Historische Häuser haben viel Potenzial. Sie erfahren in der Zeit einigen Wandel, wie ein Beispiel aus Hagenbuch exemplarisch aufzeigt.
Während Bauland rar ist, nimmt die Bautätigkeit um ältere Häuser anteilsmässig zu, denn der ...
Historische Häuser haben viel Potenzial. Sie erfahren in der Zeit einigen Wandel, wie ein Beispiel aus Hagenbuch exemplarisch aufzeigt.
Während Bauland rar ist, nimmt die Bautätigkeit um ältere Häuser anteilsmässig zu, denn der Gebäudepark der Babyboomer ist gross. Die Architekten Philipp Stäheli und Thomas Böni (Bauleitung) haben aber ein Flair für noch ältere Bauten. In Oberschneit 8 bauten sie darum in den letzten drei Jahren ein Haus von 1812 in zwei Reiheneinfamilienhäuser um.
Es war eine Herausforderung, denn das Haus hatte schon mehrere Umbauten erfahren; so wurde im Fussboden Teppich, Linoleum, Holzdielen und Plättli gefunden. Auch Asbest musste entfernt werden. Manch alte «Verbesserung», wie Dämmung auf der Innensseite, führte zu morschem Holz und nassen Wänden. Nach einem ersten inneren Abbruch konnte im Winter 22/23 das Haus austrocknen, mit Laser vermessen und vom Ingenieur überprüft werden. 2023 wurde projektiert und bewilligt, im 2024 dann komplett umgebaut: Die Mauern, Deckenbalken und der Dachstuhl wurden herausgeputzt und danach die Häuser neu erstellt.
Überraschung in den Wänden
Nebst alten Tapeten und Schablonenmalereien fand der Baumeister alte Zeitungen, die früher oft benutzt wurden, um Hohlräume auszustopfen. Die Zeitungsseiten von 1887 der «Thurgauer Zeitung» gewähren dabei interessante Einblicke in das Leben von früher. So heisst es in einer Anzeige:
Heirats-Antrag. Ein junger, beliebter, solider Mann, von Beruf Käser, wünscht mit einer ehrbaren Tochter, die häuslich gesinnt ist und über ein Baarvermögen von 4-5000 Fr. verfügt, Bekanntschaft zu machen. Briefe mit A.M. Nr. 250 befördert die Spedition des Blattes.
Alt trifft neu
Nebst ökologischen Baumaterialien wie Zellulosedämmung wurde auch mit Technik viel erreicht. Die Indach-Photovoltaikanlage versorgt beide Häuser und deren Wärmepumpe mit Sonnenstrom. Dabei wird davon viel weniger verbraucht, weil in den Duschen die Wärme des Abwassers zurückgewonnen wird. Die «kaltstart» Wasserhähne haben einen Trick: sie stehen in der Mitte auf kalt, zur Seite auf warm, so kommt nur Warmwasser, wenn es verlangt wird. Die Boiler benötigen so bis zu 40 % weniger Strom, was ca. 20 % des ganzen Stromverbrauches der Häuser entspricht. Der Vorplatz des Hauses ist mit Kopfsteinpflaster ausgeführt, wo sich auch je zwei Parkplätze befinden, die bereits für Elektroladestationen vorbereitet sind.
Tag der offenen Tür für eine Hausbesichtigung
Die Gemeinde hat die Möglichkeit die Häuser ohne Voranmeldung zu besichtigen. Die Architekten sind vor Ort und beantworten gerne Ihre Fragen.
Beide Häuser sind auf newhome.ch zum Verkauf ausgeschrieben und können auf Anfrage auch individuell besichtigt werden.
Datum: 29. März 2025 Zeit: 9 – 12 Uhr
Ort: Oberschneit 8
Stäheli Architektur GmbH
www.psar.ch