1. August-Feier dank dem Club 81
07.08.2025 ElggEs war ein 1. August mit Gewitter, einem Funken ohne viele Funken, toller Stimmung – und ganz viel Herzblut: Die Bundesfeier 2025 in Elgg stand ganz im Zeichen der Jugend. Der Club 81 hat bewiesen, dass er nicht nur selbst feiern, sondern ein ganzes Dorf begeistern kann.
...Es war ein 1. August mit Gewitter, einem Funken ohne viele Funken, toller Stimmung – und ganz viel Herzblut: Die Bundesfeier 2025 in Elgg stand ganz im Zeichen der Jugend. Der Club 81 hat bewiesen, dass er nicht nur selbst feiern, sondern ein ganzes Dorf begeistern kann.
«D’Jugend macht’s möglich!» Mit diesem Satz startete der Club 81 Elgg seine diesjährige Bundesfeier. Und er hat Wort gehalten. Es wurde ein Abend voller Engagement, Herzblut, Gemeinschaft und – trotz teilweise widriger Wetterumstände – ausgezeichneter Stimmung.
Bereits am Nachmittag war der Fussballplatz festlich vorbereitet: Festbänke, Bühne, Grill und Fritteuse, Kuchenbuffet und Salatbuffet waren bereit. Wer sich rechtzeitig einfand, konnte ab 17 Uhr schon beim «Super 5-Kampf» oder Tischquiz teilnehmen. Die jüngeren Gäste stürmten gleich das Kinderprogramm, während sich die älteren Generationen am Salatbuffet bedienten – eine charmante Idee: Im Vorfeld hatten Club 81-Mitglieder und Freunde zu Salatspenden aufgerufen, und die Elggerinnen und Elgger liessen sich nicht zweimal bitten. So entstand ein farbiges, vielfältiges Buffet, an dem man sich selbst bedienen konnte. Gleiches galt für das Kuchenbuffet, zu dem ebenfalls zahlreiche Beiträge aus der Bevölkerung eingegangen waren. Ganz im Sinne der Elgger Gemeinschaft: Viele steuerten etwas bei, damit möglichst viele davon profitieren.
Auch sonst sorgte das kulinarische Angebot zu moderaten Preisen für zufriedene Gesichter. Auf der Karte standen neben Grillklassikern wie Bratwurst, Cervelat und Wintiwurst auch Poulet-Ciabatta und Vegi-Burger. Bei den Getränken reichte die Palette von Wasser und Softdrinks über Bier und Wein bis hin zu Aperol Spritz, Gin Tonic und Vodka Mate. Dafür stand ein «Extra-Kafi» nicht auf der Karte – neue Generation, neue Gewohnheiten, neue Vorlieben.
Ein Gewitter, das nicht im Programm stand
Wer pünktlich zur Festrede um 19 Uhr erscheinen wollte, brauchte an diesem Tag starke Nerven – und trockene Schuhe. Dies dank einem sehr starken, äusserst hartnäckigen und wirklich ausgewachsenen Gewitter. Wer einen Sitzplatz im Trockenen hatte, konnte sich glücklich schätzen, während es draussen unter den ausladenden Sonnenschirmen – fast schon ironisch, nennen wir sie doch ab jetzt eher Wetterschirme – nur mässig gemütlich war.
Ich selbst sass mit dem schwer bepackten Velo (und mehreren Kuchen für andere Gäste) daheim im Velounterstand fest, beobachtete eine überlaufende Dachrinne und einen wachsenden «See» unter meinen Füssen – und musste meine Abfahrt mehrfach verschieben. Immerhin hatte ich so genug Zeit, um per SMS an OK-Mitglied Elio Strässle meine Verspätung anzukündigen.
Eine Festrede, die begeisterte
Für die Festrede traten Elio Strässle, Dana H. und Lily K. vom OK des Club 81 ans Mikrofon – drei junge Stimmen für die Jugend von Elgg. Wer an diesem Abend eine klassische, politisch geprägte 1.-August-Ansprache erwartet oder befürchtet hatte, wurde angenehm überrascht: Statt Polemik und Parolen gab es einen lebendigen, humorvollen Rückblick auf ein Vereinsjahr voller Leben und Engagement.
