Seit Jahren erhellen Installationen, bestückt mit Tausenden von Lichtern, den Garten der Familie Baur an der Resigartenstrasse 6 in Guntershausen. Nun sollen diese andernorts die Herzen entzücken.
Vor 20 Jahren begann Rolf Baur mit einer einfachen Lichterkette, ...
Seit Jahren erhellen Installationen, bestückt mit Tausenden von Lichtern, den Garten der Familie Baur an der Resigartenstrasse 6 in Guntershausen. Nun sollen diese andernorts die Herzen entzücken.
Vor 20 Jahren begann Rolf Baur mit einer einfachen Lichterkette, weihnächtliche Stimmung in seinen Garten zu zaubern. Jahr für Jahr wurden die Installationen ausgebaut und zahlenmässig erweitert. Dergestalt, dass diese zu einer sehenswerten Attraktion nicht nur für Nachbarn und Nachbarinnen, sondern selbst für weitere Bevölkerungskreise wurden. Die Hingucker schienen nicht wenig erstaunt zu sein ob des handwerklichen Geschicks und der aufwändigen Aufbauarbeit. Dass es damit ein Ende hat, dürften viele von ihnen mit Bedauern zur Kenntnis nehmen.
Keine 0815-Installationen
Augenfällig ist, dass es sich bei der einmaligen Anlage überwiegend nicht um vorfabrizierte Massenware handelt. Beim genaueren Hinschauen offenbart sich besonders die Liebe zum Detail – seien es die handgeschnitzten und -bemalten Figuren in der Krippe, die vier Meter hohe Tanne oder die Kirchen Tänikon und Wiesendangen. Die zwei modellgetreuen Bauwerke sind sogar mit einer Tonschau gekoppelt, akustisch untermalt mit den Wiener Sängerknaben und dem zugehörigen Glockengeläute. Die Liebe zum Detail ist da und dort äusserst frappant und beeindruckt den Betrachter.
«Zur aufwändigen Feinarbeit gehörten natürlich die schwierigen Montagearbeiten. Das Anbringen an der Hausfassade, die Installierung der drei Zeitschaltuhren und Ausrüstung mit LED-Lampen, was ökologisch Sinn machte. So sind die Stromkosten vernachlässigbar», sagte Rolf Baur bei einem Augenschein in der Abenddämmerung. Und dies bei einer Stimmung, die verstärkte Ruhe und Beschaulichkeit ausströmt und zu näherem Betrachten geradezu einlädt.
Interessierte gesucht
Dann wird der ehemalige Antiquar und Restaurator noch etwas nachdenklicher. Er weist auf eine glückliche Fügung hin: «Ein Brand im Dorfzentrum hatte nämlich vor drei Jahren ein Gebäude völlig zerstört, worin Wochen zuvor noch meine Gartenbeleuchtung eingelagert war.» Zum Glücksgefühl über die Schadlosigkeit gesellt sich auch noch Wehmut: «Aus Altersgründen möchte ich mich von meiner Liebhaberei trennen – natürlich nur ungern», sagt der 83-Jährige. «Mein grösster Wunsch wäre es, wenn das Ganze gesamtheitlich in einem benachbarten Ort wieder zum Leuchten käme. Einen monetären Gewinn daraus zu machen, steht nicht im Vordergrund. Vielmehr geht es um Wertschätzung und die Erhaltung eines verwertbaren Kunstwerks zu einem moderaten Preis.» Unter diesen Prämissen ist zu erwarten, dass sich Interessierte bestimmt finden lassen. Zu besichtigen ist das Unikat, beleuchtet von 17 Uhr bis 22.30 Uhr, nur noch bis zum 10. Januar.
KURT LICHTENSTEIGER
Weitere Infos unter: 079 425 34 88