Aus den Schulen Aadorf
08.04.2025 AadorfNeubau Schulanlage Löhracker: Herausforderungen bei Energieeffizienz und Baustatik
Die Planung für die Erweiterung der Schulanlage Löhracker ist weit fortgeschritten und zeitlich auf Kurs. Der Neubau wird jedoch in Bezug auf Energieeffizienz, ...
Neubau Schulanlage Löhracker: Herausforderungen bei Energieeffizienz und Baustatik
Die Planung für die Erweiterung der Schulanlage Löhracker ist weit fortgeschritten und zeitlich auf Kurs. Der Neubau wird jedoch in Bezug auf Energieeffizienz, Nachhaltigkeit und Baustatik aufwändiger als angenommen. Bis vor den Sommerferien soll klar sein, wie das neue Schulhaus samt Umgebung im Detail aussehen und wie viel das gesamte Projekt kosten wird.
Im Jahr 2021 haben die schulenaadorf damit begonnen, eine Erweiterung der Schulanlage auf dem Löhrackerareal zu planen, denn die Schülerzahlen in der Gemeinde steigen. Die neusten Prognosen vom Januar 2025 bestätigen diesen Trend eindeutig: Die Schule Aadorf wird in den nächsten 15 Jahren um acht Klassen wachsen. Diese Kinder brauchen Schulraum, der in der vorhandenen Infrastruktur fehlt.
Umso wichtiger ist es, dass die Planung des neuen Schulhauses weit fortgeschritten ist. Nachdem im letzten Jahr bei einem Planerwahlverfahren ein Projekt ausgewählt worden war, hat das verantwortliche Gremium bestehend aus der Baukommission, dem Architekturbüro sowie dem Team der Fachplaner umgehend die Detailplanung in die Hand genommen. Im Laufe dieser Projektierungsphase hat sich nun herausgestellt, dass das Bauvorhaben auf dem Löhracker eine gute Basis hat, jedoch aufwändiger wird als angenommen. Dies hat verschiedene Gründe, zwei davon fallen jedoch besonders stark ins Gewicht: Verschärfte Energievorschriften und zusätzliche Vorschriften im Bereich des Grundwassers im Baugrund.
Baugrund wird weiter untersucht
Seit Planungsbeginn sind die gesetzlichen Vorschriften in Bezug auf Energieeffizienz und Nachhaltigkeit bei öffentlichen Bauten verschärft worden. Bisher war der «Minergie» Standard gefordert. Der Kanton Thurgau sowie Energiestadt Aadorf verlangen nun neu den Zusatz «Minergie Eco» für sämtliche Bauteile auszuschreiben. Damit wird das Gebäude nachhaltiger und auf lange Sicht ökologischer, der Bau wird sich jedoch verteuern.
Weiter haben die vertieften Untersuchungen zum Baugrund ergeben, dass dieser mehr Massnahmen erfordert, als in den Vorabklärungen angenommen wurde. Um das Gebäude zu stabilisieren, könnte es nötig werden, den Bau auf Pfählen in tieferen Bodenschichten abzustützen. Auch in Bezug auf die Verdrängung des Grundwassers haben sich die Vorschriften verschärft. Dazu sind aktuell weitere hydrogeologische Abklärungen im Gange. Fest steht: eine solche Pfählung würde aufwändig und kostspielig werden.
Gleichzeitig sind Pfählungen eine bewährte Massnahme, deren Einsatz sich am Standort Löhracker auf jeden Fall lohnen würde. Denn die Vorteile des Standorts überwiegen die Herausforderungen deutlich: unter anderem deshalb, weil das Land im Besitz der Schulgemeinde ist und damit auf teuren Landerwerb an einem anderen Standort verzichtet werden kann.
Anpassungen im Aussenraum und optimiertes Verkehrskonzept
Bei der detaillierten Planung erhält auch der Aussenraum ein stärkeres Gewicht. Basierend auf den Rückmeldungen der Bevölkerung wurde das Projekt etwa in Bezug auf das Verkehrskonzept weiterentwickelt und ergänzt. Unter anderem werden durch den Neubau auch zusätzliche Parkplätze und Veloständer nötig. Die Anzahl deren wird bestimmt durch die Vorgaben des Verbandes des Strassen- und Verkehrswesens der Schweiz, VSS. Auch müssen Material- und Fahrzeugschopf sowie die Weitsprung-, Kugelstoss- und Laufbahnanlage dem Schulhaustrakt des Neubaus weichen und andernorts auf dem Areal ersetzt werden.
Auch die ausserordentlich hohe Teuerung in den Bereichen «Bau» und «Material» wird letztlich im Baukredit zu Buche schlagen. Sie beträgt seit dem Planungsbeginn im Jahr 2021 rund 15 Prozent.
Aufgrund der genannten Faktoren ist davon auszugehen, dass der Baukredit die ursprüngliche, grobe Kostenschätzung übersteigen wird. Die Verantwortlichen prüfen nun mögliche Einsparpotenziale sorgfältig.
Infoveranstaltung nach den Sommerferien geplant
Zeitlich ist das Projekt auf Kurs: Noch vor den Sommerferien soll die Detailplanung weitgehend fertig, die Kalkulation abgeschlossen und damit die Höhe des Baukredits festgelegt sein. Nach den Sommerferien ist für die Bevölkerung eine Informationsveranstaltung zum Bauprojekt geplant und im September kommt die Vorlage an die Urne. Wenn die Bevölkerung dem Baukredit zustimmt, wird der Baustart im Sommer 2026 erfolgen. Die Bauzeit beträgt voraussichtlich zwei Jahre. Sollte der Baukredit abgelehnt werden, würden ab Sommer 2028 weitere Klassen in den Provisorien SEK Nord beschult werden müssen.
SCHULEN AADORF
Ein Schulhaus für die nächste Generation
Der Neubau des Schulhauses Löhracker umfasst zwei Gebäude: Den Schulkomplex und den Kindergartentrakt. Letzterer ist ein eigenständiger Bau mit drei Kindergartenklassenzimmer sowie entsprechenden Nebenräumen und Aussenanlage. Im Schulhaus sind neben neun Klassenzimmern, drei Fachzimmer, Arbeitsräume und Nebenräume eingeplant. Der Schulkomplex beinhaltet auch eine Turnhalle, eine Aula und einen grossen Raum für den Mittagstisch, in dem 150 Schülerinnen und Schüler verpflegt werden können. Ebenfalls stehen für die schulergänzende Betreuung SEB geeignete Räumlichkeiten zur Verfügung. Die bandartige Bebauung entlang der Ostgrenze dient einem Abschluss zum Quartier und funktioniert auch als Lärmriegel gegenüber der Nachbarschaft im Löhrackergebiet. Das Neubauprojekt sieht einen vergrösserten Grenzabstand vor, welcher als Grünzone ausgelegt ist.