Aadorfer Notfalltreffpunkt beim Gemeindezentrum

  15.09.2022 Aadorf

Im Auftrag des Amts für Bevölkerungsschutz und Armee informierten und schulten der Regionale Führungsstab und die Zivilschutzorganisation an zwei Nachmittagen, die von den Hinterthurgauer Gemeinden bestimmten Verantwortlichen über den Aufbau und Betrieb der Notfalltreffpunkte.

Was tun, wenn die Sirenen heulen? Was, wenn tagelang kein Strom mehr fliesst und das Mobiltelefonnetz tot ist? Der Kanton Thurgau will, wenn die ordentlichen Kommunikations- und Informationsmittel sowie die lebensnotwendigen Versorgungsinfrastrukturen ausfallen, gewappnet sein und ordnet deshalb die Errichtung sogenannter Notfalltreffpunkte (NTP) an. Jede Thurgauer Gemeinde muss ab 2023 über mindestens einen solchen einsatzbereiten verfügen. Im Bezirk Münchwilen hat der Regionale Führungsstab zusammen mit der Zivilschutzorganisation Hinterthurgau die Standorte der NTP in den ihnen zugeordneten Gemeinden (s. Box) definiert, den Betrieb organisiert und die Verantwortlichen geschult. Die weiteren drei Hinterthurgauer Gemeinden Braunau, Rickenbach und Wilen gehören in die Zuständigkeit und Verantwortung des Sicherheitsverbunds Wil.

Im Notfall innert zwei Stunden einsatzbereit

Zwei Schulungsnachmittage fanden in der Zivilschutzbasis Lenzbühl in Gloten bei Sirnach statt. RFS-Stabschef Arthur Hascher aus Lommis und ZSO-Bataillonskommandant Daniel Häberli aus Aadorf begrüssten jeweils die Gemeindevertreterinnen und -vertreter. Hascher dankte den Teilnehmenden und zollte ihnen Respekt für ihre Bereitschaft, diese wichtige Aufgabe zu übernehmen. Roland Aeby aus Münchwilen, Leiter Fachstab NTP, führte die auf kantonalem Konzept aufgebauten Schulungen, welche je einen theoretischen und praktischen Teil umfassten. Hauptthemen waren der Aufbau und die Inbetriebnahme der Infrastruktur, Handhabung des Materials sowie Rekrutierung und Ausbildung des Personals. Im Katastrophenfall müssen die NTP innert zwei Stunden einsatzbereit sein. Herausfordernd ist der Personaleinsatz, da der Betrieb rund um die Uhr sichergestellt sein muss. Das Material – unter anderem Notstromaggregate, Radiogeräte und batteriebetriebene Scheinwerfer – ist bei den Gemeinden eingelagert. Sie stellen die Wartung sicher.
Bei Katastrophen und Notlagen müssen die verantwortlichen Behörden die Bevölkerung möglichst schnell informieren und unterstützen können. Polizei, Sanität und Feuerwehr müssen erreichbar sein, wenn jemand Hilfe benötigt. Bei einem Stromausfall (Blackout) funktionieren jedoch normale Kommunikationsmittel nicht. Für dieses Szenario braucht es die NTP. Im Ereignisfall sind sie die Anlaufstelle für die schutz- und hilfesuchende Bevölkerung und stellen auch bei längeren Stromausfällen eine zuverlässige Kommunikation zu den Behörden sicher. Die Notfalltreffpunkte sind mit Signaltafeln gekennzeichnet, die mit einem gesamtschweizerisch einheitlichen Logo versehen sind. Sie müssen für das Gros der Bevölkerung innert kurzer Zeit zu Fuss erreichbar sein. Im Hinterthurgau befinden sich die Standorte hauptsächlich bei den Gemeindeund Schulhäusern oder Turnhallen. Zu welchem Zeitpunkt die NTP in Betrieb genommen werden, hängt von der jeweiligen Gefährdung ab. Dies kann lokal beziehungsweise regional unterschiedlich sein.

PETER MESMER


NTP-Standorte der Gemeinden

Aadorf: Gemeindezentrum
Bettwiesen: Feuerwehrdepot
Balterswil: Schulhaus Lützelmurg
Eschlikon: Gemeindehaus
Oberwangen: Hörnlihalle
Lommis: Mehrzweckhalle Primarschule
Münchwilen: Gemeindehaus
Sirnach: Gemeindezentrum Dreitannen
Tägerschen: Turnhalle Primarschule
Wängi: Dammbühlhalle


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