Der Elgger Kirchenchor auf Reisen – Ein Erfahrungsbericht
16.09.2025 ElggDie traditionelle Chorreise führte den Ökumenischen Kirchenchor Elgg am Samstag, 30. August, in die Innerschweiz.
Nach dem Start auf dem Lindenplatz hatte es noch Platz im Knöpfel-Car; am Bahnhof konnten noch weitere Sängerinnen und Sänger einsteigen.
Betreut ...
Die traditionelle Chorreise führte den Ökumenischen Kirchenchor Elgg am Samstag, 30. August, in die Innerschweiz.
Nach dem Start auf dem Lindenplatz hatte es noch Platz im Knöpfel-Car; am Bahnhof konnten noch weitere Sängerinnen und Sänger einsteigen.
Betreut durch das bewährte Team – Giorgio Bösiger, der versierte Reiseleiter und Sandro, unser umsichtiger Chauffeur – machte sich die Schar von 31 Personen aus dem Chor, verstärkt mit zugewandten Orten, erwartungsvoll auf in Richtung Zugersee. In staufreier Fahrt über die Nordumfahrung Zürich und durch das Säuliamt erreichten wir via Cham das Ziel:
Auf dem Parkplatz des Industrieareals Neuägeri begrüsste uns der Betriebsleiter Philipp, der engagiert und lebendig die Geschichte der ehemaligen Spinnerei an der Lorze, dem Ausfluss aus dem Ägerisee vorstellte. Im heute denkmalgeschützten markanten Gebäude begann 1832 die Firmengeschichte der Textilunternehmung Henggeler-Schmid. Als Antrieb der Maschinen wurde eine für damalige Zeiten, typische Anlage mit Wasserfassung, Zulaufkanal und Turbine an der Lorze erstellt. Mittels Wasserrechten wurde die Energieversorgung talseitig des im Ausfluss regulierten Ägerisees langfristig gesichert.
Die erste Turbine mit Generator
Ursprünglich wurde die Energie mechanisch durch Wellen und Transmissionen vom Turbinenhaus unter der Hauptstrasse hindurch in die Spinnerei übertragen. 1915 wurde die Energieerzeugung modernisiert und dazu eine Bell-Turbine eingebaut. Elektrisches Licht statt Öllampen wurde möglich. Das Ende des Spinnereibetriebs im Jahr 1970 hatte eine umfassende Umnutzung des Areals zur Folge. Ein Teil der Bauten wurde verkauft; im Hauptgebäude sind heute rund 40 Betriebe bei der SAE Immobilien AG eingemietet. Vielfältige Dienstleistungen und Gewerbebetriebe zeugen von einer Wandlung der Industrie, wie sie schweizweit zu beobachten ist.
Die erste Turbine mit Generator mit Jahrgang 1915 hatte nach 100 Jahren ausgedient. Die erneuerte, vollelektronisch gesteuerte Anlage des sehr effizienten Kleinkraftwerkes erzeugt mehr Elektrizität als die direkt belieferten Mieter benötigen. Der Überschuss wird als Oeko-Strom ins Netz der «WWZ» eingespeist.
Der Betriebschef Philipp zeigte uns die grösstenteils unterirdischen Anlageteile; der neue Generator im modernen Grün-Ton beindruckte uns durch seine Laufruhe. Für eine Besichtigung des Wasserweges mit Stauanlage, Fischtreppen, Zulaufkanal und Rechen reichte unsere Zeit nicht ganz.
Nach der Weiterreise über Zug und Küssnacht erreichten wir das Hotel «Flora Alpina» in Vitznau. Im Speisesaal – für die Terrasse war es trotz famoser Aussicht auf den Vierwaldstättersee zu kühl – erwartete uns ein flinkes Service-Team zum Zmittag. Ein anmächelig gestaltetes Menu samt Kaffee und Tiramisu stärkte uns für das Nachmittagsprogramm. Der Applaus der Gäste zeigte die Zufriedenheit mit dem gewählten Lokal.
Martin Gehrig, ein ehemaliger Hagenbucher erwartete uns als nächster Reiseleiter:
«Eine Reise auf die Rigi und in die weite Welt»
Mit eindrücklichen Bildern und einer lebhaften Schilderung des Lebens mit seiner Familie auf der Rigi nahm uns der junge Ingenieur in seinen Bann. Unvergleichliche Aussichten, bei jedem Wetter und zu jeder Jahreszeit – und die Tochter, die mit der Seilbahn ihren Schulweg nach Weggis bewältigen musste – die Abgeschiedenheit, dafür aber mit Tierbesuchen auf der Terrasse – die Begeisterung für die unmittelbare Nähe von Natur und hoch touristischer Gegend - wer möchte da nicht tauschen? Und in der weiten Welt ist die Beratungsfirma Trees Consulting, das Ehepaar Jaqueline und Martin Gehrig, beides Umweltwissenschaftler, als Berater von Firmen und Institutionen tätig. Ziel ihrer Arbeiten in einem Netzwerk von Experten ist die Förderung nachhaltiger Bewirtschaftungsformen in der Landwirtschaft, in der Viehzucht und im Forstwesen zur Bekämpfung der Folgen des Klimawandels. Der Bedrohung der Umwelt soll durch Stärkung der Widerstandskraft der Bepflanzungen und der Anpassung der Bewirtschaftung durch den Menschen entgegnet werden können. Natur kontra Wirtschaftlichkeit verlangt Verbesserungen in Düngerwirtschaft, Wasserhaushalt und Bodenrevitalisierung im innovativen Umgang mit der Klimaänderung.
Der Referent beeindruckte uns durch sein weltweites, begeistertes Engagement.
Für den Heimweg hatte Reiseleiter Giorgio die Uferstrasse bis Brunnen und die Fortsetzung über Schwyz, Sattel, Seedamm, Pfäffikon ZH gewählt, was von Sandro in erfreulich ruhiger Fahrt gemeistert wurde. Erst die unerwartete Baustelle vor Weisslingen führte zum Umweg über Turbenthal mit letztlich der Frage «Girenbad oder Rüetschberg». Mit einer Punktlandung um 18.02 Uhr endete die Chorreise auf dem Lindenplatz.
Vergnügt und dankbar für den feinen Tag verabschiedete sich die Reisegruppe. Schon am nächsten Montag bei der Chorprobe konnten erste Erinnerungen an die gut gelungene Reise ausgetauscht werden.
PETER TRÜB