Elio eröffnete mit einem Augenzwinkern und erzählte von den Highlights seit der letzten Bundesfeier: vom frisch gestrichenen Clubhaus mit neuem Vordach, sportlichen Pingpong- und Volleyballturnieren bis hin zu Veranstaltungen, die den Zusammenhalt stärkten. Auch aktuelle Themen fanden ihren Platz – so etwa die Nutzung von KI im Club für Organisation, Planung und Gestaltung. Dabei blieb immer der rote Faden: «Begegnung statt Bildschirm».
Dana übernahm und führte durch die Wintermonate: vom «Samichlausbesuch» im Club über die Neujahrsparty bis hin zu verschneiten Januartagen, Fasnacht und einem erfolgreichen Volleyballturnier im Frühling. Mit persönlichen Anekdoten und kleinen Spitzen brachte sie das Publikum mehr als einmal zum Schmunzeln.
Lily schloss den Rückblick mit den intensiven Vorbereitungen auf den 1. August. Vom ersten Moment an war klar: Dieses Fest wird von der Jugend getragen – aber nur dank Unterstützung aus dem ganzen Dorf. Besonders hervorgehoben wurden die vielen Helferinnen und Helfer, Salat- und Kuchenspenden sowie die Vereine, die das Fest bereicherten.
Zum Schluss richtete Elio den Blick in die Zukunft: Der Club 81 braucht einen neuen Standort, will aber seine Rolle als Treffpunkt für die Elgger Jugend unbedingt erhalten. Um die künftigen Pläne zu unterstützen, präsentierte das OK ein besonderes Erinnerungsstück: das Elgger 1.-August-Feuerzeug – ein Feuerzeug im Stil eines Zippo, erhältlich für 15 Franken. «Ein kleines Feuerzeug, aber ein grosses Zeichen – als Funke für unsere Zukunft», so Elio.
Das Publikum belohnte die drei mit viel Applaus. «Endlich einmal etwas anderes!» und «Die machen das gut, diese Jungen!» war an diesem Abend mehr als einmal zu hören.
Musik, Fackeln und Lampionschein
Etwas später am Abend folgte der musikalische Höhepunkt: Sängerinnen und Sänger aus dem ökumenischen Kirchenchor und Chorus Elgg gaben zusammen mit dem Publikum die Schweizer Nationalhymne zum Besten. Ganz ohne instrumentale Begleitung erklang sie dieses Jahr besonders klar und harmonisch – wohl eine der schönsten Aufführungen der letzten Jahre. Anschliessend präsentierten die beiden Chöre noch das «Elgger Lied», wiederum unterstützt vom Publikum sowie dem Tambourenverein, der beim nachfolgenden Umzug ebenfalls eine wichtige Rolle spielte.
Nach dem Sonnenuntergang – haha – startete die Fackel- und Lampionausgabe. Immerhin hatte Petrus hier ein Einsehen und liess es nur spasseshalber mal kurz tröpfeln, verschonte netterweise aber den Fackelumzug. Angeführt von Tambouren und Pfeiferinnen führte der Weg mit einer Zusatzschlaufe zum Feuerplatz. Die Fackel- und Lampionkolonne schlängelte sich im warmen Licht durch die Nacht – ein wunderschönes Bild vor dem Abendhimmel.
Funke, Feuerwerk und ein langer Abend
Das 1.-Augustfeuer, liebevoll auf Schweizerdeutsch auch Funke genannt, wollte bei dem durchnässten Holz nicht so recht brennen. Aber das tat der Stimmung keinen Abbruch. Dafür sorgten umso mehr private Feuerwerke, Vulkane und Lichterspiele auf dem Platz, in der Umgebung und auch von anderswo, am Nachthimmel weit herum zu bewundern. Besonders die vielen prächtigen Vulkane begeisterten – echte Schönheit kommt eben ohne Knalleffekte aus.
Nach diesem Teil des Programms zog es die grosse Mehrheit der Besucherinnen und Besucher nach Hause. Doch eine wackere Truppe blieb, genoss den Abend und das Beisammensein auf dem Festgelände.
Die 1.-August-Feier 2025 in Elgg zeigte eindrucksvoll, wie engagiert und kreativ die Jugend im Dorf ist – und wie sehr die Gemeinschaft diesen Einsatz schätzt. «D’Jugend macht’s möglich!» war mehr als nur ein Motto, sondern eine gelebte Realität. Die haben es wirklich gut gemacht, diese Jungen!
STEPHANIE HUGENTOBLER