Leonard besiegt die Angst
02.12.2025 ElggNeun Kinder tauchten beim letzten «Gschichteziit»-Termin in Elgg in die Welt des kleinen Jungen Leonard ein. Erzählerin Rahel Imboden machte aus dem Vorlesen ein interaktives Erlebnis voller Lachen, Bellen und kreativer Fantasie.
Am Mittwochnachmittag herrschte in der ...
Neun Kinder tauchten beim letzten «Gschichteziit»-Termin in Elgg in die Welt des kleinen Jungen Leonard ein. Erzählerin Rahel Imboden machte aus dem Vorlesen ein interaktives Erlebnis voller Lachen, Bellen und kreativer Fantasie.
Am Mittwochnachmittag herrschte in der Gemeinde- und Schulbibliothek Elgg im Schulhaus im See eine besonders lebendige Stimmung: Neun Kinder und drei Erwachsene hatten sich zum vierten und letzten «Gschichteziit»-Termin des Jahres versammelt. Die beliebte Veranstaltungsreihe lädt Kindergarten- und Erstklasskinder dazu ein, in Bilderbuchgeschichten einzutauchen, zu lachen, zu malen und ihrer Fantasie freien Lauf zu lassen – und genau das erlebten die kleinen Besucherinnen und Besucher an diesem Novembertag.
Rahel Imboden, die Erzählerin des Nachmittags, begrüsste die Kinder herzlich und versammelte sie in einer gemütlichen Sitzecke. «Wer mag Hunde?», fragte sie. Einige Hände schossen sofort in die Höhe, andere blieben skeptisch unten. Ein Junge erzählte, dass ihn vor allem stört, wenn ein Hund vor ihm «Kacki» macht. Das konnte Rahel Imboden gut nachvollziehen und sie erzählte von ihrem eigenen Hund aus Kindertagen – geliebt, aber auch manchmal gefürchtet. «So wie Leonard», erklärte sie, «der Junge in unserer heutigen Geschichte.»
Vom Jungen zum Hund
Leonard ist ein besonderer Junge: Er liebt Hunde, gleichzeitig hat er grosse Angst vor ihnen. Jeden Morgen bellt er wie ein Hund und weckt damit seine Eltern. Eines Tages erscheint eine Fee auf seiner Bettdecke und erfüllt ihm einen Wunsch. Am nächsten Morgen wacht Leonard als grosser Hund auf. Zuerst sind seine Eltern traurig, dann freuen sie sich über den neuen vierbeinigen Familienzuwachs. Doch als Hund entwickelt Leonard plötzlich Angst vor kleinen Jungen – eine Wendung, die die Kinder sofort zum Lachen bringt und lebhafte Gespräche auslöst. «Ich hab auch manchmal Angst vor Katzen!», ruft ein Kind. «Und vor Monstern unter meinem Bett», ergänzt ein anderes. Imboden nickt und lädt die Kinder ein, darüber zu sprechen.
Die Erzählerin versteht es sehr gut, die Kinder mitzunehmen. Sie geht herum, zeigt die farbenfrohen Bilderseiten, stellt Fragen zu Details und bringt die Kinder dazu, genau hinzuschauen. Wer erkennt, welchen Beruf der Mann auf einer Seite hat? Was erschreckt den Hund Leonard beim Gassi gehen? Solche Fragen regen die Kinder an, ihre Beobachtungsgabe zu trainieren und aktiv mitzudenken. Zwischendurch bellt Imboden wie ein Hund, lässt die Kinder mitmachen, und der Raum füllt sich mit Gelächter, lebhaften Kommentaren und kindlicher Energie.
Kreatives Malen mit Musik
Ein Höhepunkt war das Malen eigener Hundebilder auf bunten Zetteln. Die Kinder konnten ihre Tiere lieb, gefährlich oder wild gestalten – alles war erlaubt. Während sie malten, erklangen Dialekt-Lieder über Hunde aus dem Lautsprecher, die für gute Stimmung sorgten. Die Mini-Drehorgel, die Rahel Imboden zu Beginn und am Ende der Veranstaltung spielte, verlieh dem Anlass zusätzlich eine fröhliche Atmosphäre.
Die «Gschichteziit» zeigt, dass Vorlesen mehr ist als nur Zuhören. Kinder erleben Geschichten aktiv, teilen eigene Erfahrungen, entwickeln Fantasie und entdecken ihre Ausdruckskraft. Ob beim Lachen über Leonards Hundeperspektive, beim Malen oder beim Diskutieren über kleine Ängste – die Veranstaltung schafft einen Raum für spielerisches Lernen, Kreativität und Gemeinschaft.
So endete der letzte «Gschichteziit»- Termin des Jahres in Elgg mit strahlenden Kinderaugen und vollen Händen von bunten Hundebildern. Für Leonard und seine Hundewelt öffneten sich nicht nur die Buchseiten, sondern auch Türen zu Fantasie, Spass und kleinen Abenteuern – ein unvergesslicher Nachmittag für alle jungen Besucher.
SARAH STUTTE



