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17.05.2025 AadorfEigenheimkauf mit Vorsorgegeld: ein Traum mit Risiken
Die Nachfrage nach Wohneigentum ist hoch. Wer ein Eigenheim kaufen möchte, braucht dafür immer mehr finanzielle Mittel. Viele nutzen deshalb Gelder aus der 2. und 3. Säule – und nur Wenige ...
Eigenheimkauf mit Vorsorgegeld: ein Traum mit Risiken
Die Nachfrage nach Wohneigentum ist hoch. Wer ein Eigenheim kaufen möchte, braucht dafür immer mehr finanzielle Mittel. Viele nutzen deshalb Gelder aus der 2. und 3. Säule – und nur Wenige planen, diese Vorsorgelücke wieder zu schliessen.
Die Finanzierung von Wohneigentum ist anspruchsvoll – Erspartes allein reicht oftmals nicht. Um die erforderlichen Eigenmittel in der Höhe von mindestens 20 Prozent des Kaufpreises zu erreichen, haben mehr als zwei Drittel der Eigenheimbesitzerinnen und Eigenheimbesitzer neben Erspartem auf weitere Finanzierungsquellen zurückgegriffen. Das zeigt die repräsentative Umfrage «Eigenheim: Wohntraum oder Vorsorgefalle?» von Raiffeisen Schweiz in Zusammenarbeit mit der ZHAW School of Management and Law.
Mit allen Mitteln
Vorsorgegelder spielen dabei als zusätzliche Finanzierungsquelle eine wichtige Rolle: 27 Prozent der Wohneigentümerinnen und Wohneigentümer haben für die Finanzierung ihres Eigenheims Geld aus der Pensionskasse vorbezogen und sieben Prozent dieses verpfändet. Bei der Säule 3a entschieden sich 20 Prozent für den Vorbezug und 16 Prozent für eine Verpfändung. Aus der Umfrage lässt sich schliessen, dass mehr als ein Drittel der Befragten auf eine Kombination gesetzt und mutmasslich praktisch alle verfügbaren Finanzierungsquellen genutzt hat – inklusive der Pensionskasse (2. Säule) und Säule 3a. «Das bedeutet, dass die Finanzierung der eigenen vier Wände ohne Vorsorgegelder für viele nicht machbar gewesen wäre», sagt Donato Blasucci, Berater Vorsorge & Versicherung bei der Raiffeisenbank Aadorf.
Der Traum vom Eigenheim
Die Bevölkerungsbefragung zeigt auch: Trotz hoher Mietquote, knappem Angebot und hohen Eigenheimpreisen träumen viele Menschen in der Schweiz von den eigenen vier Wänden. 57 Prozent der Personen, die kein Eigenheim besitzen, wünschen sich eines. Bei den 18- bis 30-Jährigen Nicht-Wohneigentümern wünschen sich sogar fast drei Viertel in Zukunft ein Haus oder eine Eigentumswohnung.
Etwas mehr als die Hälfte der Befragten kann sich vorstellen, für den Kauf ihre Vorsorgegelder zu nutzen. Für 28 Prozent der Befragten, die sich ein Eigenheim wünschen, käme ein Vorbezug von Pensionskassengeldern nicht in Frage, weil sie Einbussen bei der Altersvorsorge befürchten. Eine Sorge, die nicht unbegründet ist: «Pensionskassengelder für den Eigenheimkauf vorzubeziehen, hat langfristige Folgen für die monatliche Altersrente oder das Alterskapital. Dessen sollte man sich bewusst sein», weist Donato Blasucci, Berater Vorsorge & Versicherung bei der Raiffeisenbank Aadorf.
Nur wenige planen Rückzahlung
Ein geringeres Einkommen im Alter kann zur Folge haben, dass der gewohnte Lebensstandard nicht gehalten werden kann oder gar die finanzielle Tragbarkeit des Wohneigentums sowie die nötige Liquidität gefährdet sind. Um dies zu verhindern, sollte vorbezogenes Pensionskassengeld bis zur Pensionierung zumindest teilweise zurückbezahlt werden.
Allerdings verfügt nur ein Viertel derjenigen Personen, die Pensionskassengelder für den Eigenheimkauf vorbezogen haben, über einen konkreten Plan, diese ganz oder teilweise wieder zurückzuzahlen. 47 Prozent haben keine Rückzahlungspläne und 28 Prozent sind unentschlossen. Und das, obwohl 69 Prozent der 51- bis 65-jährigen Wohneigentümer sich wünschen, so lange wie möglich in ihrem Eigenheim wohnen zu bleiben.
«Möchte man sich den Wohntraum dauerhaft erfüllen, sollte man auch finanziell langfristig denken und vorausschauend budgetieren», sagt Donato Blasucci, Berater Vorsorge & Versicherung bei der Raiffeisenbank Aadorf. So lässt sich sicherstellen, dass das Eigenheim auch nach der Pensionierung bezahlbar bleibt.
Ihre Raiffeisenbank vor Ort: Donato Blasucci
Teamleiter Anlagekundenberatung,
Berater Vorsorge und Versicherung,
Raiffeisenbank Aadorf
Raiffeisen – Ihre Expertin rund ums Eigenheim
Beim Kauf von Wohneigentum sollte das Verhältnis zwischen Eigenmitteln und Hypothek stimmen und die Tragbarkeit langfristig gesichert sein. Ihre Kundenberaterin oder Ihr Kundenberater kennt Ihre individuelle Vermögenssituation und unterstützt Sie gerne bei Fragen rund um die Finanzierung Ihres Eigenheims. Weitere Informationen, spannende Einblicke sowie die Möglichkeit, einen Beratungstermin zu vereinbaren, finden Sie auf der Webseite raiffeisen.ch/ vorsorge-wohneigentum.
Die Wohneigentumsförderung (WEF)
Wer ein Eigenheim kaufen oder bauen will, kann dafür Vorsorgegelder aus der Pensionskasse (2. Säule) und der Säule 3a vorbeziehen oder verpfänden. Diese sogenannte Wohneigentumsförderung (WEF) wurde bei der Säule 3a im Jahr 1990 und bei der Pensionskasse im Jahr 1995 eingeführt.
Die Umfrage
Für die von Raiffeisen Schweiz und der ZHAW School of Management and Law durchgeführte Umfrage wurden vom 11. bis 24. April 2024 1’151 Personen aus der Schweizer Bevölkerung im Alter von 18 bis 79 Jahren befragt. Die Ergebnisse sind repräsentativ, wobei wie bei allen Online-Befragungen eine Verzerrung hin zu einem höheren Bildungsniveau und stärkerer Online-Aktivität besteht.