2021 war ein durchwachsenes Jahr

  06.10.2022 Tänikon

Das landwirtschaftliche Einkommen war 2021 1,9 Prozent höher als im Jahr davor. Dies zeigen die neusten Zahlen von Agroscope. Während der Pflanzenbau unter der misslichen Witterung litt, führten die gestiegenen Preise auf dem Milch- und Rindfleischmarkt zu höheren Erträgen.

Das Einkommen umfasst landwirtschaftliche (inkl. Hofläden) und landwirtschaftsnahe Tätigkeiten, wie beispielsweise die Biogasproduktion oder der Agrotourismus. Ausserlandwirtschaftliche Aktivitäten sind darin nicht enthalten. Es entspricht der differenz zwischen den Erträgen und den Aufwänden und wird sowohl für Einzelunternehmen als auch Betriebsgemeinschaften – Zusammenschlüsse von zwei oder mehr Betrieben – erhoben. Gemäss der zentralen Auswertung von Buchhaltungsdaten bei Agroscope Tänikon stieg das landwirtschaftliche Einkommen 2021 gegenüber dem Jahr zuvor um 1,9 Prozent. Es betrug im Mittel 80’700 Franken je Betrieb. Hinter diesem Einkommensanstieg verbirgt sich auf der Ertragsseite eine uneinheitliche Entwicklung.
Auf den Märkten für Rindfleisch und Milch herrschte eine hohe Nachfrage bei knappem Angebot. Dies liess die Preise ansteigen, was bei nahezu stabil gebliebenen Produktionsmengen zu höheren Erträgen führte. Sowohl die Eier- als auch die Geflügelfleischproduktion nahmen zu, weil Poulets aus Schweizer Herkunft zunehmend gefragt waren. Diese Produktionsausdehnung führte zu höheren Erträgen. Auf dem Schweinemarkt liess ein Überangebot die Preise stark sinken, was die Erträge verringerte. Das vergangene war ein Extremwetterjahr. Spätfröste, übermässige Regenmengen und Hagel wirkten sich negativ auf den Pflanzenbau aus. Sowohl im Acker- und Futterbau als auch im Obst-, Wein- und Gemüsebau waren quantitativ und qualitativ schlechtere Ernten und somit tiefere Erträge die Folgen dieser schwierigen Witterungsbedingungen.
Die Direktzahlungen pro Betrieb nahmen leicht zu, weil sich der Strukturwandel hin zu flächenmässig grösseren Betrieben fortsetzte. Gesamthaft überwogen auf der Ertragsseite die positiven Effekte insbesondere aufgrund der wirtschaftlichen Bedeutung der Milch- und Rindfleischproduktion. Da insgesamt die Erträge leicht anstiegen und die Aufwände stabil blieben, nahm das landwirtschaftliche Einkommen zu.

Verdienst im Durchschnitt 59’800 Franken

Auf einem landwirtschaftlichen Betrieb arbeiteten letztes Jahr durchschnittlich 1,35 familieneigene Arbeitskräfte (-0,1% gegenüber Vorjahr). Dazu zählen unter anderem Betriebsleitende und allfällige auf dem Betrieb arbeitende Verwandte wie Ehepartner, Eltern oder Kinder im Erwerbsalter. Der landwirtschaftliche Arbeitsverdienst pro Familienarbeitskraft (Vollzeit-Äquivalent) stieg gegenüber dem Vorjahr im Durchschnitt aller Betriebe um zwei Prozent auf 59’800 Franken. In der Talregion erhöhte er sich auf 76’600 (+1,9%), in der Hügelregion nahm er um drei Prozent auf 54’600 Franken und in der Bergregion um 2,1 Prozent auf 43’100 Franken zu.
Agroscope berechnet ebenfalls das durchschnittliche jährliche Gesamteinkommen eines landwirtschaftlichen Haushalts. Es setzt sich aus dem landwirtschaftlichen und ausserlandwirtschaftlichen Einkommen zusammen. Letzteres wird ausserhalb der landwirtschaftlichen Tätigkeit erzielt (z.B. Anstellung in der Industrie). Im Gegensatz zum landwirtschaftlichen wird das Gesamteinkommen nur für Einzelunternehmen ohne Betriebsgemeinschaften erhoben. Das ausserlandwirtschaftliche Einkommen stieg 2021 gegenüber dem Vorjahr um 2,3 Prozent auf 34’500 Franken pro Haushalt. Das Gesamteinkommen erhöhte sich ebenfalls um 2,3 Prozent auf 111’300 Franken.

(PD)


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