Ausgewählte Projekte in der Entwicklungszusammenarbeit
08.11.2025 ElggJedes Jahr im Frühling machen sich Mitglieder des Vereins «Solidar Elgg – weltweit» an die Arbeit. Im Auftrag des Gemeinderates prüfen sie Projekte, die unterstützt werden könnten.
An Projektvorschlägen ist meist kein Mangel, doch längst nicht ...
Jedes Jahr im Frühling machen sich Mitglieder des Vereins «Solidar Elgg – weltweit» an die Arbeit. Im Auftrag des Gemeinderates prüfen sie Projekte, die unterstützt werden könnten.
An Projektvorschlägen ist meist kein Mangel, doch längst nicht alle Projekte schaffen den Schritt in die Endauswahl. Zunächst wurden die Projekte in Kleingruppen von interessierten Elggerinnen und Elggern geprüft. Am 8. Juli fand die grosse Auswahlsitzung statt. Die Kleingruppen stellten die ausgewählten Projekte vor und begründeten ihre Auswahl. Angeregt wurde diskutiert und schliesslich entschieden, welche Projekte unterstützt werden sollen. 2025 konnten fünf Aufbauprojekte vorgeschlagen werden, das diesjährige Thema lautete «Umwelt-Ressourcen-Energie». Danach wurde festgelegt, welche Beträge den einzelnen Projekten zugesprochen werden. An der Gemeinderatssitzung im September genehmigte der Gemeinderat schliesslich die Projektauswahl.
Jedes Jahr stehen 40’000 Franken für die Unterstützung von Projekten in Afrika, Asien, Süd- und Mittelamerika zu Verfügung, davon gehen jeweils 5000 Franken an das Projekt «Suppentag». Die übrigen 35’000 Franken werden unter den ausgewählten Projekten verteilt. Als Elgger Beitrag für Menschen in Not und als nachhaltiger Beitrag zur Verbesserung der Lebensumstände in den betroffenen Regionen! In der«Elgger/Aadorfer Zeitung» stellt der Verein die begünstigten Projekte vor.
REGULA VON WARTBURG, VEREIN SOLIDAR ELGG – WELTWEIT
Projekt «Nyèsigi» von Helvetas: Innovative Methoden gegen die Klimakrise in Mali
Der Klimawandel in Mali und in der gesamten Sahelzone ist enorm spürbar: Das Land leidet unter aussergewöhnlicher Hitze, unregelmässigen oder übermässig starken Niederschlägen, Stürme führen zu Dürre, Überschwemmungen und Insektenplagen. Die Gefahr von Missernten steigt, was in Mali besonders gravierend ist, wo fast 80 Prozent der Bevölkerung in der Landwirtschaft tätig ist. Das Projekt umfasst 25 Gemeinden und sein oberstes Ziel ist es, die Resilienz der malischen Gemeinschaften gegenüber dem Klimawandel zu stärken. Besonders betroffene Gemeinschaften in der Sahelzone Malis sollen durch verbesserte Produktions- und Ökosysteme widerstandsfähiger werden. Lebensgrundlage und Einkommensquellen werden gesichert, indem die Produktivität mit klimaintelligenten Verfahren und Technologien gesteigert wird. Dies trägt langfristig zur Stabilität und zum Wohlstand der Gemeinschaften bei. In dieser zweiten Phase des Projektes übernehmen Bäuerinnen und Bauern, die innovative Methoden bereits einsetzen, eine Vorbildfunktion.
Die Gemeinde Elgg unterstützt das Projekt «Nyèsigi» in Mali mit 5000 Franken.
Fachausbildung und Unterstützung junger Landwirtinnen und Landwirte in Honduras
Die Situation junger Landwirtinnen in Honduras ist schwierig. Ein zentraler Faktor ist der begrenzte Zugang zu Land, da der Grossteil des Ackerlandes in den Händen weniger Grossgrundbesitzer liegt. Zudem ist Honduras im Trockenkorridor Mittelamerikas von Dürren und Naturkatastrophen betroffen. Es mangelt an landwirtschaftlicher Ausbildung und technischer Unterstützung, und konventionelle Anbaumethoden sind oft nicht nachhaltig. Deshalb wandern viele junge Menschen vom Land in die Städte oder die USA aus.
