100 Jahre Griesser Italien
09.03.2024 AadorfVor 142 Jahren legte Anton Griesser den Grundstein für eines der heute führenden Sonnenschutzunternehmen in Europa. Nachdem sein Onkel das Unternehmen in der Schweiz erfolgreich positionierte und erste Projekte im Ausland realisierte, wagte Fritz Griesser 1924 die Expansion ins ...
Vor 142 Jahren legte Anton Griesser den Grundstein für eines der heute führenden Sonnenschutzunternehmen in Europa. Nachdem sein Onkel das Unternehmen in der Schweiz erfolgreich positionierte und erste Projekte im Ausland realisierte, wagte Fritz Griesser 1924 die Expansion ins benachbarte Land und legte den Grundstein für Italien.
Mit dem Ziel, jene Orte, wo das Tourismuspotenzial hoch war und damit verbunden auch die Wahrscheinlichkeit für eine Zunahme der Bautätigkeit und der Bauzuliefererindustrie zu erschliessen, expandierte Fritz Griesser ins benachbarte Ausland. 1924 gründete der Pionier in Norditalien, Como, eine Tochtergesellschaft mit eigenem Fabrikationsstandort: Manifattura di Persiane Avvolgibili, Camerlata (Camerlata ist eine Gemeinde in der Provinz Como). Im Zuge der Expansion eröffnete der innovative Griesser-Chef zudem zwei Verkaufsfilialen in Mailand und Rom. 1927 wurde die Tochtergesellschaft in eine selbstständige AG umgewandelt, die S.p.A. Italiana Manifattura Griesser, Camerlata-Como (intern «Griesser Italiana» genannt).
Das Griesser-Sortiment bestand zu diesem Zeitpunkt aus Holz-Rollläden, -Fenstern (Carda), Alu-Rollläden (Alucolor) und -Lamellenstoren (Solomatic). Alle in Italien verkauften Produkte wurden lokal im Werk in Como hergestellt. Fritz Griesser investierte viel Herzblut und Zeit in die Expansion. So reiste er oft in das Werk und besuchte italienische Kunden. Schweizer Unterstützung erhielt er auch direkt vor Ort, denn mit dem Verkaufs- und Produktionsleiter wurden zwei weitere wichtige Führungspositionen von erfahrenen Schweizern besetzt.
Generationenwechsel und Schicksalsschläge
Nach ersten erfolgreichen Jahrzehnten übergibt der damals 63-jährige Fritz Griesser in der zweiten Jahrhunderthälfte die Geschäftsleitung an die nächste Generation. Schwiegersohn Willy Siegfried siedelt mit seiner Frau Maghy von der Zentralschweiz nach Como um und übernimmt 1952 die Führung in Italien. Während seiner Führungszeit erschliesst der neue Italien-Kapitän den hiesigen Markt schrittweise weiter. Nur sechs Jahre später verstirbt Siegfried tragisch bei einem Autounfall und der Senior übergibt die Führung seiner Tochter.
Konfrontiert mit einer herausfordernden Marktsituation und ändernden Kundenbedürfnissen stellt Griesser Italien 1970 die Produktion von Holz-Rollläden und -Fenstern in Como ein. 1972 verstirbt Patron Fritz Griesser im Alter von 83 Jahren.
Mit Anbruch des neuen Jahrzehnts übergibt Maghy Siegfried die italienische Leitung an ein lokal ansässiges Management. Zu diesem Zeitpunkt hat der Vertrieb fünf Niederlassungen in Bologna, Como, Mailand, Padua und Rom. In den 80er-Jahren entwickelte das Unternehmen neue Produktlösungen, darunter Trennwände für Büros, welche 1985 lanciert wurden. Aufgrund des schwierigen Marktumfeldes schliesst Griesser Italien 1994 das Werk in Como und wird im Bereich Vermarktung vom Innenjalousien-Spezialisten Silent Gliss stark unterstützt. 1998 wird Griesser in eine Aktiengesellschaft umgewandelt. Im gleichen Jahr eröffnet der Sonnenschutzspezialist in Cadorago eine neue Verkaufsstätte.
Umsatzsteigerung und nachhaltige Zukunft
2001 wird der bisherige nationale Verkaufsleiter Massimo Giorgis zum Geschäftsführer ernannt. In den Folgejahren entwickelt er den italienischen Standort kontinuierlich weiter, baut den Vertrieb sowie den Personalbestand aus, steigert den Umsatz und geht neue Kooperationen mit innovativen Partnern ein, wie im Rahmen der Produktentwicklung mit der Universität Turin. 2014 wird dort eine weitere Filiale eröffnet. Die erfreulichen Umsätze werden auch während der Pandemiezeit ab 2020 erreicht. Nach 33 Jahren Tätigkeit für Griesser Italia geht Giorgis Anfang 2022 in den Ruhestand und Davide Roveda übernimmt die Geschäftsleitung. Im selben Jahr erreicht Griesser Italien einen erneuten Rekordumsatz, welchen der Sonnenschutzspezialist 2023 erneut bestätigt. Heute hat Griesser Italia seinen Hauptsitz in Verona und weitere Niederlassungen in Rom und Turin. Die italienische Tochtergesellschaft ist aber ihrer Heimatstadt treu geblieben und betreibt in Como eine Niederlassung mit einem grossen Showroom. Mit dem neuen modernen veronesischen Hauptsitz, der nebst einem Ausstellungsraum auch die italienische Griesser-Akademie beherbergt, will Davide Roveda mit seinem Team und strategischen Partnern im Sonnenschutzbereich auf dem italienischen Markt weiterwachsen. Nachhaltigkeit und damit verbunden Energieeinsparungen oder Wohnkomfort sind zentrale Themen für den italienischen Markt, genauso wie für alle weiteren Länder, in denen das Unternehmen tätig ist.
(MITG)