«Hunger frisst Zukunft»
12.04.2025 RegionDie ökumenische Kampagne der beiden Hilfswerke «Fastenopfer» und «HEKS/Brot» trägt in diesem Jahr den Titel «Hunger frisst Zukunft» und thematisiert die verheerenden Auswirkungen von Hunger und Unterernährung auf die Zukunft ganzer Generationen. Hunger ...
Die ökumenische Kampagne der beiden Hilfswerke «Fastenopfer» und «HEKS/Brot» trägt in diesem Jahr den Titel «Hunger frisst Zukunft» und thematisiert die verheerenden Auswirkungen von Hunger und Unterernährung auf die Zukunft ganzer Generationen. Hunger und Mangelernährung gefährden die Lebensqualität und die Entwicklungschancen der Menschen, insbesondere im globalen Süden, wo Millionen täglich unter Hunger leiden. Die ökumenische Kampagne zielt darauf ab, Lösungen zu finden und auf die Notwendigkeit einer gerechteren Welt ohne Hunger hinzuweisen.
Bilder zum Herunterladen – Sehen und Handeln
Auf dem sogenannten Hungertuch, gemalt von der Künstlerin Konstanze Tommer, verschmelzen Erde und Brot auf einem kosmischen Hintergrund miteinander. Es entsteht ein «Erdenbrot». Die Künstlerin sagt dazu: «Beides ist für die Menschheit wesentlich für deren Existenz. Ohne Erde kein Korn, ohne Korn kein Brot. Jedoch – Messer und Gabel liegen neben dem Erdenbrot bereit, um es zu verzehren. Das Besteck ist Einladung und Bedrohung zugleich.
Wird das Brot angeschnitten, so auch der Planet Erde.» Diese Überlegungen führen zu folgenden Fragen: Wer verzehrt die Welt? Wer ernährt, und wer wird ernährt? Wer wird gesättigt, und wessen Zukunft wird gefressen?
Begleitend zur Aktion wird immer ein sogenannter «Fastenkalender» gestaltet, der in einige Hinterthurgauer Haushalte geschickt wurde oder bei uns gratis bezogen werden kann. Mich fasziniert der Kalender jeweils, weil er so viele ermutigende Beispiele aufzählt, wie geholfen werden kann. In den Berichten geht es um den Aufbau und Anbau statt Raubbau in einem Dorf in Kamerun, mehr Ertrag dank einheimischem Saatgut in Honduras, die ausgewogene Ernährung durch Schulung in der DR Kongo, den Weg aus der Verschuldung in Zentralindien, den achtsamen Umgang mit den Ressourcen – Food Save statt Food Waste und noch vieles mehr.
Wenn wir den Titel «Hunger frisst Zukunft» hören, denken wir wohl automatisch an den physischen Hunger. Doch erleben wohl auch wir immer wieder mal einen Hunger – sagen wir mal einen Herzenshunger. Wir sehnen uns nach Zugehörigkeit, Anerkennung, Gerechtigkeit, Frieden, Liebe. Wir erkennen, auch wir sind bedürftig. Wir haben Hunger, den wir selber und aus eigenem Antrieb nicht stillen können. Wir brauchen die Gemeinschaft. Und ich würde behaupten, auch die Gemeinschaft mit Gott. Da ist jemand, der uns seine Begleitung und Fürsorge zugesichert hat. Im Philipperbrief 4, 19 heisst es: «Gott wird euch alles geben, was ihr braucht, so gewiss er euch durch Jesus Christus am Reichtum seiner Herrlichkeit teilhaben lässt.» Diese Gewissheit, dass für uns gesorgt ist, hilft und motiviert uns auch, für andere zu sorgen. Ich wünsche Ihnen eine besinnliche Karwoche und dann Frohe Ostern!
DIAKON MATHIAS DIETZ
EVANGELISCHE KIRCHGEMEINDE AADORF-AAWANGEN
Zum Mitnehmen in den Alltag
Im diesjährigen Fastenkalender hat es gute Tipps für den Alltag im Hier und Jetzt. Eigentlich ganz einfache, banale Dinge, die wir schon machen (sollten) oder die wir eigentlich gut kennen würden. Und doch tut es gut, dies immer wieder zu trainieren. Zum Beispiel: Food Save statt Food Waste, den Einkauf gut planen, möglichst regionale Produkte kaufen und kreativ sein. Dann zaubert man mit den Resten aus dem Kühlschrank ein Pfannengericht, eine Quiche oder eine feine Suppe – und die besten Kreationen entstehen.