Das Projekt «Young Agroecology Pioneers» von Solidar Suisse mit lokalen Partnerorganisationen und der «Landwirtschaftlichen Schule für Agrarwirtschaft und Ökologie (AECO)» ermöglicht jungen Landwirten mit niedrigem Bildungsniveau aus prekären Verhältnissen eine Fachausbildung in ökologischem Landbau, Diversifikation und Kommerzialisierung. Zudem erhalten sie individuelle Beratung und einen Zuschuss in Form von landwirtschaftlichen Betriebsmitteln zur Umsetzung eigener einkommensfördernder Initiativen.
50 junge Landwirtinnen und ihre Familien, sowie 450 Familien im Umfeld können von diesem Projekt profitieren.
Die Gemeinde Elgg unterstützt das Projekt mit 7000 Franken.
Förderung von Biogasanlagen in Tan Hiep, Provinz Trà Vinh, Vietnam
Die Einwohner von Trà Hiep im Mekongdelta gehören zur Minderheit der Khmer, sie werden oft als Bürger zweiter Klasse betrachtet und sind vom wirtschaftlichen Aufschwung Vietnams ausgeschlossen. Sie leben von der Schweine-, Kuh-, und Geflügelzucht. Die Exkremente der Viehzucht verschmutzen jedoch das Wasser und den Boden, was ein Risiko für Mensch und Umwelt darstellt. Das Projekt von Nouvelle Planète stattet die einzelnen Familien mit kleinen Biogasanlagen aus, so wird aus den Exkrementen der Tiere saubere Energie gewonnen, der anfallende Kompost kann danach sinnvoll im Betrieb zur Bodenverbesserung verwendet werden.
Ein regionales Verwaltungskomitee gewährleistet den technischen Unterhalt und gibt die erforderliche Unterstützung.
Das Projekt basiert auf einer Anfrage der lokalen Bevölkerung, die aktiv in die Umsetzung eingebunden ist und es eigenständig weiterführen wird im Sinne der Hilfe zur Selbsthilfe.
Die Gemeinde Elgg unterstützt das Projekt mit 10’000 Franken.
Verbesserung der regionalen Landwirtschaft sowie der Vermarktung in Togo, Savannen-Region
Die Schweizer NGO emp’ACT, Genève, leistet seit 1983 Pionierarbeit im Bereich der internationalen Zusammenarbeit.
Das vorliegende Projekt zielt darauf ab, zusammen mit einer lokalen NGO in der Savannenregion von Togo den Zugang zu Wasser und dessen Bewirtschaftung, nachhaltige und ökologische Landwirtschaft unter lokaler Verwaltung und Führung zu fördern.
92 Landwirtschaftsbetriebe profitieren von Schulungen zu umweltfreundlichen Methoden und zu Agrarökololgie. Dazu gehört auch die Erzeugung zugänglicher organischer Betriebsmittel und die Einführung von Tropfbewässerungstechniken. Auch ca. 200 Schülerinnen der Region werden an Kursen in Agrarökologie teilnehmen.
Die bereits dünne Vegetationsdecke trocknet durch ständiges Sammeln von brennbarem Material für Herde und Öfen weiter aus, es werden deshalb 200 Personen im Umgang mit verbesserten Öfen geschult, die sie dann in ihren Gemeinden nachbauen können.
Fünf Hektaren Mangoplantagen werden es jungen Menschen ermöglichen, Mangos zu produzieren, zu vermarkten und gleichzeitig die Vegetationsdecke zu erhöhen.
Die Gemeinde Elgg unterstützt das Projekt mit 6000 Franken.
Kleinbauern-Gemeinschaften verteidigen ihr Recht auf Wasser
Das Hilfswerk HEKS, Brot für alle, unterstützt in Brasilien im Einzugsgebiet des Rio Pardo seit dem Jahr 2023 das oben genannte Projekt. Ziele dieses Projekt sind bewährte Verfahren zur sozialen Wasserkontrolle weiter zu entwickeln, da ein Grossteil des Wassers zur Bewässerung der Monokulturen wie Kaffee oder Eukalyptus eingesetzt wird. Ein verschwindend kleiner Teil Wasser wird für die öffentliche Versorgung verwendet. Unter anderem bietet das Projekt Hilfe für den Ressourcenschutz an, und ist bemüht, durch Aufklärung soziale Ungerechtigkeiten zu mindern. Von diesem Projekt profitieren 1200 Familien in indigenen Gemeinschaften. Sie erhalten Zugang zur Wasserversorgung und erhalten Unterstützung für die Vermarktung ihrer eigenen Produkte.
Die Gemeinde Elgg unterstützt das Projekt mit 7000 Franken.





