Mit einem Weihnachtspäckli Hoffnung schenken
06.11.2025 AadorfManchmal machen winzige Dinge den grossen Unterschied, lindern Not und erzeugen Dankbarkeit. Und sie kommen so punktgenau, dass dahinter Gottes Absicht und liebende Fürsorge erkennbar sind. Immer wieder erleben wir solches an unseren Verteilreisen der »Aktion ...
Manchmal machen winzige Dinge den grossen Unterschied, lindern Not und erzeugen Dankbarkeit. Und sie kommen so punktgenau, dass dahinter Gottes Absicht und liebende Fürsorge erkennbar sind. Immer wieder erleben wir solches an unseren Verteilreisen der »Aktion Weihnachtspäckli«. Ein Bericht aus der Ukraine.
Entschlossen wischt sich die 23-jährige Katja die Tränen aus dem Gesicht: «Ich habe keine Ahnung, wie meine Zukunft aussieht. Aber ich weiss felsenfest, dass die Botschaft der Geburt von Jesus Christus ein Leben lang in meinem Herzen bleibt. Die Weihnachtspäckli erinnern mich daran!» Katja holt im Hilfszentrum in der Westukraine Weihnachtspäckli für ihre Familie und erzählt aus ihrem turbulenten Leben: «Meine Mama ist Ukrainerin, der Vater kommt aus dem Kaukasus. Nach dem Zusammenbruch der UdSSR baute er in Luhansk ein Granit- und Marmorwerk auf. Wir besassen ein Haus und zwei Autos. Meinen zwei Brüdern und mir fehlte es an nichts.
Ich war 14, als der unselige Krieg begann. Er legte unser Leben in Trümmer. Trotz der beängstigenden Bombardierung wollten wir bleiben. Doch Papa wetterte lautstark gegen die Abspaltung Luhansks von der Ukraine. Er erhielt Morddrohungen und wir flohen in den Kaukasus. Da meine Eltern keine Arbeit fanden, schmolzen unsere Ersparnisse rasch dahin und wir zogen zurück in die Ukraine. Papa baute in Sjewjerodonezk sein Geschäft neu auf. Ich studierte Internationalen Tourismus und arbeitete in einem Hotel in Ägypten. Es ging aufwärts. Ende Dezember 2021 legten wir als Familie unsere Ersparnisse zusammen und kauften eine schöne Wohnung. Zwei Monate später verkrochen wir uns im Keller der neuen Wohnung erneut vor dem Bombenhagel! Nach 10 Tagen Sirenengeheul, Explosionen, Panik, Weinen, Nervenzusammenbrüchen und Streitereien flohen wir in die Westukraine.
Zuhause und Geschäft aufgeben
Meine Eltern mussten zum zweiten Mal im Leben ihr Zuhause und ihr Geschäft aufgeben. Die Reise dauerte fünf Tage. Wie durch ein Wunder erhielten wir nach mehrmaligem Umziehen von der Verwaltung ein kostenloses Zimmer.
Eine Wohnung können wir uns nicht leisten, die Mieten für Flüchtlinge sind zu hoch.
Als wir noch reich waren, hätten wir nie gedacht, dass wir einmal auf Hilfe angewiesen sein werden. Mein älterer Bruder – arbeitslos – versucht in Kiew, seine Familie durchzubringen. Mein jüngerer Bruder besucht die 8. Klasse. Meine Mutter und ich sind auf Arbeitssuche. Falls ich hier nichts finde, ziehe ich nach Polen, um meine Familie zu unterstützen. Mein Vater kämpft mit Herzproblemen und einer schweren Depression. Ein grosser Teil der staatlichen Unterstützung von monatlich rund 200 Franken brauchen wir für seine Medikamente.
Sie fragen, was ihre Weihnachtspäckli an der Lage einer Familie, die im Krieg alles verloren hat, ändern? Sie bringen unser Zuhause nicht zurück. Aber sie werden meinem Vater ein Lächeln aufs Gesicht zaubern und dazu beitragen, dass er aus seiner Depression herausfindet. Wir werden die Lebensmittel geniessen und uns am Shampoo und den Kerzen freuen. Menschen haben ihr Geld, ihre Zeit und ihre Liebe in diese Päckli investiert. Das spürt man. Sie ermutigen uns und geben uns Kraft, wieder an Wunder und an Gott zu glauben und nochmals einen Neuanfang zu wagen. Danke!»
Zum ersten Mal im Leben ein Weihnachtspäckli!
Wollen Sie auch dieses Jahr Freude in Form eines Weihnachtspäckli verschenken?
Im vergangenen Winter wurden 117’050 bedürftige Kinder und Erwachsene mit einem Weihnachtspäckli aus der Schweiz überrascht. Helfen Sie mit, dass auch diese Weihnachten Hoffnung in ihren trüben Alltag kommt! Die Sammelaktion in Aadorf führen die evangelische Kirche, die Viva Kirche und die katholische Kirche gemeinsam ab dem 3. November 2025 durch.
