet haben. Berichten Sie von Ihren Beobachtungen und fragen Sie an, ob bereits Massnahmen vorgesehen sind.
4. Werden Sie Frosch-Taxi: Jedes Jahr werden in der Schweiz hunderttausende von Amphibien von Tierfreundinnen, Schülern und weiteren fleissigen Helfern sicher über die Strassen getragen.
PD