Das Quartett Velvet Ashes gastierte am Sonntagabend in Elgg. Für diesen Auftritt öffnete das Bistro Bechandra ausnahmsweise seine Tür. Sehr zur Freude eines interessierten Publikums – und auch der Band.
Für den Gründer und Frontmann der ...
Das Quartett Velvet Ashes gastierte am Sonntagabend in Elgg. Für diesen Auftritt öffnete das Bistro Bechandra ausnahmsweise seine Tür. Sehr zur Freude eines interessierten Publikums – und auch der Band.
Für den Gründer und Frontmann der Velvet Ashes war es gewissermassen eine Rückkehr an den Ort seiner Kindheit. Nico Spahni wuchs in Elgg auf, wohnt mittlerweile in Winterthur. Von dort stammt der grösste Teil des Quartetts, das also aus dem Bezirkshauptort anreiste. Der Flug von Winterthur nach Elgg sei sehr teuer gewesen, scherzte Bassist Roland Kiefer. Empfangen wurden die Musiker auch von Spahnis Eltern.
Organisator Jürg Altwegg erklärte dem Publikum, dass das Bistro Bechandra sonntags normalerweise geschlossen sei. Doch Wirt Kumar (wie man ihn allgemein nennt) sei flexibel. So konnte man sich am schmackhaften Büffet verpflegen und danach von feiner akustischer Musik verwöhnen lassen, statt zu Hause den «Tatort» zu schauen. Im «Bechandra» wird für die auftretenden Künstlerinnen und Künstler eine Kollekte durchgeführt. Altwegg ermunterte das Publikum, grosszügig zu spenden: «Als Richtwert empfehle ich jeweils eine 30-Franken-Note.» Hat Elgg vielleicht eigene Banknoten?
Reise ins Weltall
«Das Curry war sehr gut», lobte Nico Spahni, und fuhr fort, «wir wollen den Abend noch musikalisch würzen.» Allzu viel Bewegungsfreiheit hatte das Quartett, dem neben Nico Spahni (Gitarre, Banjo, Gesang) und Roland Kiefer (Kontrabass, Gesang) noch Judith Bieberstein (Gitarre, Mandoline, Gesang) und Tobias Kienast (Schlagzeug, Perkussion) angehören, nicht. Die Musiker machten das Beste daraus. Der Platz im «Bechandra» ist doch recht beschränkt, was dafür eine fast intime Nähe zum Publikum ergibt.
Die Lieder waren aus dem Leben gegriffen. In «Bless My Heart» ging es um bessere Zeiten. «One Of Those Days» erzählte von einem Tag, an dem alles schiefläuft – etwa, indem man die Zahnpaste mit der Sonnencrème verwechselt. In einem anderen Song ging es um einen missglückten Bankeinbruch, aber einen geglückten Gefängnisausbruch. Velvet Ashes begaben sich zudem auch auf eine Reise ins All. «Wir haben drei Lieder, die sich um den Weltraum drehen. Also eine Art Weltraumtrilogie», sagte Spahni.
Bei den vorgetragenen Liedern handle es sich ausnahmslos um Eigenkompositionen, versicherte der Bandgründer. Velvet Ashes (übersetzt etwa samtene Asche) wurden vor 15 Jahren aus der Taufe gehoben. Nico Spahni ist das einzige verbleibende Gründungsmitglied. Kiefer und Bieberstein sind aber auch schon rund zehn Jahre dabei. Sie spielen im Jahr nur etwa drei bis vier Konzerte, vornehmlich in Winterthur. Angesichts dieser Tatsache harmonierte das Quartett aber sehr gut. Umso mehr, wenn man bedenkt, dass ausser den erwähnten auch noch andere Instrumente eingesetzt wurden. Zum Beispiel eine Nasenflöte.
ALBERT BÜCHI