Tausende von Einzelpersonen, Familien, Kirchgemeinden, Schulen und Firmen stellen jedes Jahr Weihnachtspäckli zusammen und verpackten sie liebevoll. Damit bringen sie Weihnachten ins Kriegsgebiet in der Ukraine, in bedürftigen Familien in Moldawien, in Dorfschulen, Kinder- und Altersheime in Osteuropa. Überall verbreiten die Päckli aus der Schweiz grosse Freude
Die Aktion organisieren vier Schweizer Hilfswerke (AVC, COM, HMK und LIO) gemeinsam. Sie sammeln die Päckli (und auch Geldspenden für lokal eingekaufte Geschenkpäckli) und transportieren sie in die Ukraine, nach Moldawien, Rumänien, Belarus, Estland, Albanien, Bulgarien, Serbien und in den Kosovo. Lokale Partnerinnen und Partner verteilen sie an Kinder in Schulen und Heimen, an verarmte Familien, Pensionierte, Geflüchtete und Menschen mit gesundheitlichen Problemen.
Sehr wichtig: Einfache Verteilung dank Standard-Päckli
Standardpäckli sind die Voraussetzung für einen reibungslosen Transport und für eine gerechte Verteilung. In die Päckli für Erwachsene packen Sie alle aufgelisteten Lebensmittel und Hygieneartikel, in diejenigen für Kinder Schulmaterial, Spielzeug, Hygieneartikel und Süssigkeiten. Verwenden sie eine stabile Kartonschachtel (passende, leere Schachteln können auch an den Sammelstellen bezogen werden), wickeln Sie diese in Geschenkpapier ein und umschnüren Sie das Päckli mit Packschnur. Es ist absolut notwendig, sich genau an die Liste zu halten, damit die Päckli problemlos durch den Zoll gelangen, echte Bedürfnisse der Empfänger abgedeckt und alle möglichst gleich beschenkt werden.
Es ist auch ohne weiteres möglich, einzelne Artikel aus der Liste an die untenstehenden Sammelorte zu bringen. Diese so gespendeten Artikel werden dann an unseren Einpacktagen zu vollständigen Päckli verarbeitet.
IRENE DE MARTIN (MIT AUSZÜGEN AUS DEM PRESSE-TEXT DER AKTION «WEIHNACHTS-PÄCKLI.CH»)
Informationen
Päckli für Kinder
• Schokolade
• Biskuits
• Süssigkeiten (Bonbons, Gummibärli, etc.)
• Zahnpasta
• Zahnbürste (in Originalverpackung)
• Seife (in Alufolie gewickelt)
• Shampoo (Deckel mit Klebeband verklebt)
• 2 Notizhefte oder -blöcke
• Kugelschreiber
• Bleistift
• Radiergummi
• Mal- oder Filzstifte
• 2–3 Spielzeuge wie Puzzle, Ball, Seifenblasen, Stofftier, Spielzeugauto usw. (Die Spielsachen sind für Mädchen und Jungs im Schulalter.)
• Wünschenswert: Socken, Mütze, Handschuhe oder Schal
Haben Sie alle Artikel eingepackt, sollte das Kinderpäckli ungefähr 3–4 kg wiegen.
Päckli für Erwachsene
• 1 kg Mehl
• 1 kg Reis
• 1 kg Zucker
• 1 kg Teigwaren
• Schokolade
• Biskuits
• Kaffee (gemahlen oder instant)
• Tee
• Zahnpasta
• Zahnbürste (in Originalverpackung)
• Seife (in Alufolie gewickelt)
• Shampoo (Deckel mit Klebeband verklebt)
• Schreibpapier
• Kugelschreiber • Wünschenswert: Socken, Mütze, Handschuhe, Schal, Kerzen, Streichhölzer, Schnur oder Ansichtskarten
Haben Sie alle Artikel eingepackt, sollte das Erwachsenenpäckli ungefähr 6–8 kg wiegen.
Sammeltermine und -orte in Aadorf
Montag, 3. bis Freitag, 7. November
9 bis 11 Uhr In den Sekretariaten der evangelischen und katholischen Kirchen Aadorf
Mittwoch, 5. November
9.30 bis 11.30 Uhr → in der katholischen Kirche Tänikon
14 bis 16 Uhr → in der Viva Kirche Aadorf
Samstag, 8. November
9. bis 11 Uhr → in der Viva Kirche Aadorf
9 bis 14 Uhr → am Päcklistand vor dem Coop Aadorf
Montag, 10. November
18 bis 19.30 Uhr → in der evangelischen Kirche Aadorf
Vielen Dank! Sie schenken mit Ihrem Päckli, mit den eingekauften einzelnen Artikeln oder mit Geldspenden einem Mitmenschen Hoffnung, Wertschätzung, Mitgefühl und Weihnachtsfreude!
Für Fragen zur Aktion gibt Corina Pfäffli, 052 365 36 38 gerne Auskunft.
Weitere Informationen sowie einen Kurzfilm finden Sie unter:
www.weihnachtspäckli.ch

